Wenn er klingelt, egal ob ein- oder zweimal, fühle ich mich in der Regel gestört denn mein Postbote klingelt in 90% der Fälle dann wenn ich gerade schreibe, gerade irgendwas obskures esse oder eine DVD gucke.
Des Weiteren klingelt er mit 100% Sicherheit dann wenn ich gerade was Seltsames anhabe.
Mein gelegentlich (von fremden) gerühmtes Stilempfinden wenn es um Kleidung geht verflüchtigt sich nämlich zu einem Nichts sobald ich Zuhause bin.
Stilikone ist eh ein Begriff für den Arsch und drum ist es mir fast nicht peinlich zu zugeben dass ich Zuhause in wirklich abenteuerlustigen Outfits rumrenne.
Im Bestfall hebe ich nach dem aufstehen einfach irgendwas auf das auf dem Boden vor dem Bett gelegen hat und ziehe das zumindest solange an bis ich geduscht bin und gefrühstückt habe. Leider tritt der Bestfall eher selten ein und es kommt viel öfter vor das ich eines meiner Zuhause-Outfits anziehe mit denen ich, wenn ich ehrlich bin, nicht mal in Wanneeikel tot über´m Zaun hängen möchte.
Jeder hat sie ja...die sagenumwobenen Zuhause-Outfits die so schäbig oder seltsam sind das man sie auf keinen Fall in Gegenwart fremder Menschen tragen will ...warum man sie dann Zuhause trägt statt sie weg zu werfen ist selbst mir ein Rätsel.
Ein ebensolches Rätsel ist mir warum ich nach dem aufstehen nicht einfach mein Nachtzeug bestehend aus Pyjamahosen und Unterhemden bzw. ärmellosen T-Shirts anlasse.
Nö, stattdessen zieh ich dann doch lieber alte Jogginghosen an deren Hintern so ausgebeult sind das man von hinten aussieht als hätte man was für volle Windeln übrig. Dazu kombiniere ich gerne Xl-Shirts mit schrägen Aufdrucken wie z.B. Space oder Ibiza 2000, denen ich in guter alter Punkmanier die Ärmel und den Kragen rausgeschnitten habe. Oder all die dubiosen H&M- Einkäufe, wie z.B. die im Frühjahr 2000 hochmodischen Herrentunikas die bis heute nie Tageslicht gesehen haben weil ich dann doch nicht modemutig genug war um was buntbesticktes zu tragen. Aber wegschmeißen? Och nee, war ja teuer...kann man ja Zuhause tragen.
So kam es dann das ich auch heute, was meine Kleidung anging, nicht gerade salonfähig war als der Postbote klingelte.
Ich fühle mich von der Post eh immer genervt.
Es klingelt...ich gehe an die Gegensprechanlage...wer ist da?, will ich wissen....die Post...haben sie was für De Santiago dabei?, will ich wissen...nein heute nicht....letzteres wiederum führt dazu das ich mich frage wieso der Postmensch überhaupt bei mir klingelt wenn er nichts für mich hat.
Also...heute...es klingelt:
Ich: ja bitte?
Er: die Post..
Ich drücke auf.
Er: ich habe ein Einschreiben für de Santiago. Können sie bitte runterkommen?
Nein kann ich nicht!, möchte ich am liebsten antworten, Ich habe einen Literaturpreis bekommen, ich kann unmöglich die Treppe runterlaufen um Post entgegenzunehmen. Komm gefälligst rauf!
Dummerweise ist meine Chuzpe nicht da wenn ich sie brauche und so kommt es das ich dem Postmann nicht sage er soll raufkommen sondern stattdessen panisch nach Schuhen suche.
Ich habe X Paar Schuhe...ziehe ich die an?...nein...stattdessen krame ich, weiß Gott warum, ganz hinten aus dem Schrank ein paar grüner Italo-Sneaker hervor die ich eigentlich auch nie draußen anziehe und renne so aufs lächerlichste kostümiert die Treppe runter.
Das ganze Unterfangen hat soviel Zeit in Anspruch genommen das der Postmensch mittlerweile selbst schon 2 der 3 Stockwerke hochgekommen ist und so schlechte Laune hat das er keinen Blick für mein grenzwertiges Outfit übrig hat sondern mir stattdessen einfach einen großen grauen Umschlag in die Hand drückt.
Wieder zurück in der Wohnung bemerke ich woher der Umschlag kommt, nämlich aus Polen.
Ich kenne niemanden in Polen.
Also, doch ich kenne jemanden in Polen. Einen polnischen Künstler dessen Arbeiten ich absolut genial finde, der aber nicht meine Adresse hat. Meine Vorurteile gegenüber dem Land Polen haben sich größtenteils in eine Vorliebe für die polnische Küche, den polnischen Menschen und das ganze polnische Was-Auch-Immer verwandelt. So dämlich einem wildfremden Polen den ich noch nie getroffen habe und über dessen Arbeiten ich mehr weiß als über ihn, meine Adresse zu geben bin ich dann aber doch nicht.
Meine Adresse ist in schönster Sonntagsschulen mädchenmäßgen Schönschrift verfasst, der Absender leider nicht. Der Absender ist klein und schmierig hingekritzelt und so leider fast unlesbar...kommt der Umschlag von Marcel? Oder von Maren? Von Mireille?...Ich weiß es nicht...es könnte alles mögliche bedeuten...der Ort ist scheinbar Potlowa Lesna...falls es besagte Stadt oder Region gibt.
Ich kenne da niemanden...die Briefmarken sind unheimlich, sie zeigen einen Mann im Anzug der durch Gucklöcher in einem Blatt Papier hervorlugt...vorsichtig rappele ich das Postgut hin und her...zumindest tickt es nicht...und das was im Inneren hin und her rutscht klingt auch eher nach einem Geschirrtuch als nach Antrax-Erregern, zum Teufel also mit meiner Paranoia, ich öffne den Umschlag.
Was ich im Inneren finde macht mich nicht wirklich schlauer...eher im Gegenteil,
denn das was ich aus dem Umschlag hervorziehe ist ein T-Shirt.
Es ist blau und vorne sind Schmetterlinge aufgedruckt. Die Schmetterlinge haben die Form und die Farben der brasilianischen Flagge. Scheinbar ist das Shirt tatsächlich für mich...allerdings ist es klein...nicht ein bisschen klein...sondern gewaltig klein...es ist ein Kinderhemd...ernsthaft...dieses Miniding würde keinem Menschen passen der über vier Jahre alt ist...Victoria Beckham mal ausgenommen.
Warum macht sich in Polen jemand den ich nicht kenne die Mühe mir...noch dazu per Einschreiben...ein brasilianisches Kinderhemd zu schicken? Und warum liegt kein Zettel und kein Brief bei?
Ist das ein Hinweis?
Habe ich ein Kind in Polen von dem ich nichts weiß?
Bekomme ich bald das passende Kind nachgeschickt?
Oder werde ich auf Unterhalt verklagt?
Denkt jemand in Polen ich hätte ein Kind hier?
Zwei Grapefruit-Wodkas später habe ich noch immer keinen Plan was denn der Anlass dieses Geschenks der dritten Art ist.
Warten wir einfach mal ab.
Amen &out
Thursday, June 14, 2007
Wednesday, June 13, 2007
WÜHLTISCH-WÄIS oder wie ich Wäis Kianis Ehre verteidigte
Es gibt Dinge die sind ganz einfach. Zum Beispiel Farben die ein Oberhemd haben darf. Oberhemden dürfen gerne weiß, manchmal schwarz oder hellblau sein, auch nadelgestreift und in bestimmten Fällen ist sogar rosa in Ordnung. Ist eine ganz einfach Sache, die Sache mit den Oberhemden.
Die Sache mit den Wühltischen ist nicht ganz so einfach.
Der Intellekt eines jeden Menschen mit ein bisschen Verstand sagt ihm: Mach einen Bogen um Wühltische denn da streiten sich irre Hausmütterchen und ihre noch beknackteren und plastiktragenden Sprösse um Klamotten in denen Du nicht mal tot im Wiener Steffi unter´m Tisch liegen möchtest. Klar Sache, um Klamotten auf unordentlichen Haufen und in Körben wird ein Bogen gemacht.
Weniger einfach ist es bei den Wühltischen und Ausverkaufsständen in Einrichtungshäusern.
Obwohl ich mir jedes mal sage das ich nicht stehen bleibe, kann ich mich einfach nicht dagegen wehren. Okay, wenn da nur Gläser, Tischsets und Windlichter stehen rausche ich an dem Krempel vorbei ohne auch nur in selbige Richtung zu sehen, aber wehe, wehe ich sehe auch nur ein Stück weißes Porzellan oder irgendwas anderes was man dringend für die Küche braucht und ohne das man respektive ich keinen Tag länger leben kann weil ich es mir schon immer gewünscht habe z.B. einen Blaubarschdünster mit eingebautem Fischfiletthermometer. Sehe ich auch nur etwas das ansatzweise wie oben genannte Dinge oder wie irgendwas antihaftbeschichtetes aussieht, dann bin ich verloren. Ich habe irgendwann vor einigen Jahren von heute auf morgen beschlossen in meinem Haushalt kein farbiges Porzellan mehr zu dulden. Getrieben vom Wunsch nach ausschließlich weißem Porzellan verschenkte ich also den ganzen bunten Kram und jage seitdem nach jungfräulicher Keramik. Jeder weiß das er als alleinstehender Mann in der Küche nicht mehr als eine gute Pfanne, ein paar scharfe Messer, zwei Teller, zwei Whiskeygläser und einen ordentlichen Korkenzieher bzw. Dosenöffner braucht. Jeder nur ich nicht. In meinem wirren Hirn hat sich diese Porzellansache zu einem Sammeltick ausgeweitet und ich bin fest davon überzeugt das ich flache Teller, tiefe Teller, Suppenteller, Platzteller, Brotteller, Servierplatten, Fischplatten, Fleischplatten, Salatschüssel, Servierschüsseln, Eierbecher, Messerbänkchen, Kaffeetassen, Espressotassen, Milchkaffeeschalen, Müslischalen, Eierbecher, Kaffeekannen, Teekannen, Wasserkrüge und noch vieles mehr für mindestens nun, sagen wir mal...sagen wir einfach...etwa zwanzig Personen brauche. Zwanzig...in Zahlen geschrieben wäre das 20...nicht nur das diese Obsession mit einem gewaltigen Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist, nein der ganze, wenn auch schöne Mist braucht auch noch viel Platz. Letzteres liegt unter anderem daran das man fast alle weißen Teile miteinander kombinieren kann und ich nicht dazu verpflichtet bin mich für ein bestimmtes Design zu entscheiden sondern immer einfach nur Teile finden muss die zueinander passen obwohl sie nicht zueinander gehören. Klingt einfach oder? Ist es aber nicht. Denn evt. finde ich heute eine total geile Platte die geradezu danach schreit blutige Steaks von meinem Herd zum Esstisch zu transportieren und ich kann dieses Geschrei nicht überhören und kaufe sie. Dann trage ich sie nach Hause und freu mich wie Bolle und kann es gar nicht erwarten das Teil meiner Sammlung einzuverleiben. Dummerweise muss ich aber schon in einer Woche wieder irgendwohin wo es weißes Porzellan gibt. Vielleicht nur um Kerzen oder ein Geschenk zu kaufen. Und dummerweise habe ich meine Scheuklappen Zuhause vergessen und komme nicht drum herum einen Blick auf die Porzellanabteilung zu werfen, vielleicht nur weil ich noch ein paar Müslischalen brauche. Dummerweise finde ich dann nicht nur die Müslischalen sondern auch eine Servierplatte die danach schreit blutige Steaks von meinem Herd zum Esstisch zu transportieren. Dummerweise habe ich ja schon eine solche Platte, aber diese hier, diese gefällt mir noch einen Tick besser. Also beschließe ich sowohl die Schalen als auch die Platte zu kaufen und nehme mir fest vor die andere Platte zu verschenken. Das passiert natürlich nicht weil ich mich unmöglich von einer so schönen Platte trennen kann und es endet damit das ich gottverdammt noch mal zwei Platten im Schrank habe. Ergo sind auch die Ausverkaufsstände und Wühltische in Einrichtungshäusern böse und werden hiermit zur Tabuzone erklärt.
Am schwierigsten ist es allerdings dem Sirenengesang von Bücherwühltischen in Büchereien und Supermärkten zu widerstehen.
Bücher sind schon immer meine größte Schwachstelle gewesen, größer noch als CDs. Ich lese im Schnitt 1-3 Bücher pro Woche was unter anderem daran liegt das ich a) schlecht schlafe und man b) ja nicht ständig seine Zeit mit schreiben, ficken und trinken vertrödeln kann.
Evt. liegt es c) auch daran das ich als Kind irre unbeliebt war, niemandem zum Spielen hatte und ich deswegen schon als Kind viel gelesen habe und bis heute gerne meine Nase in ein gutes Buch stecke. Hier habe ich allerdings das gleiche Problem wie mit dem Porzellan: wohin mit dem ganzen Kram? Links und rechts von meinem Bett stapeln sich die Bücher die ich noch nicht gelesen habe während sich die Bücher die ich gelesen habe im Wohnzimmer in Regalen und im Keller in Kisten stapeln.
Leihe dir doch einfach die Bücher die Du lesen willst!, raten mir meine Freunde mit einem Gesichtsausdruck als hätten sie den Stein der Weisen oder ein Heilmittel gegen Krebs entdeckt. Suuuuuper Idee. Da wäre ich alleine nie drauf gekommen. Ich besitze einen Bibliotheksausweis seit ich etwa 5 war und seit dem leihe ich auch schon Bücher aus. Dummerweise gibt es da ein bzw. zwei Probleme. Erstens brauche ich für ein Buch für das ich sonst 1-2 Tage zum lesen brauche plötzlich 2-3 Wochen wenn ich es aus der Bücherei entleihe. Weiß der Teufel warum aber ich habe in diesem Leben noch kein einziges Buch pünktlich zurück gebracht. Das ist kein Scherz. Ich bin in Bibliotheken von hier bis Sumatra dafür bekannt das ich Bücher immer mit dem Satz „ ich bin ein bisschen spät dran“ auf den Rückgabetresen lege. Das andere Problem ist das ich Eselsohren knicke, Sätze unterstreiche und gerne Bemerkungen an den Rand schreibe. An sich keine große Sache sorgt aber dafür das ich eigene Bücher die ich so bearbeitet habe nicht mehr verleihe weil ich nicht will das der Leihende sieht was ich so kritzele und ist bei geliehenen Büchern auch unpraktisch weil die Bücherei sich nicht wirklich über eine Überarbeitung ihrer Bücher freut.
Also kauf ich weiterhin Bücher. Ich kaufe sie überall. Im Internet z.B. bei Ebay oder Amazon, im Urlaub, in Flughäfen, in Buchhandlungen, gebraucht auf Bücherflohmärkten oder in Antiquariaten oder auf Wühltischen. Die Bücherei vor Ort betreibt einen solchen Bücherflohmarkt. Regelmäßig werden dort Bücher aus Privatbesitz, ergo Bücher die mal von jemandem gekauft wurden die dieser Jemand aber nun nicht mehr haben möchte, verkauft. Ich liebe diesen Markt. Denn erstens findet man dort sehr oft Bücher und Ausgaben die im Handel nicht mehr erhältlich sind ( a spy in the house of love, Verlorene Seelen), zweitens findet man dort Bücher die man schon immer lesen wollte die man aber immer wieder zu kaufen vergisst ( der Fänger im Roggen, Herr der Fliegen) und drittens ist es irre spannend zu sehen welche Bücher es sind die von den Leuten ausgemustert werden und die sie nicht mehr haben wollen. Nach meinem ersten Besuch auf besagtem Markt hatte ich das dringende Bedürfnis Herrn Konsalik und Frau Hera Lind anzurufen um ihnen mitzuteilen das jedes, ich meine wirklich jedes Buch, das sie je verkauft haben auf dem Bücherflohmarkt meines Vertrauens auf den erneuten Verkauf wartet. Ebenfalls spannend ist es wenn Widmungen oder Namen in den Büchern stehen. Wer ist wohl Miro Koschnik dem sowohl „die 120 Tage von Sodom“ als auch „Wir sind schwanger. Eine Anleitung für werdende Väter“ gehörten? Und was ist los mit Anneliese Delon die einst einen Gedichtband mit der Widmung : für die einzige, die wahre, die ich liebe!“ geschenkt bekam. Wird Annelise Delon nun von jemand anderem geliebt? Hat sie die Erinnerung an besagten Romeo nicht mehr ertragen? Bedeutete es ihr nichts? War der Galan evt. ein irrer Stalker und sie konnte es gar nicht erwarten das Buch wieder los zu werden? Ist Anneliese vielleicht tot und ihre Kinder interessierten sich nur für das finanzielle Erbe ihrer Mutter nicht aber für den emotionalen Teil?
Und was sind das für Menschen die Bücher wie den kleinen Prinzen, die Farbe Lila oder gar Grashalme weggeben? Als mein Lieblingsonkel F. starb gab ich ihm einen Brief und W.Ws. schmalen Gedichtband Grashalme mit ins Grab. Ich gab es ihm mit weil er mir davon erzählt hatte als ich etwa 16 war, es mir kaufte und entdeckte das es eines der wunderbarsten und lebendigsten Bücher ist das je geschrieben wurde. Wie kann man so etwas weggeben?
Bei den Bücherwühltischen in Supermärkten stellen sich mit ganz automatisch andere Fragen.
In erster Linie frage ich mich was ich da soll. Ich meine welche geistigen Leckerbissen könnte ein Bücherstand in einem Supermarkt für mich haben? Meine Freundin Trix Niederhauser würde mich wahrscheinlich ( wenn sie wüsste das ich Bücher in Supermärkten kaufe) mit einem Buch von Kant oder Tucholsky durch die Nationalbibliothek jagen und mir alle 5 Meter eins auf den Hinterkopf hauen und laut darüber referieren das es dem Geiste nicht förderlich ist seine Nase in Wühltischliteratur aus Supermärkten zu stecken. Aber das weiß sie ja nicht. Noch nicht.
Außerdem frage ich mich jedes Mal wer in den Märkten dafür zuständig ist zu entscheiden welches Buch mit dem hässlichen Stempel „Mängelexemplar“ versehen wird und somit als Ladenhüter den niemand will geoutet wird. Letztendlich entscheiden das wohl die Kunden in dem sie Bücher nicht kaufen, aber wer ist es der quasi zum Buch sagt. So, unsere Geduld ist abgelaufen, Du wirst verramscht!
Manchmal tut es mir in der Seele weh wenn ich sehe was das so alles gestempelt und in die Kiste verbannt rumliegt. Stephen King liegt neben Rätselheften, ein Buch über russische Künstlerinnen liegt neben einem Buch von( ich kann es kaum ausschreiben) Naomi Campbell, Mario Adorf, Nancy Friday und eine Frida Kahlo Biographie liegen neben einem Photoband der mir gewidmet ist und...Moment mal! Das kann gar nicht sein. Verstohlen blicke ich mich um und schlage dann den Photoband auf...tatsächlich...da steht „Für Danielle“...okay niemand weiß das ich besagter Danielle bin...aber dennoch liege ich auf einem Wühltisch in der Mayerschen Buchhandlung. Mir wird übel, ganz so wie damals nach dem ich zum ersten Mal griechisches Bier getrunken habe. Als ich am Telefon meinem Kumpel Gio davon erzähle sagt er mir ich soll mich nicht so anstellen, es sei nur ein Buch, noch dazu eines das ich nicht geschrieben habe. Stimmt, ist nicht meins. Wie wäre das erst sein eigenes Buch zwischen Sudokusammelbänden und verknitterten Liebesschnulzen zu finden?
Gestern war ich im Real-Markt. Und eigentlich wollte ich nur schnell Mandelschokolade und Sushi für unterwegs kaufen als ich mir nichts dir nichts einen Büchertisch mit der Aufschrift SALE! Entdeckte. Noch während ich mich fragte was bloß die armen alten Leute ( die nie Englisch in der Schule hatten) und die armen jungen Leute( die nie im Fach Englisch aufgepasst haben) wohl denken was SALE! bedeutet , näherte ich mich dem verdammten Tisch und entdeckte sofort ein Buch das mich interessierte „ das sexuelle Leben der Franzosen. Ein Skandalreport!“. Ich meine wer kann da schon weglesen? Also griff ich mir das Buch und wollte es gerade aufschlagen als mein Blick auf das Buch fiel das im Stapel unter dem französischen Sexschinken gelegen hatte: Stirb, Susi! Von Wäis Kiani.
War das ein schlechter Witz? Nö, das Buch war als Mängelexemplar gestempelt.
Wer „Stirb“ noch nicht gelesen hat sollte das schnellstens tun. Ich bin zum ersten Mal, ich traue es mich kaum zu sagen, in der Bunten über einen Artikel über das Buch gestolpert. Dummerweise habe ich ein mieses Gedächtnis wenn es um Bücher geht die ich lesen möchte und so kam es das ich, als das Buch endlich erschien, schon keinen blassen Dunst mehr hatte wer denn Wäis Kiani eigentlich ist. Glücklicherweise stolperte ich erneut über das Buch. Diesmal im Berliner Kulturkaufhaus schlechthin, erinnerte mich an den Titel, schnappte mir eine Ausgabe und setze mich damit in den Lesebereich und blieb da sitzen. Ich saß etwa drei Stunden dort und erschreckte mit meinen Lachkrämpfen solange meine Mitlesenden bis eine Angestellte des Hauses kam, mir eine Hand auf die Schulter legte und mich fragte ob alles okay sei.
Ja, antwortete ich, ich kaufe dieses Buch. Sie brauchen es nicht einpacken, ich lese es gleich hier noch mal.
Worauf ich hinaus will ist das „Stirb“ ein tolles Buch ist, das ich mag ( obwohl ich ein Mann bin) und obwohl Wäis mich mit ihrem zweiten Buch (das war wirklich nur was für „Mädchen“) enttäuschte bin ich nach wie vor der Meinung das der Frau ein Denkmal aus Designerschuhwerk gebaut werden sollte und das „Stirb“ weder heute noch morgen auf irgendeinen Grabbeltisch gehört.
Vielmehr sollte es jedem kleinen Mädchen in die Schultüte gepackt werden damit es lernt wie man ne coole Braut wird und damit es sich keinen Scheiß von irgendwelchen Typen erzählen lässt.
Ich habe dann alle drei Ausgaben von „Stirb“ gekauft die da traurig auf dem Wühltisch lagen. Klar ich habe schon die Gebundene Zuhause, aber ich habe ja Schwestern und Cousinen.
Was lernen wir daraus?
Richtig. Wühltische sind böse und Wäis Rat ist gut, wenn in diesem Fall auch nicht teuer.
Amen &out
Die Sache mit den Wühltischen ist nicht ganz so einfach.
Der Intellekt eines jeden Menschen mit ein bisschen Verstand sagt ihm: Mach einen Bogen um Wühltische denn da streiten sich irre Hausmütterchen und ihre noch beknackteren und plastiktragenden Sprösse um Klamotten in denen Du nicht mal tot im Wiener Steffi unter´m Tisch liegen möchtest. Klar Sache, um Klamotten auf unordentlichen Haufen und in Körben wird ein Bogen gemacht.
Weniger einfach ist es bei den Wühltischen und Ausverkaufsständen in Einrichtungshäusern.
Obwohl ich mir jedes mal sage das ich nicht stehen bleibe, kann ich mich einfach nicht dagegen wehren. Okay, wenn da nur Gläser, Tischsets und Windlichter stehen rausche ich an dem Krempel vorbei ohne auch nur in selbige Richtung zu sehen, aber wehe, wehe ich sehe auch nur ein Stück weißes Porzellan oder irgendwas anderes was man dringend für die Küche braucht und ohne das man respektive ich keinen Tag länger leben kann weil ich es mir schon immer gewünscht habe z.B. einen Blaubarschdünster mit eingebautem Fischfiletthermometer. Sehe ich auch nur etwas das ansatzweise wie oben genannte Dinge oder wie irgendwas antihaftbeschichtetes aussieht, dann bin ich verloren. Ich habe irgendwann vor einigen Jahren von heute auf morgen beschlossen in meinem Haushalt kein farbiges Porzellan mehr zu dulden. Getrieben vom Wunsch nach ausschließlich weißem Porzellan verschenkte ich also den ganzen bunten Kram und jage seitdem nach jungfräulicher Keramik. Jeder weiß das er als alleinstehender Mann in der Küche nicht mehr als eine gute Pfanne, ein paar scharfe Messer, zwei Teller, zwei Whiskeygläser und einen ordentlichen Korkenzieher bzw. Dosenöffner braucht. Jeder nur ich nicht. In meinem wirren Hirn hat sich diese Porzellansache zu einem Sammeltick ausgeweitet und ich bin fest davon überzeugt das ich flache Teller, tiefe Teller, Suppenteller, Platzteller, Brotteller, Servierplatten, Fischplatten, Fleischplatten, Salatschüssel, Servierschüsseln, Eierbecher, Messerbänkchen, Kaffeetassen, Espressotassen, Milchkaffeeschalen, Müslischalen, Eierbecher, Kaffeekannen, Teekannen, Wasserkrüge und noch vieles mehr für mindestens nun, sagen wir mal...sagen wir einfach...etwa zwanzig Personen brauche. Zwanzig...in Zahlen geschrieben wäre das 20...nicht nur das diese Obsession mit einem gewaltigen Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist, nein der ganze, wenn auch schöne Mist braucht auch noch viel Platz. Letzteres liegt unter anderem daran das man fast alle weißen Teile miteinander kombinieren kann und ich nicht dazu verpflichtet bin mich für ein bestimmtes Design zu entscheiden sondern immer einfach nur Teile finden muss die zueinander passen obwohl sie nicht zueinander gehören. Klingt einfach oder? Ist es aber nicht. Denn evt. finde ich heute eine total geile Platte die geradezu danach schreit blutige Steaks von meinem Herd zum Esstisch zu transportieren und ich kann dieses Geschrei nicht überhören und kaufe sie. Dann trage ich sie nach Hause und freu mich wie Bolle und kann es gar nicht erwarten das Teil meiner Sammlung einzuverleiben. Dummerweise muss ich aber schon in einer Woche wieder irgendwohin wo es weißes Porzellan gibt. Vielleicht nur um Kerzen oder ein Geschenk zu kaufen. Und dummerweise habe ich meine Scheuklappen Zuhause vergessen und komme nicht drum herum einen Blick auf die Porzellanabteilung zu werfen, vielleicht nur weil ich noch ein paar Müslischalen brauche. Dummerweise finde ich dann nicht nur die Müslischalen sondern auch eine Servierplatte die danach schreit blutige Steaks von meinem Herd zum Esstisch zu transportieren. Dummerweise habe ich ja schon eine solche Platte, aber diese hier, diese gefällt mir noch einen Tick besser. Also beschließe ich sowohl die Schalen als auch die Platte zu kaufen und nehme mir fest vor die andere Platte zu verschenken. Das passiert natürlich nicht weil ich mich unmöglich von einer so schönen Platte trennen kann und es endet damit das ich gottverdammt noch mal zwei Platten im Schrank habe. Ergo sind auch die Ausverkaufsstände und Wühltische in Einrichtungshäusern böse und werden hiermit zur Tabuzone erklärt.
Am schwierigsten ist es allerdings dem Sirenengesang von Bücherwühltischen in Büchereien und Supermärkten zu widerstehen.
Bücher sind schon immer meine größte Schwachstelle gewesen, größer noch als CDs. Ich lese im Schnitt 1-3 Bücher pro Woche was unter anderem daran liegt das ich a) schlecht schlafe und man b) ja nicht ständig seine Zeit mit schreiben, ficken und trinken vertrödeln kann.
Evt. liegt es c) auch daran das ich als Kind irre unbeliebt war, niemandem zum Spielen hatte und ich deswegen schon als Kind viel gelesen habe und bis heute gerne meine Nase in ein gutes Buch stecke. Hier habe ich allerdings das gleiche Problem wie mit dem Porzellan: wohin mit dem ganzen Kram? Links und rechts von meinem Bett stapeln sich die Bücher die ich noch nicht gelesen habe während sich die Bücher die ich gelesen habe im Wohnzimmer in Regalen und im Keller in Kisten stapeln.
Leihe dir doch einfach die Bücher die Du lesen willst!, raten mir meine Freunde mit einem Gesichtsausdruck als hätten sie den Stein der Weisen oder ein Heilmittel gegen Krebs entdeckt. Suuuuuper Idee. Da wäre ich alleine nie drauf gekommen. Ich besitze einen Bibliotheksausweis seit ich etwa 5 war und seit dem leihe ich auch schon Bücher aus. Dummerweise gibt es da ein bzw. zwei Probleme. Erstens brauche ich für ein Buch für das ich sonst 1-2 Tage zum lesen brauche plötzlich 2-3 Wochen wenn ich es aus der Bücherei entleihe. Weiß der Teufel warum aber ich habe in diesem Leben noch kein einziges Buch pünktlich zurück gebracht. Das ist kein Scherz. Ich bin in Bibliotheken von hier bis Sumatra dafür bekannt das ich Bücher immer mit dem Satz „ ich bin ein bisschen spät dran“ auf den Rückgabetresen lege. Das andere Problem ist das ich Eselsohren knicke, Sätze unterstreiche und gerne Bemerkungen an den Rand schreibe. An sich keine große Sache sorgt aber dafür das ich eigene Bücher die ich so bearbeitet habe nicht mehr verleihe weil ich nicht will das der Leihende sieht was ich so kritzele und ist bei geliehenen Büchern auch unpraktisch weil die Bücherei sich nicht wirklich über eine Überarbeitung ihrer Bücher freut.
Also kauf ich weiterhin Bücher. Ich kaufe sie überall. Im Internet z.B. bei Ebay oder Amazon, im Urlaub, in Flughäfen, in Buchhandlungen, gebraucht auf Bücherflohmärkten oder in Antiquariaten oder auf Wühltischen. Die Bücherei vor Ort betreibt einen solchen Bücherflohmarkt. Regelmäßig werden dort Bücher aus Privatbesitz, ergo Bücher die mal von jemandem gekauft wurden die dieser Jemand aber nun nicht mehr haben möchte, verkauft. Ich liebe diesen Markt. Denn erstens findet man dort sehr oft Bücher und Ausgaben die im Handel nicht mehr erhältlich sind ( a spy in the house of love, Verlorene Seelen), zweitens findet man dort Bücher die man schon immer lesen wollte die man aber immer wieder zu kaufen vergisst ( der Fänger im Roggen, Herr der Fliegen) und drittens ist es irre spannend zu sehen welche Bücher es sind die von den Leuten ausgemustert werden und die sie nicht mehr haben wollen. Nach meinem ersten Besuch auf besagtem Markt hatte ich das dringende Bedürfnis Herrn Konsalik und Frau Hera Lind anzurufen um ihnen mitzuteilen das jedes, ich meine wirklich jedes Buch, das sie je verkauft haben auf dem Bücherflohmarkt meines Vertrauens auf den erneuten Verkauf wartet. Ebenfalls spannend ist es wenn Widmungen oder Namen in den Büchern stehen. Wer ist wohl Miro Koschnik dem sowohl „die 120 Tage von Sodom“ als auch „Wir sind schwanger. Eine Anleitung für werdende Väter“ gehörten? Und was ist los mit Anneliese Delon die einst einen Gedichtband mit der Widmung : für die einzige, die wahre, die ich liebe!“ geschenkt bekam. Wird Annelise Delon nun von jemand anderem geliebt? Hat sie die Erinnerung an besagten Romeo nicht mehr ertragen? Bedeutete es ihr nichts? War der Galan evt. ein irrer Stalker und sie konnte es gar nicht erwarten das Buch wieder los zu werden? Ist Anneliese vielleicht tot und ihre Kinder interessierten sich nur für das finanzielle Erbe ihrer Mutter nicht aber für den emotionalen Teil?
Und was sind das für Menschen die Bücher wie den kleinen Prinzen, die Farbe Lila oder gar Grashalme weggeben? Als mein Lieblingsonkel F. starb gab ich ihm einen Brief und W.Ws. schmalen Gedichtband Grashalme mit ins Grab. Ich gab es ihm mit weil er mir davon erzählt hatte als ich etwa 16 war, es mir kaufte und entdeckte das es eines der wunderbarsten und lebendigsten Bücher ist das je geschrieben wurde. Wie kann man so etwas weggeben?
Bei den Bücherwühltischen in Supermärkten stellen sich mit ganz automatisch andere Fragen.
In erster Linie frage ich mich was ich da soll. Ich meine welche geistigen Leckerbissen könnte ein Bücherstand in einem Supermarkt für mich haben? Meine Freundin Trix Niederhauser würde mich wahrscheinlich ( wenn sie wüsste das ich Bücher in Supermärkten kaufe) mit einem Buch von Kant oder Tucholsky durch die Nationalbibliothek jagen und mir alle 5 Meter eins auf den Hinterkopf hauen und laut darüber referieren das es dem Geiste nicht förderlich ist seine Nase in Wühltischliteratur aus Supermärkten zu stecken. Aber das weiß sie ja nicht. Noch nicht.
Außerdem frage ich mich jedes Mal wer in den Märkten dafür zuständig ist zu entscheiden welches Buch mit dem hässlichen Stempel „Mängelexemplar“ versehen wird und somit als Ladenhüter den niemand will geoutet wird. Letztendlich entscheiden das wohl die Kunden in dem sie Bücher nicht kaufen, aber wer ist es der quasi zum Buch sagt. So, unsere Geduld ist abgelaufen, Du wirst verramscht!
Manchmal tut es mir in der Seele weh wenn ich sehe was das so alles gestempelt und in die Kiste verbannt rumliegt. Stephen King liegt neben Rätselheften, ein Buch über russische Künstlerinnen liegt neben einem Buch von( ich kann es kaum ausschreiben) Naomi Campbell, Mario Adorf, Nancy Friday und eine Frida Kahlo Biographie liegen neben einem Photoband der mir gewidmet ist und...Moment mal! Das kann gar nicht sein. Verstohlen blicke ich mich um und schlage dann den Photoband auf...tatsächlich...da steht „Für Danielle“...okay niemand weiß das ich besagter Danielle bin...aber dennoch liege ich auf einem Wühltisch in der Mayerschen Buchhandlung. Mir wird übel, ganz so wie damals nach dem ich zum ersten Mal griechisches Bier getrunken habe. Als ich am Telefon meinem Kumpel Gio davon erzähle sagt er mir ich soll mich nicht so anstellen, es sei nur ein Buch, noch dazu eines das ich nicht geschrieben habe. Stimmt, ist nicht meins. Wie wäre das erst sein eigenes Buch zwischen Sudokusammelbänden und verknitterten Liebesschnulzen zu finden?
Gestern war ich im Real-Markt. Und eigentlich wollte ich nur schnell Mandelschokolade und Sushi für unterwegs kaufen als ich mir nichts dir nichts einen Büchertisch mit der Aufschrift SALE! Entdeckte. Noch während ich mich fragte was bloß die armen alten Leute ( die nie Englisch in der Schule hatten) und die armen jungen Leute( die nie im Fach Englisch aufgepasst haben) wohl denken was SALE! bedeutet , näherte ich mich dem verdammten Tisch und entdeckte sofort ein Buch das mich interessierte „ das sexuelle Leben der Franzosen. Ein Skandalreport!“. Ich meine wer kann da schon weglesen? Also griff ich mir das Buch und wollte es gerade aufschlagen als mein Blick auf das Buch fiel das im Stapel unter dem französischen Sexschinken gelegen hatte: Stirb, Susi! Von Wäis Kiani.
War das ein schlechter Witz? Nö, das Buch war als Mängelexemplar gestempelt.
Wer „Stirb“ noch nicht gelesen hat sollte das schnellstens tun. Ich bin zum ersten Mal, ich traue es mich kaum zu sagen, in der Bunten über einen Artikel über das Buch gestolpert. Dummerweise habe ich ein mieses Gedächtnis wenn es um Bücher geht die ich lesen möchte und so kam es das ich, als das Buch endlich erschien, schon keinen blassen Dunst mehr hatte wer denn Wäis Kiani eigentlich ist. Glücklicherweise stolperte ich erneut über das Buch. Diesmal im Berliner Kulturkaufhaus schlechthin, erinnerte mich an den Titel, schnappte mir eine Ausgabe und setze mich damit in den Lesebereich und blieb da sitzen. Ich saß etwa drei Stunden dort und erschreckte mit meinen Lachkrämpfen solange meine Mitlesenden bis eine Angestellte des Hauses kam, mir eine Hand auf die Schulter legte und mich fragte ob alles okay sei.
Ja, antwortete ich, ich kaufe dieses Buch. Sie brauchen es nicht einpacken, ich lese es gleich hier noch mal.
Worauf ich hinaus will ist das „Stirb“ ein tolles Buch ist, das ich mag ( obwohl ich ein Mann bin) und obwohl Wäis mich mit ihrem zweiten Buch (das war wirklich nur was für „Mädchen“) enttäuschte bin ich nach wie vor der Meinung das der Frau ein Denkmal aus Designerschuhwerk gebaut werden sollte und das „Stirb“ weder heute noch morgen auf irgendeinen Grabbeltisch gehört.
Vielmehr sollte es jedem kleinen Mädchen in die Schultüte gepackt werden damit es lernt wie man ne coole Braut wird und damit es sich keinen Scheiß von irgendwelchen Typen erzählen lässt.
Ich habe dann alle drei Ausgaben von „Stirb“ gekauft die da traurig auf dem Wühltisch lagen. Klar ich habe schon die Gebundene Zuhause, aber ich habe ja Schwestern und Cousinen.
Was lernen wir daraus?
Richtig. Wühltische sind böse und Wäis Rat ist gut, wenn in diesem Fall auch nicht teuer.
Amen &out
Ikea´eske Heimsuchungen der dritten, vierten, fünften und sechsten Art
Ich muss es ganz offen sagen: ich hasse Ikea.
Nicht etwa weil meine Mutter mir bereits als Kind eingetrichtert hat das Ikea ein stilistischer Brennpunkt des schlechten Geschmacks ist ( ist es heute eh nicht mehr, Ikea ist zum H&M des Einrichtungsdesigns mutiert und klaut jeden noch so geilen Wohntrend bevor dieser überhaupt das Wohnzimmerder Elite erreicht) , nein sondern viel mehr wegen den Leuten die mir bei Ikea begegnen wenn ich dort nach Bilderrahmen und Vanillie-Kerzen suche:
Die Frischverliebten
Während im Rest der Welt die Singles nur im Frühling vom Anblick frischverliebter Paare belästigt werden herrscht bei Ikea der Ausnahmezustand: hier ist das ganze Jahr über Frühling. Liegt es an den poppigen ( habe ich das gerade wirklich geschrieben?) Farben oder an der fensterlosen Zeitlosigkeit des schwedischen Einrichters? An der Daimtorte? Den Kuscheldecken? Woran auch immer es liegt, es sorgt dafür das man bei Ikea keine fünf Meter weit gehen kann ohne über irgendwas gelbes oder ein verliebtes Paar zu stolpern. Da laufen sie dann rum, er trägt eine von diesen müllsackmäßigen Ikeataschen und sie rennt glückselig hin und her und stopft Zeug hinein. Natürlich bleiben sie alle zwei Meter stehen, sehen sich tief in die Augen und küssen sich lange und aufdringlich, pardon, leidenschaftlich.
Wie kann das sein? Ich bin als gestandener Mann mit viel Spaß am Leben und einem ausschweifendem Sexleben in den Laden gekommen und kaum sehe ich ein knutschendes Paar verwandele ich mich in ...Gott steh mir bei...in einen Single? Das ist doch nicht normal.
Die Zusammenziehenden
Noch schlimmer als die erste Gruppe.
Bei den frischen Opfern Amors kann man sich einbilden das die zwar gerade im Weg stehen und es aussieht als würden sie sich gegenseitig die Gesichter wegfressen, aber wer weiß?, in 2-3 Monaten ist vielleicht schon wieder alles vorbei und die beiden werden sich wie die Hyänen um das Sorgerecht für den soeben erworbenen Malmö-Stuhl und das Ekko-Geschirr streiten.
Bei den Zusammenziehenden geht das nicht. Immerhin ziehen die zusammen. Wohnt man erst mal zusammen wächst die Toleranzschwelle der meisten Paare und für einen Streit der noch vor kurzem zum Ende der Beziehung geführt hätte trennt man sich doch jetzt nicht mehr, der Umzug war schließlich so teuer und alle Geldreserven sind in die neue Ledercouch geflossen.
Das beruhigt schon ungemein wenn man weiß das einem das Weibchen bzw. der Gatte in Spe nicht so mir nichts dir nichts einfach abhauen kann.
Die Zusammenziehenden wollen natürlich auch dem Rest der Welt zeigen was für eine wunderbare Einheit sie sind und schieben den Ikeaeinkaufswagen deswegen auch gemeinsam und gleichberechtigt durch die Gänge. Hier und da bleibt man stehen und sagt so Sachen wie: der Stuhl würde toll ins Bad passen oder in der Küche fehlt genau diese Lampe!
Ansonsten herrscht hier ein geradezu inflationärer Gebrauch der Worte „Wir“ und „uns“, da wird ge-wirt und ge-unst als gäbe es kein morgen. Und was mache ich ? Ich ärgere mich! Die Zusammenziehenden haben nämlich nicht nur eine feste Beziehung und eine gemeinsame Wohnung sondern haben mir obendrein auch noch die letzte Vanille-Kerze vor der Nase weggeschnappt.
Die Schwangere ( samt stolzem Kindsvater in Spe)
Der emotionale Supergau!
Okay, ich schimpfe oft über schreiende Kinder allgemein, nervige Junx im besonderen und muss gestehen das mich der Anblick von stillenden ( jetzt hätte ich fast säugende geschrieben) Müttern mich nervös macht, was aber nur daran liegt das es für mich zwar normal ist jeden Tag Titten im Fernsehen und in Zeitungen zu sehen, nicht aber Im Cafe oder Kaufhaus, besonders nicht in Kombi mit einem daran hängendem Kind, ergo weiß ich also nie wie ich mich dann verhalten soll. Normal!, sagt mir mein Verstand. Aber was ist normal in so einem Moment? Einfach tun als wäre nichts? Sich solange diskret abwenden? Das kann es auch nicht sein, sagte ich mir nachdem ich mal bei einem Frühstück 25 Minuten lang eine Art Deko-Anrichte angestarrt hatte weil meine Sitznachbarin plötzlich die Bluse für den kleinen Jordan Roberto Justin geöffnet hatte und später der Gastgeberin erzählte das der Danielle sich wieder so komisch benommen hätte.
Wie gesagt, diese Themen machen mich nervös und sollten eigentlich eine heftige Antipathie gegenüber Schwangeren zur Folge haben. Aber nix ist. Im Gegenteil. Wenn ich bei Ikea bin bleibe ich ohnehin immer in der Kindermöbel Abteilung stehen um die ganzen bunten Sachen zu begutachten die es da gibt und gelegentlich auch um mir ein rosa Kinderzimmer anzusehen das, so groß wie eine Schuhschachtel, geradezu perfekt erscheint wenn man wie ich gerne eine kleine Tochter hätte. Wenn ich da dann stehe, die Hand versonnen auf den Wiegenrand gestützt, und eine von diesen unglaublich glücklichen Schwangeren vorbeizieht, rund und gesund wie Titanias Zofe dann stehe ich da und bin plötzlich kein toller Hecht mehr, kein richtiger Mann sondern nur ein Single mit promisken Lebenswandel und einem ungesundem Interesse an gutem Essen und gutem Sex.
KINDER, KINDER und nochmals KINDER
Als wäre ich mit den Schwangeren noch nicht genug bedient gibt es dann die nächste Stufe die dazu da ist mir klar zu machen wie viel Familienglück ich verpasse bzw. mir selbst durch meinen egomanen Single-Lebens-Stil vorenthalte: Kinder!
Nicht nur das die ehemals Frischverliebten, die dann Zusammengezogenen und schließlich Schwangeren nicht einfach Zuhause bleiben statt weiter ihr Umfeld mit ihrem Glück zu belästigen, nein sie rennen weiter durch das schwedische Interiorunterholz, darauf erpicht weitere Kleinode der Einrichtungswelt zu erjagen und dann schließlich mit vollgepackten Kombis ( hinten die Kindersitze mit Jana Britney Giselle Marie und Justin Robbie Becks, ganz hinten die Stühle Humonäää und den Teppich Grädinää) gen heimeliger und stadtnaher Reihenhaussiedlung mit verkehrsberuhigter Straßenlage am Grüngürtel zu reisen.
Natürlich machen sie das nicht alleine, nein sie bringen die Frucht ihrer Lenden natürlich mit. Warum nehmen alle diese glücklichen und meist überdurchschnittlich attraktiven Paare alle ihre Kinder mit zu Ikea? Liegt es daran das man bei Ikea die Blagen am Eingang abgeben kann und diese dann drei Stunden durch einen Pool voller bunter Bälle tauchen können während Papi und Mami neue Matratzen und Klicklaminat testen? Und wenn das der Grund ist...warum geben sie ihre gottverdammten Bälger und Blagen dann nicht an der dafür vorhergesehenen Ball-Pool-Kinderaufbewahrungsstätte ab? Scheinbar gibt niemand seine Kinder da ab. Wie könnte es sonst sein das mir überall im Schwedenreich hübsche und fröhliche Kinder begegnen? Nein, keine traurigen, dreckigen oder gar hässliche Schlechte-Gegend Kinder. Nein, die Kinder die mir bei Ikea über die Füße trampeln sind alle hübsch, sauber, gekämmt und sehen durch die Bank weg aus als ob ihnen eine großartige Karriere auf Hochbegabtenschulen bevorsteht. Sie sind nicht übergewichtig, sie haben keine Rotznasen und keines sieht verloren oder so unzufrieden aus als habe es Zuhause die Hölle auf Erden mit einer frustrierten Mutter und einem trinkenden Prügelvater. Das ist doch nicht normal oder? Wieso sehe ich solche Kinder nie auf der Straße? Auf Spielplätzen? Im Zoo? Wahrscheinlich gibt es sie gar nicht. Wahrscheinlich werden alle diese Bilderbuchfamilien irgendwo im schwedischen Untergrund gezüchtet und warten, in Zellophan verpackt, auf ihren Einsatz bei Ikea, wo sie miesepetrigen Singles wie mir vor Augen führen wie sinn- und freudlos ihr Leben ist und mich so dazu animieren a) meine Fähigkeiten im Bereich Kindesentführung zu überdenken und b) noch ein Paar Gabeln Muräää, ein paar Sofakissen Kantaplööö und einen Bettvorleger Timidieeee zu kaufen.
Genau so ist das. Diese Übermenschen sind in Wirklichkeit Massenvernichtungswaffen der Einrichtungsindustrie, schwedische Terroristen die mit Kugelbauch, Kussmund und Kindergequietsche bewaffnet daran arbeiten meinen Daseinsplan als glücklicher Single zu unterwandern.
So und nicht anders muss es sein. Wahrscheinlich werden die Frischverliebten, die Zusammenziehenden und die Schwangeren samt blitzsauberer Vorzeigekinder nach Ladenschluss eingesammelt in den Ikea-Keller geschleppt und dort bis zum nächsten Einsatz in gigantischen Tupperware-Dosen verstaut.
Oder kennt etwa von euch einen dieser perfekten glücklichen Saubermenschen? Kann mir jemand einen Namen nennen? Weiß einer wo die wohnen?
Dachte ich´s mir doch!
Oder liegt es am Ende doch an den vielen Beigetönen und an Billie?
Amen &out
Nicht etwa weil meine Mutter mir bereits als Kind eingetrichtert hat das Ikea ein stilistischer Brennpunkt des schlechten Geschmacks ist ( ist es heute eh nicht mehr, Ikea ist zum H&M des Einrichtungsdesigns mutiert und klaut jeden noch so geilen Wohntrend bevor dieser überhaupt das Wohnzimmerder Elite erreicht) , nein sondern viel mehr wegen den Leuten die mir bei Ikea begegnen wenn ich dort nach Bilderrahmen und Vanillie-Kerzen suche:
Die Frischverliebten
Während im Rest der Welt die Singles nur im Frühling vom Anblick frischverliebter Paare belästigt werden herrscht bei Ikea der Ausnahmezustand: hier ist das ganze Jahr über Frühling. Liegt es an den poppigen ( habe ich das gerade wirklich geschrieben?) Farben oder an der fensterlosen Zeitlosigkeit des schwedischen Einrichters? An der Daimtorte? Den Kuscheldecken? Woran auch immer es liegt, es sorgt dafür das man bei Ikea keine fünf Meter weit gehen kann ohne über irgendwas gelbes oder ein verliebtes Paar zu stolpern. Da laufen sie dann rum, er trägt eine von diesen müllsackmäßigen Ikeataschen und sie rennt glückselig hin und her und stopft Zeug hinein. Natürlich bleiben sie alle zwei Meter stehen, sehen sich tief in die Augen und küssen sich lange und aufdringlich, pardon, leidenschaftlich.
Wie kann das sein? Ich bin als gestandener Mann mit viel Spaß am Leben und einem ausschweifendem Sexleben in den Laden gekommen und kaum sehe ich ein knutschendes Paar verwandele ich mich in ...Gott steh mir bei...in einen Single? Das ist doch nicht normal.
Die Zusammenziehenden
Noch schlimmer als die erste Gruppe.
Bei den frischen Opfern Amors kann man sich einbilden das die zwar gerade im Weg stehen und es aussieht als würden sie sich gegenseitig die Gesichter wegfressen, aber wer weiß?, in 2-3 Monaten ist vielleicht schon wieder alles vorbei und die beiden werden sich wie die Hyänen um das Sorgerecht für den soeben erworbenen Malmö-Stuhl und das Ekko-Geschirr streiten.
Bei den Zusammenziehenden geht das nicht. Immerhin ziehen die zusammen. Wohnt man erst mal zusammen wächst die Toleranzschwelle der meisten Paare und für einen Streit der noch vor kurzem zum Ende der Beziehung geführt hätte trennt man sich doch jetzt nicht mehr, der Umzug war schließlich so teuer und alle Geldreserven sind in die neue Ledercouch geflossen.
Das beruhigt schon ungemein wenn man weiß das einem das Weibchen bzw. der Gatte in Spe nicht so mir nichts dir nichts einfach abhauen kann.
Die Zusammenziehenden wollen natürlich auch dem Rest der Welt zeigen was für eine wunderbare Einheit sie sind und schieben den Ikeaeinkaufswagen deswegen auch gemeinsam und gleichberechtigt durch die Gänge. Hier und da bleibt man stehen und sagt so Sachen wie: der Stuhl würde toll ins Bad passen oder in der Küche fehlt genau diese Lampe!
Ansonsten herrscht hier ein geradezu inflationärer Gebrauch der Worte „Wir“ und „uns“, da wird ge-wirt und ge-unst als gäbe es kein morgen. Und was mache ich ? Ich ärgere mich! Die Zusammenziehenden haben nämlich nicht nur eine feste Beziehung und eine gemeinsame Wohnung sondern haben mir obendrein auch noch die letzte Vanille-Kerze vor der Nase weggeschnappt.
Die Schwangere ( samt stolzem Kindsvater in Spe)
Der emotionale Supergau!
Okay, ich schimpfe oft über schreiende Kinder allgemein, nervige Junx im besonderen und muss gestehen das mich der Anblick von stillenden ( jetzt hätte ich fast säugende geschrieben) Müttern mich nervös macht, was aber nur daran liegt das es für mich zwar normal ist jeden Tag Titten im Fernsehen und in Zeitungen zu sehen, nicht aber Im Cafe oder Kaufhaus, besonders nicht in Kombi mit einem daran hängendem Kind, ergo weiß ich also nie wie ich mich dann verhalten soll. Normal!, sagt mir mein Verstand. Aber was ist normal in so einem Moment? Einfach tun als wäre nichts? Sich solange diskret abwenden? Das kann es auch nicht sein, sagte ich mir nachdem ich mal bei einem Frühstück 25 Minuten lang eine Art Deko-Anrichte angestarrt hatte weil meine Sitznachbarin plötzlich die Bluse für den kleinen Jordan Roberto Justin geöffnet hatte und später der Gastgeberin erzählte das der Danielle sich wieder so komisch benommen hätte.
Wie gesagt, diese Themen machen mich nervös und sollten eigentlich eine heftige Antipathie gegenüber Schwangeren zur Folge haben. Aber nix ist. Im Gegenteil. Wenn ich bei Ikea bin bleibe ich ohnehin immer in der Kindermöbel Abteilung stehen um die ganzen bunten Sachen zu begutachten die es da gibt und gelegentlich auch um mir ein rosa Kinderzimmer anzusehen das, so groß wie eine Schuhschachtel, geradezu perfekt erscheint wenn man wie ich gerne eine kleine Tochter hätte. Wenn ich da dann stehe, die Hand versonnen auf den Wiegenrand gestützt, und eine von diesen unglaublich glücklichen Schwangeren vorbeizieht, rund und gesund wie Titanias Zofe dann stehe ich da und bin plötzlich kein toller Hecht mehr, kein richtiger Mann sondern nur ein Single mit promisken Lebenswandel und einem ungesundem Interesse an gutem Essen und gutem Sex.
KINDER, KINDER und nochmals KINDER
Als wäre ich mit den Schwangeren noch nicht genug bedient gibt es dann die nächste Stufe die dazu da ist mir klar zu machen wie viel Familienglück ich verpasse bzw. mir selbst durch meinen egomanen Single-Lebens-Stil vorenthalte: Kinder!
Nicht nur das die ehemals Frischverliebten, die dann Zusammengezogenen und schließlich Schwangeren nicht einfach Zuhause bleiben statt weiter ihr Umfeld mit ihrem Glück zu belästigen, nein sie rennen weiter durch das schwedische Interiorunterholz, darauf erpicht weitere Kleinode der Einrichtungswelt zu erjagen und dann schließlich mit vollgepackten Kombis ( hinten die Kindersitze mit Jana Britney Giselle Marie und Justin Robbie Becks, ganz hinten die Stühle Humonäää und den Teppich Grädinää) gen heimeliger und stadtnaher Reihenhaussiedlung mit verkehrsberuhigter Straßenlage am Grüngürtel zu reisen.
Natürlich machen sie das nicht alleine, nein sie bringen die Frucht ihrer Lenden natürlich mit. Warum nehmen alle diese glücklichen und meist überdurchschnittlich attraktiven Paare alle ihre Kinder mit zu Ikea? Liegt es daran das man bei Ikea die Blagen am Eingang abgeben kann und diese dann drei Stunden durch einen Pool voller bunter Bälle tauchen können während Papi und Mami neue Matratzen und Klicklaminat testen? Und wenn das der Grund ist...warum geben sie ihre gottverdammten Bälger und Blagen dann nicht an der dafür vorhergesehenen Ball-Pool-Kinderaufbewahrungsstätte ab? Scheinbar gibt niemand seine Kinder da ab. Wie könnte es sonst sein das mir überall im Schwedenreich hübsche und fröhliche Kinder begegnen? Nein, keine traurigen, dreckigen oder gar hässliche Schlechte-Gegend Kinder. Nein, die Kinder die mir bei Ikea über die Füße trampeln sind alle hübsch, sauber, gekämmt und sehen durch die Bank weg aus als ob ihnen eine großartige Karriere auf Hochbegabtenschulen bevorsteht. Sie sind nicht übergewichtig, sie haben keine Rotznasen und keines sieht verloren oder so unzufrieden aus als habe es Zuhause die Hölle auf Erden mit einer frustrierten Mutter und einem trinkenden Prügelvater. Das ist doch nicht normal oder? Wieso sehe ich solche Kinder nie auf der Straße? Auf Spielplätzen? Im Zoo? Wahrscheinlich gibt es sie gar nicht. Wahrscheinlich werden alle diese Bilderbuchfamilien irgendwo im schwedischen Untergrund gezüchtet und warten, in Zellophan verpackt, auf ihren Einsatz bei Ikea, wo sie miesepetrigen Singles wie mir vor Augen führen wie sinn- und freudlos ihr Leben ist und mich so dazu animieren a) meine Fähigkeiten im Bereich Kindesentführung zu überdenken und b) noch ein Paar Gabeln Muräää, ein paar Sofakissen Kantaplööö und einen Bettvorleger Timidieeee zu kaufen.
Genau so ist das. Diese Übermenschen sind in Wirklichkeit Massenvernichtungswaffen der Einrichtungsindustrie, schwedische Terroristen die mit Kugelbauch, Kussmund und Kindergequietsche bewaffnet daran arbeiten meinen Daseinsplan als glücklicher Single zu unterwandern.
So und nicht anders muss es sein. Wahrscheinlich werden die Frischverliebten, die Zusammenziehenden und die Schwangeren samt blitzsauberer Vorzeigekinder nach Ladenschluss eingesammelt in den Ikea-Keller geschleppt und dort bis zum nächsten Einsatz in gigantischen Tupperware-Dosen verstaut.
Oder kennt etwa von euch einen dieser perfekten glücklichen Saubermenschen? Kann mir jemand einen Namen nennen? Weiß einer wo die wohnen?
Dachte ich´s mir doch!
Oder liegt es am Ende doch an den vielen Beigetönen und an Billie?
Amen &out
Monday, June 11, 2007
THE DRINK DESASTER
Reputation ist scheinbar doch ein recht wichtiges Thema in meinem Leben.
Wie könnte es sonst sein das ich immer wieder in Situationen komme wo man mir sagt was ich evt. tun oder lassen sollte damit die Leute gut und dafür weniger schlecht von mir denken.
Sei immer freundlich wird mir geraten, benimm dich nicht immer so daneben sagt man mir regelmäßig, sag doch nicht so was bittet man mich. Sei bitte nett zu ihm!, sagt meine Cousine Nina bevor ich ihrem neuem Freund vorgestellt werde, halte dich bitte zurück sagt meine Oma wenn ich ihrem Nachbarn die Meinung geigen möchte...und nun reiht sich auch mein Cousin in die „tu dies und jenes nicht“-Geschichte ein.
Vorweg muss ich dazu sagen das mein Cousin Dirk mich immer bei allem unterstützt, zumindest bei den Dingen die er als gut betrachtet und auch bei einem Großteil der Dinge die er weniger gut findet.
Aber jetzt, nachdem er den Emaille-Eintrag gelesen hat konnte auch er sich nicht zurückhalten.
Du kannst so was nicht schreiben, sagte er neulich als wir im Kino saßen und Zodiak ansahen.
Was? Das ich trinke?, fragte ich. Nein, das Du soviel trinkst, kam es knapp hinter der Popcorntüte hervor.
Okay, scheinbar interessiert mein Alkoholbedarf zur Zeit die Leute mehr als was ich zu Papier bringe denn auch in einem Interview wurde ich kürzlich als erstes gefragt was ich von sogenannten Flatrate-Parties halte und ob ich mich selbst nicht als schlechtes Vorbild sehe.
Nö, sehe ich nicht, denn a) möchte ich kein Vorbild sein und b) finde ich mich ganz okay, Jessica Simpson, Harry Potter oder Madonna...das sind schlechte Vorbilder. Ich bin einfach nur ein junger Mann der im Herzen eigentlich ein irischer Bauer ist und dementsprechend gerne trinkt.
Ich hätte die ganze Sache schon fast vergessen wenn ich nicht neulich ein Dilemma im alkoholischen Bereich gehabt hätte. Nein, damit meine ich nicht meine angebliche Alkoholvergiftung oder meinen angeblichen Entzug sondern viel mehr meinen Lieblingsdrink.
Am liebsten trinke ich seit einiger Zeit frischen Grapefruitsaft mit Vodka, die Grapefruit pink, den Vodka polnisch denn Polen ist ja bekanntlich das neue Russland und polnischer Vodka das neue Schwarz.
Das ganze Problem bei dieser Angelegenheit ist nicht etwa der Alkoholgehalt sondern vielmehr die Zeit die es beansprucht um dieses wunderbare Frühstück zu mixen: ich brauche insgesamt um die Grapefruit zu entsaften, das crushed Eis aus dem Kühlfach zu nehmen und um die ganze Sache mit Vodka aufzufüllen etwa 5-6 Minuten. Was an sich kein Drama ist. Was aber an sich eher ungut dabei ist ist die Tatsache dass ich lediglich 3 Minuten brauche um das Ganze zu trinken. Ergo brauche ich etwa das Doppelte an Zeit um das Gesöff zu basteln wie ich brauche um es zu konsumieren. Scheißrechnung oder? Was soll ich also tun? Fertigen Grapefruitsaft nehmen? Mir einen neuen Lieblingsdrink suchen? Oder gar jemanden einstellen der mir beim mixen hilft? Selbst wenn ich erst einen Drink mixe und bereits, während ich ihn trinke, damit beginne einen weiteren Drink zu mixen bin ich noch etwa 3 Minuten trocken bevor ich wieder etwas zu trinken bekomme.
Wie gesagt in meinem kleinen Hirn wälzte sich dieses Problem in Form einer kleinen schwarzen Vodkawolke herum was wiederum dazu führte das ich neulich abends darüber in meinem bevorzugten Chatroom darüber redete was dann wiederum dazu führte das mich eine der anwesenden Damen, nennen wir sie einfach A., als krank diagnostizierte. A. kennt mich nicht ist aber scheinbar im Bereich Ferndiagnose firm genug um des Mitchatters Verhalten als gut ergo gesund oder weniger gut und somit auch weniger gesund respektive als krank zu beurteilen.
Warum bin ich krank?, will ich wissen. Weil ich trinke? Oder weil ich mich nicht dafür schäme das ich trinke.
Nein, Du bist krank, kommt es moralinsauer und einsilbig zurück.
Das lasse ich einfach mal so stehen, a) lässt die gute Frau nicht mit sich reden (weil das ja eh keinen Sinn hat!) und b) ist es mir egal was man in Hintertupfingen von meinem Trinkverhalten denkt, wer meint er müsse mit Steinen werfen soll das halt tun.
Auch meine Oma findet es nicht gerade gut dass ich überhaupt etwas trinke, was wiederum irgendwann dazu führte das sie sich darüber bei meiner Tante Thea ausließ.
DER JUNGE TRINKT!, rief sie aufgebracht. Warum gerade bei meiner Tante Thea weiß ich nicht denn Thea ist mit Abstand die schlechteste Anlaufstelle für eine solche Beschwerde, da meine Tante selbst eine ganz und gar glamouröse Trinkerin ist. Wer ABFAB mag würde Tante Thea mit ihren violetten Haaren, den riesigen Chanelohrringen und den pinken Fingernägeln lieben.
Meine Oma beschwerte sich also bei Thea, die wiederum nutze dann meinen nächsten Besuch in ihrem Haus um mich ins Gebet zu nehmen.
Danielle, die Oma sagt Du trinkst soviel. Stimmt das?, fragt sie mich mit einem Gin Glas in der rechten und einer Zigarette in der linken Hand.
Nein, eigentlich nicht. Also eigentlich habe ich schon seit etwa zwei Wochen nichts mehr getrunken, stottere ich durch den blauen Dunst hindurch in die Richtung in der ich Theas Gesicht vermutete.
Junge, sagt Thea und legt mir ihre rosa Krallen auf den Arm, Junge...Du musst dich zwingen!
Sprach´s und ließ die Eiswürfel in ihrem leeren Glas klappern.
Mit dem Trinken an sich ist das so eine Sache. Ein bisschen was Trinken gilt als gesellig und durchaus nett, ein bisschen mehr dagegen schon als bedenklich und nicht gesellschaftsfähig.
Ist man im Niemandsland zwischen 19 und 25 Jahren gilt übermäßiger Genuss von Alkohol auch als bedenklich, wird dennoch toleriert, die „jungen“ Leute sollen sich ja austoben.
Aber wenn man älter als 25 ist und offen zugibt das man gerne trinkt wird man eigentlich sofort als verkommen oder Alkoholiker abgestempelt.
Ich frage mich was das überhaupt soll? Ich bin jung und gesund. Ich bin kein Autofahrer. Ich amüsiere mich gerne. Ich bin single. Wer weiß wie viel ich erst trinken würde wenn ich nicht single wäre!
Wenn man die Statistik befragt ist man erstaunt wie viele Kilo bzw. Liter Bier und andere Spirituosen der Deutsche an sich so pro Jahr und Kopf umsetzt. Noch erstaunter ist man wenn man darüber nachdenkt wie viele sich offiziell vom Trinken distanzieren, wie viele nur ein „bisschen“ trinken und wie viele sagen das sie „eigentlich“ gar nicht trinken.
Mit Nicht-Trinkern ist es bei mir wie bei Vegetariern: vom Grundsatz her misstraue ich ihnen.
Veggies sind sogar ein sehr gutes Beispiel. Wenn mir jemand sagt er isst kein Fleisch weil er den Geschmack von Fleisch nicht mag toleriere ich das absolut, ich esse ja auch keine gekochten Möhren und keine Bockwürste. Wenn mir aber jemand sagt er isst kein Fleisch weil die arme Kuh nicht wegen seinem Hunger leiden soll...dann...nun, dann habe ich in den meisten Fällen eine schlechte Meinung von der Person. Gott weiß, jede Kuh die morgen aufwacht und das Bedürfnis verspürt einen Mensch zu essen wird diesem Gefühl nachgeben und bei der ersten sich ihr bietenden Gelegenheit würde sie ihre Zähne in eine fette Bauernwade graben. Ebenso blöde finde ich Exemplare die zwar Fleisch essen, aber keine Lämmer, Stubenküken oder Kälber auf dem Teller dulden weil das ja „Tierbabies“ sind. Okay, fühle ich mich zu der Person sexuell oder emotional hingezogen bin ich eher bereit solche Ideen hinzunehmen, aber blöd finde ich es trotzdem.
Und genau so ist das mit dem Trinken.
Du trinkst nicht weil Du es nicht verträgst? Weil Du unter dem Einfluss von Alkohol schlimme Dinge tust...fremde Menschen anpöbelst...Kneipenschlägereien anzettelst...in fremden Betten landest...deine Frau schlägst....das Studienkonto deiner Kinder plünderst? Gut...Gott segne dich für deine Einsicht und ich bin absolut der Meinung das Du lieber Apfelsaft statt Vodka trinken solltest.
Du trinkst nicht weil Du den Geschmack von Alkohol nicht magst? Auch das ist okay...ich trinke auch keinen Möhrensaft.
Du trinkst nicht weil Du trockener Alkoholiker bist? Hey, wenn Du zu mir kommst habe ich immer irgendwas Alkoholfreies und trotzdem gut Gekühltes für dich parat.
Du trinkst nicht weil Du Moslem bist? Auch das wird von mir mehr als nur ein bisschen geachtet. Religion ist ein guter Grund nicht zu trinken.
Du trinkst nicht weil Du gegen Alkohol bist? Was zur Hölle ist mit dir los? Ich verstehe das nicht. Es tut mir leid, wir können keine Freunde sein und ich werde dich ganz sicher nicht daten. Das meine ich ernst. Ich mag diese sauertöpfischen Moralapostel nicht die Alkohol ablehnen nur weil es Alkohol ist.
Und denen die denken dass ich krank bin oder die finden das ich so was nicht schreiben sollte sei gesagt das ich die Wörter Alkohol und Spaß nicht in unmittelbarer Relation zu einander sehe.
Ich trinke weil ich gerne trinke (ich habe angeblich schon als Kind auf Parties immer die Reste aus den Gläsern der Erwachsenen getrunken), nicht weil ich blau sein will. Um ehrlich zu sein hasse ich es betrunken zu sein weil ich dann dumme Sachen mache. Zum Beispiel bilde ich mir ein singen zu können, jawohl, oder so sexy zu sein das ich schon mal zu den Klängen von She bangs aus dem Radio im Regen tanzte und strippte...betrunken bin ich auch schon mal auf ein Tablett voll Kerzen getreten und habe so meinen Teppich versaut...betrunken habe ich immer das Bedürfnis meine Exen anzurufen...betrunken habe ich das Bedürfnis meine Mutter anzurufen...betrunken esse ich Dinge die ich nicht essen sollte wie z.B. Rastplatzblognese...betrunken flirte ich mit allem was Beine hat und erwache mit fremden Nummern auf meiner Hand...betrunken habe ich es auf Ibiza geschafft mir ein kreisrundes Loch in den Finger zu schlagen und weiß bis heute nicht wie das passiert ist...betrunken hatte ich ein Date mit XY bekannt aus Funk und Fernsehen...und habe es so dermaßen versemmelt das es mir bis heute peinlich ist XY zu begegnen oder auch nur im TV zu sehen...betrunken stand ich in der Berliner Wohnung einer Moderatorin und fragte sie bei dem 4 oder 5 Glas Champagner beiläufig ob sie sich in den Arsch ficken lässt...nicht von mir wohlgemerkt....ihr seht: Alkohol ist böse...oder...nein...nicht Alkohol sondern zuviel Alkohol...deswegen höre ich sofort auf zu Trinken sobald ich merke das ich angetrunken bin...außerdem trinke ich nur mit Leuten die mich nicht auf dumme Ideen bringen...und ich trinke nur wenn ich weiß das jemand ( jemand ist in den meisten Fällen mein Cousin Dirk) dabei ist der a) nicht trinkt und der mich b) einpackt sobald ich zuviel trinke und mich notfalls mit Gewalt nach Hause verfrachtet und dafür sorgt das ich in meinem Bett und nicht unter einer fremden Schlafzimmerdecke erwache.
Aus derselben Lust heraus aus der ich trinke kommt es auch vor das ich nicht trinke. Jawohl, manchmal monatelang, so lange das gewisse Leute sich beschweren ich würde sie nicht mehr mögen weil ich nicht mehr mit ihnen trinke und mich stattdessen an Cola Light und Bitter Lemon festhalte. Meine Mutter erklärt mir, wenn ich meine gelegentliche Abstinenz als Argument gegen meinen befürchteten Alkoholismus einsetze, das sich dieses Verhalten Quartalssäufer nennen würde. Gibt es das? Keine Ahnung. Aber wenn man trinkt und dann wieder nicht ist das ja quasi so als würde man nur hin und wieder trinken und somit ein mehr als akzeptables Verhalten.
Um auf mein Ursprüngliches Problem zurück zu kommen möchte ich noch erwähnen das ich dem Grapefruit-Wodka treu bleibe, dennoch ist die Anschaffung einer Magaritha-Maschine geplant um so eine alte Familientradition wieder einzuführen: die Mitternachtsmagarithas!
Also, hoch die Tassen.
Amen &out
Wie könnte es sonst sein das ich immer wieder in Situationen komme wo man mir sagt was ich evt. tun oder lassen sollte damit die Leute gut und dafür weniger schlecht von mir denken.
Sei immer freundlich wird mir geraten, benimm dich nicht immer so daneben sagt man mir regelmäßig, sag doch nicht so was bittet man mich. Sei bitte nett zu ihm!, sagt meine Cousine Nina bevor ich ihrem neuem Freund vorgestellt werde, halte dich bitte zurück sagt meine Oma wenn ich ihrem Nachbarn die Meinung geigen möchte...und nun reiht sich auch mein Cousin in die „tu dies und jenes nicht“-Geschichte ein.
Vorweg muss ich dazu sagen das mein Cousin Dirk mich immer bei allem unterstützt, zumindest bei den Dingen die er als gut betrachtet und auch bei einem Großteil der Dinge die er weniger gut findet.
Aber jetzt, nachdem er den Emaille-Eintrag gelesen hat konnte auch er sich nicht zurückhalten.
Du kannst so was nicht schreiben, sagte er neulich als wir im Kino saßen und Zodiak ansahen.
Was? Das ich trinke?, fragte ich. Nein, das Du soviel trinkst, kam es knapp hinter der Popcorntüte hervor.
Okay, scheinbar interessiert mein Alkoholbedarf zur Zeit die Leute mehr als was ich zu Papier bringe denn auch in einem Interview wurde ich kürzlich als erstes gefragt was ich von sogenannten Flatrate-Parties halte und ob ich mich selbst nicht als schlechtes Vorbild sehe.
Nö, sehe ich nicht, denn a) möchte ich kein Vorbild sein und b) finde ich mich ganz okay, Jessica Simpson, Harry Potter oder Madonna...das sind schlechte Vorbilder. Ich bin einfach nur ein junger Mann der im Herzen eigentlich ein irischer Bauer ist und dementsprechend gerne trinkt.
Ich hätte die ganze Sache schon fast vergessen wenn ich nicht neulich ein Dilemma im alkoholischen Bereich gehabt hätte. Nein, damit meine ich nicht meine angebliche Alkoholvergiftung oder meinen angeblichen Entzug sondern viel mehr meinen Lieblingsdrink.
Am liebsten trinke ich seit einiger Zeit frischen Grapefruitsaft mit Vodka, die Grapefruit pink, den Vodka polnisch denn Polen ist ja bekanntlich das neue Russland und polnischer Vodka das neue Schwarz.
Das ganze Problem bei dieser Angelegenheit ist nicht etwa der Alkoholgehalt sondern vielmehr die Zeit die es beansprucht um dieses wunderbare Frühstück zu mixen: ich brauche insgesamt um die Grapefruit zu entsaften, das crushed Eis aus dem Kühlfach zu nehmen und um die ganze Sache mit Vodka aufzufüllen etwa 5-6 Minuten. Was an sich kein Drama ist. Was aber an sich eher ungut dabei ist ist die Tatsache dass ich lediglich 3 Minuten brauche um das Ganze zu trinken. Ergo brauche ich etwa das Doppelte an Zeit um das Gesöff zu basteln wie ich brauche um es zu konsumieren. Scheißrechnung oder? Was soll ich also tun? Fertigen Grapefruitsaft nehmen? Mir einen neuen Lieblingsdrink suchen? Oder gar jemanden einstellen der mir beim mixen hilft? Selbst wenn ich erst einen Drink mixe und bereits, während ich ihn trinke, damit beginne einen weiteren Drink zu mixen bin ich noch etwa 3 Minuten trocken bevor ich wieder etwas zu trinken bekomme.
Wie gesagt in meinem kleinen Hirn wälzte sich dieses Problem in Form einer kleinen schwarzen Vodkawolke herum was wiederum dazu führte das ich neulich abends darüber in meinem bevorzugten Chatroom darüber redete was dann wiederum dazu führte das mich eine der anwesenden Damen, nennen wir sie einfach A., als krank diagnostizierte. A. kennt mich nicht ist aber scheinbar im Bereich Ferndiagnose firm genug um des Mitchatters Verhalten als gut ergo gesund oder weniger gut und somit auch weniger gesund respektive als krank zu beurteilen.
Warum bin ich krank?, will ich wissen. Weil ich trinke? Oder weil ich mich nicht dafür schäme das ich trinke.
Nein, Du bist krank, kommt es moralinsauer und einsilbig zurück.
Das lasse ich einfach mal so stehen, a) lässt die gute Frau nicht mit sich reden (weil das ja eh keinen Sinn hat!) und b) ist es mir egal was man in Hintertupfingen von meinem Trinkverhalten denkt, wer meint er müsse mit Steinen werfen soll das halt tun.
Auch meine Oma findet es nicht gerade gut dass ich überhaupt etwas trinke, was wiederum irgendwann dazu führte das sie sich darüber bei meiner Tante Thea ausließ.
DER JUNGE TRINKT!, rief sie aufgebracht. Warum gerade bei meiner Tante Thea weiß ich nicht denn Thea ist mit Abstand die schlechteste Anlaufstelle für eine solche Beschwerde, da meine Tante selbst eine ganz und gar glamouröse Trinkerin ist. Wer ABFAB mag würde Tante Thea mit ihren violetten Haaren, den riesigen Chanelohrringen und den pinken Fingernägeln lieben.
Meine Oma beschwerte sich also bei Thea, die wiederum nutze dann meinen nächsten Besuch in ihrem Haus um mich ins Gebet zu nehmen.
Danielle, die Oma sagt Du trinkst soviel. Stimmt das?, fragt sie mich mit einem Gin Glas in der rechten und einer Zigarette in der linken Hand.
Nein, eigentlich nicht. Also eigentlich habe ich schon seit etwa zwei Wochen nichts mehr getrunken, stottere ich durch den blauen Dunst hindurch in die Richtung in der ich Theas Gesicht vermutete.
Junge, sagt Thea und legt mir ihre rosa Krallen auf den Arm, Junge...Du musst dich zwingen!
Sprach´s und ließ die Eiswürfel in ihrem leeren Glas klappern.
Mit dem Trinken an sich ist das so eine Sache. Ein bisschen was Trinken gilt als gesellig und durchaus nett, ein bisschen mehr dagegen schon als bedenklich und nicht gesellschaftsfähig.
Ist man im Niemandsland zwischen 19 und 25 Jahren gilt übermäßiger Genuss von Alkohol auch als bedenklich, wird dennoch toleriert, die „jungen“ Leute sollen sich ja austoben.
Aber wenn man älter als 25 ist und offen zugibt das man gerne trinkt wird man eigentlich sofort als verkommen oder Alkoholiker abgestempelt.
Ich frage mich was das überhaupt soll? Ich bin jung und gesund. Ich bin kein Autofahrer. Ich amüsiere mich gerne. Ich bin single. Wer weiß wie viel ich erst trinken würde wenn ich nicht single wäre!
Wenn man die Statistik befragt ist man erstaunt wie viele Kilo bzw. Liter Bier und andere Spirituosen der Deutsche an sich so pro Jahr und Kopf umsetzt. Noch erstaunter ist man wenn man darüber nachdenkt wie viele sich offiziell vom Trinken distanzieren, wie viele nur ein „bisschen“ trinken und wie viele sagen das sie „eigentlich“ gar nicht trinken.
Mit Nicht-Trinkern ist es bei mir wie bei Vegetariern: vom Grundsatz her misstraue ich ihnen.
Veggies sind sogar ein sehr gutes Beispiel. Wenn mir jemand sagt er isst kein Fleisch weil er den Geschmack von Fleisch nicht mag toleriere ich das absolut, ich esse ja auch keine gekochten Möhren und keine Bockwürste. Wenn mir aber jemand sagt er isst kein Fleisch weil die arme Kuh nicht wegen seinem Hunger leiden soll...dann...nun, dann habe ich in den meisten Fällen eine schlechte Meinung von der Person. Gott weiß, jede Kuh die morgen aufwacht und das Bedürfnis verspürt einen Mensch zu essen wird diesem Gefühl nachgeben und bei der ersten sich ihr bietenden Gelegenheit würde sie ihre Zähne in eine fette Bauernwade graben. Ebenso blöde finde ich Exemplare die zwar Fleisch essen, aber keine Lämmer, Stubenküken oder Kälber auf dem Teller dulden weil das ja „Tierbabies“ sind. Okay, fühle ich mich zu der Person sexuell oder emotional hingezogen bin ich eher bereit solche Ideen hinzunehmen, aber blöd finde ich es trotzdem.
Und genau so ist das mit dem Trinken.
Du trinkst nicht weil Du es nicht verträgst? Weil Du unter dem Einfluss von Alkohol schlimme Dinge tust...fremde Menschen anpöbelst...Kneipenschlägereien anzettelst...in fremden Betten landest...deine Frau schlägst....das Studienkonto deiner Kinder plünderst? Gut...Gott segne dich für deine Einsicht und ich bin absolut der Meinung das Du lieber Apfelsaft statt Vodka trinken solltest.
Du trinkst nicht weil Du den Geschmack von Alkohol nicht magst? Auch das ist okay...ich trinke auch keinen Möhrensaft.
Du trinkst nicht weil Du trockener Alkoholiker bist? Hey, wenn Du zu mir kommst habe ich immer irgendwas Alkoholfreies und trotzdem gut Gekühltes für dich parat.
Du trinkst nicht weil Du Moslem bist? Auch das wird von mir mehr als nur ein bisschen geachtet. Religion ist ein guter Grund nicht zu trinken.
Du trinkst nicht weil Du gegen Alkohol bist? Was zur Hölle ist mit dir los? Ich verstehe das nicht. Es tut mir leid, wir können keine Freunde sein und ich werde dich ganz sicher nicht daten. Das meine ich ernst. Ich mag diese sauertöpfischen Moralapostel nicht die Alkohol ablehnen nur weil es Alkohol ist.
Und denen die denken dass ich krank bin oder die finden das ich so was nicht schreiben sollte sei gesagt das ich die Wörter Alkohol und Spaß nicht in unmittelbarer Relation zu einander sehe.
Ich trinke weil ich gerne trinke (ich habe angeblich schon als Kind auf Parties immer die Reste aus den Gläsern der Erwachsenen getrunken), nicht weil ich blau sein will. Um ehrlich zu sein hasse ich es betrunken zu sein weil ich dann dumme Sachen mache. Zum Beispiel bilde ich mir ein singen zu können, jawohl, oder so sexy zu sein das ich schon mal zu den Klängen von She bangs aus dem Radio im Regen tanzte und strippte...betrunken bin ich auch schon mal auf ein Tablett voll Kerzen getreten und habe so meinen Teppich versaut...betrunken habe ich immer das Bedürfnis meine Exen anzurufen...betrunken habe ich das Bedürfnis meine Mutter anzurufen...betrunken esse ich Dinge die ich nicht essen sollte wie z.B. Rastplatzblognese...betrunken flirte ich mit allem was Beine hat und erwache mit fremden Nummern auf meiner Hand...betrunken habe ich es auf Ibiza geschafft mir ein kreisrundes Loch in den Finger zu schlagen und weiß bis heute nicht wie das passiert ist...betrunken hatte ich ein Date mit XY bekannt aus Funk und Fernsehen...und habe es so dermaßen versemmelt das es mir bis heute peinlich ist XY zu begegnen oder auch nur im TV zu sehen...betrunken stand ich in der Berliner Wohnung einer Moderatorin und fragte sie bei dem 4 oder 5 Glas Champagner beiläufig ob sie sich in den Arsch ficken lässt...nicht von mir wohlgemerkt....ihr seht: Alkohol ist böse...oder...nein...nicht Alkohol sondern zuviel Alkohol...deswegen höre ich sofort auf zu Trinken sobald ich merke das ich angetrunken bin...außerdem trinke ich nur mit Leuten die mich nicht auf dumme Ideen bringen...und ich trinke nur wenn ich weiß das jemand ( jemand ist in den meisten Fällen mein Cousin Dirk) dabei ist der a) nicht trinkt und der mich b) einpackt sobald ich zuviel trinke und mich notfalls mit Gewalt nach Hause verfrachtet und dafür sorgt das ich in meinem Bett und nicht unter einer fremden Schlafzimmerdecke erwache.
Aus derselben Lust heraus aus der ich trinke kommt es auch vor das ich nicht trinke. Jawohl, manchmal monatelang, so lange das gewisse Leute sich beschweren ich würde sie nicht mehr mögen weil ich nicht mehr mit ihnen trinke und mich stattdessen an Cola Light und Bitter Lemon festhalte. Meine Mutter erklärt mir, wenn ich meine gelegentliche Abstinenz als Argument gegen meinen befürchteten Alkoholismus einsetze, das sich dieses Verhalten Quartalssäufer nennen würde. Gibt es das? Keine Ahnung. Aber wenn man trinkt und dann wieder nicht ist das ja quasi so als würde man nur hin und wieder trinken und somit ein mehr als akzeptables Verhalten.
Um auf mein Ursprüngliches Problem zurück zu kommen möchte ich noch erwähnen das ich dem Grapefruit-Wodka treu bleibe, dennoch ist die Anschaffung einer Magaritha-Maschine geplant um so eine alte Familientradition wieder einzuführen: die Mitternachtsmagarithas!
Also, hoch die Tassen.
Amen &out
HIV und andere Hässlichkeiten
Der oder die Nächste die in meiner Gegenwart einen HIV-Witz ( Hän ich verjessen) reisst der bekommt von mir eine geklebt. Das meine ich ernst.
Irgendwie habe ich das Gefühl das nur den wenigsten Frauen und Männern klar ist was für eine Bedrohung und somit absolut unwitzige Angelegenheit Aids ist.
Aber wie könnte es denn auch anders sein? Die Aufklärungsarbeit ist ja nicht gerade das was ich als fortschrittlich bezeichnen würde. Nehmen wir mal z.B. Kondomwerbung. Öffnet man diese Schublade findet man darin immer nur süßes und witziges. Warum ist Kondomwerbung in Deutschland immer bunt und im Großteil der Fälle an lustige kleine Männchen Tierchen oder andere verzuckerte Scheiße gekoppelt?
Warum sehe ich Plakate auf denen Präservative über Gemüse und Obst gezogen ist?
Das macht mich wirklich wütend.
Aufklärung sollte nicht witzig sein. Du hast keinen Humor!, wurde mir neulich vorgeworfen. Stimmt, zumindest in diesem Fall bin ich sehr humorlos. Zumindest in diesem Fall habe ich da keinen Sinn für...ich habe übrigens auch keinen Sinn dafür mir witziges oder süßes zu merken. Echt wahr, so was vergesse ich ganz schnell wieder und denke auch nicht daran wenn ich scharf bin, wenn ich im Bett bin oder wenn ich sonst irgendwas mache was mit Erektionen zu tun hat.
Und das ist auch der Grund warum ich im Zusammenhang mit Aids und Schutz keine lustigen Kondombrillen, verliebte Strichmännchen oder Gummigemüse sehen möchte.
Würde es nach mir gehen würde ich Bilder von Aidstoten an die Wand nageln. Um den Menschen zu zeigen was sie erwartet und was sie fürchten sollen. Sie sollen wissen das sie ein Kondom benutzen weil es ihr Leben rettet, nicht weil es so lustig ist.
Gerade bei den älteren und bei den ganz jungen Generationen herrscht ein unglaubliches Maß an fehlender Information und, vielleicht noch schlimmer, an Fehlinformation.
Spricht man mit Teenagern im Alter zwischen 13 und 16 erfährt man recht schnell das die „Kleinen“ zwar ganz genau wissen was Sex ist und mindestens 88 verschiedenen umgangssprachliche Bezeichnung für Geschlechtsverkehr und für die Geschlechtsmerkmale kennen...aber leider herzlich wenig darüber wissen wie man sich vor ungewollten Schwangerschaften und vor Geschlechtskrankheiten schützt.
Dazu kommen noch die Älteren, die die denken HIV bekommen nur Homos, Nutten, Junkies und...Frauen. Ja, ich habe durchaus schon Männer kennen gelernt die denken das nur Frauen HIV bekommen können. Es gibt übrigens auch eine ganze Menge junger Mädchen die denken das sie die Pille vor Aids schützt. Wieder andere denken man kann sich nur infizieren wenn man mit Sperma in Berührung kommt und ergo sei Koitus Interruptus ein gutes Mittel gegen Aids.
Die Pille ist meiner Meinung nach ein weiteres Problem. Verbietet die Kirche eigentlich die Pille? Ich weiß es nicht. Aber ich würde sie auch verbieten. Einfach weil sie ein Freifahrtschein und eine gute Entschuldigung für ungeschützten Sex ist. Wenn es nach mir ginge müssten die Menschen gezwungen sein Kondome zu benutzen. Einfach darum weil eine ungewollte Schwangerschaft auf der Angstskala viel weiter oben steht als eine evt. HIV-Infektion.
Von der Angst davor schwanger zu sein höre ich ständig.
Neulich rief mich meine Bekannte Charlotte an. Charlotte ist 19 und sehr einsam...was zu einem recht promisken Lebenswandel führt weil Charlotte Sex und Liebe nicht auseinanderhalten kann und denkt jeder Typ der sie vögelt würde sie auch automatisch lieben.
Charlotte rief also an und fragte ob ich mit ihr in die Stadt gehen würde. Da ich nicht gerade mit viel Freizeit gesegnet bin und Charlotte kaum kenne lehnte ich dies ab und wollte gerade schon auflegen als sie zu weinen anfing. Okay, ich hätte so tun können als ob mein Ohr schon zu weit vom Hörer weggewesen wäre um ihr Schluchzen zu hören aber...egal...ich fragte also was los sei. Nach langem hin und her sagte sie mir dann das sie in die Stadt wolle um einen Schwangerschaftstest zu machen. Wie es denn sein könne das sie schwanger sei, wollte ich wissen. Ja, da ist doch dieser Grieche aus dieser Bar und ja und nein und überhaupt. Dann fing sie an zu heulen wie schrecklich es wäre wenn sie schwanger wäre und das ihr Leben versaut wäre. Ich erinnerte sie daran das eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Verkehr mit einer Barbekanntschaft das kleinste Problem wäre das man haben könnte. Was ich denn damit meinen würde, wollte Charlotte wissen. Es gibt da so eine böse Krankheit an der man schrecklich und schmerzhaft stirbt, giftete ich ins Telefon.
Aber ich mache das sonst nicht. Es war das erste Mal!, verteidigte sich Charlotte.
Erstens war es nicht das erste Mal und zweitens kann man sich auch beim ersten Mal mit HIV anstecken, erwiderte ich.
Außerdem hat der nichts!, kam die nächste Verteidigung durchs Kabel.
Weil?
Na weil ich den kenne und weil der verheiratet ist. Der ist ja seiner Frau treu!.
Ja, genau und weil der so treu ist war Madame gerade auf dem Weg einen Schwangerschaftstest zu kaufen.
Auch eine andere Bekannte von mir hatte kürzlich Sex mit einem Mann der a) weit weg wohnt und der b) kein wirkliches Interesse an ihr hatte und den sie ergo nicht so schnell wiedersehen wird (zumindest nicht wen sie auch nur für 5 Cent Würde hat)
Nach dem Sex erfuhr ich, weil wir uns sehr nah sind, jedes noch so pikante Detail...das sein Schwanz gepierced ist wusste ich genau so schnell wie mir auch erzählt wurde wie er beim Sex klingt und wie er aussieht wenn er kommt.
Ich erfuhr auch dass der Sex wirklich unglaublich schön war.
Was ich nicht erfuhr war das der Sex auch unglaublich ungeschützt war. Das wurde mir erst Wochen später nach verzögerter Regel und morgendlicher Übelkeit erzählt. Auch hier war die Angst vor einer Schwangerschaft größer als die Angst vor HIV und ähnlichem.
Und auch hier waren die Entschuldigungen ähnlich debil: das Kondom wurde halt vergessen! Außerdem hatte er ja nichts dazu gesagt. Und überhaupt habe der nichts, immerhin ist der ja ganz vorsichtig, der nimmt nämlich sonst immer ein Kondom und man sieht auch das der gesund ist.
Nein, tut man nicht! Man sieht es nicht...zumindest nicht die ersten Jahre. Ebenso verbreitet wie die Idee dass man den Menschen HIV ansieht ist die Idee dass die Infektion mit HIV an Schmutz bzw. Unsauberkeit gekoppelt ist. Neulich saß ich mit meinem Freund Ismet in der Buddha-Bar und hörte ihm zu wie er sich beschwerte dass „diese Schlampe“ sich nicht ohne Kondom ficken ließ. Besagte Schlampe war noch kurz zuvor die schöne Natalia gewesen, aber da gab es ja das Kondomproblem noch nicht.
Ich sah Ismet also über mein Bier hinweg an und fragte ihn wie es denn mit Schutz aussehen würde. Okay, ich weiß selber das die Aufklärung in gewissen gesellschaftlichen Schichten dürftig ist, aber was Ismet dann sagte war auch für mich neu.
Wieso? Ich bekomme kein Aids!, sagte Ismet.
Warum?, fragte ich begierig die Geheimwaffe des orientalischen Mannes zu erfahren.
Na, ich bin sauber und sie auch. Ich wasche mich immer vor und nach dem Sex!, kam es im Brustton der Überzeugung zurück.
Ich hatte def. nicht den Nerv an dieser Stelle über Infektionsrisiken zu referieren. Eine Frage konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Ich wollte wissen ob er denn nicht regelmäßig Kondome nimmt.
Na, beim ersten Mal schon, kam die stolze Antwort.
Ganz so als ob die betreffende Frau beim zweiten Mal kein HIV mehr haben könnte.
Was soll man dazu sagen? Mir bleibt nur ein letztes Wort an die Mädchen: Lasst euch von den Junx keinen Scheiß erzählen, lasst euch zu nichts überreden und besteht auf einen Test bevor es zu „nackten“ Tatsachen kommt.
Amen &out
Irgendwie habe ich das Gefühl das nur den wenigsten Frauen und Männern klar ist was für eine Bedrohung und somit absolut unwitzige Angelegenheit Aids ist.
Aber wie könnte es denn auch anders sein? Die Aufklärungsarbeit ist ja nicht gerade das was ich als fortschrittlich bezeichnen würde. Nehmen wir mal z.B. Kondomwerbung. Öffnet man diese Schublade findet man darin immer nur süßes und witziges. Warum ist Kondomwerbung in Deutschland immer bunt und im Großteil der Fälle an lustige kleine Männchen Tierchen oder andere verzuckerte Scheiße gekoppelt?
Warum sehe ich Plakate auf denen Präservative über Gemüse und Obst gezogen ist?
Das macht mich wirklich wütend.
Aufklärung sollte nicht witzig sein. Du hast keinen Humor!, wurde mir neulich vorgeworfen. Stimmt, zumindest in diesem Fall bin ich sehr humorlos. Zumindest in diesem Fall habe ich da keinen Sinn für...ich habe übrigens auch keinen Sinn dafür mir witziges oder süßes zu merken. Echt wahr, so was vergesse ich ganz schnell wieder und denke auch nicht daran wenn ich scharf bin, wenn ich im Bett bin oder wenn ich sonst irgendwas mache was mit Erektionen zu tun hat.
Und das ist auch der Grund warum ich im Zusammenhang mit Aids und Schutz keine lustigen Kondombrillen, verliebte Strichmännchen oder Gummigemüse sehen möchte.
Würde es nach mir gehen würde ich Bilder von Aidstoten an die Wand nageln. Um den Menschen zu zeigen was sie erwartet und was sie fürchten sollen. Sie sollen wissen das sie ein Kondom benutzen weil es ihr Leben rettet, nicht weil es so lustig ist.
Gerade bei den älteren und bei den ganz jungen Generationen herrscht ein unglaubliches Maß an fehlender Information und, vielleicht noch schlimmer, an Fehlinformation.
Spricht man mit Teenagern im Alter zwischen 13 und 16 erfährt man recht schnell das die „Kleinen“ zwar ganz genau wissen was Sex ist und mindestens 88 verschiedenen umgangssprachliche Bezeichnung für Geschlechtsverkehr und für die Geschlechtsmerkmale kennen...aber leider herzlich wenig darüber wissen wie man sich vor ungewollten Schwangerschaften und vor Geschlechtskrankheiten schützt.
Dazu kommen noch die Älteren, die die denken HIV bekommen nur Homos, Nutten, Junkies und...Frauen. Ja, ich habe durchaus schon Männer kennen gelernt die denken das nur Frauen HIV bekommen können. Es gibt übrigens auch eine ganze Menge junger Mädchen die denken das sie die Pille vor Aids schützt. Wieder andere denken man kann sich nur infizieren wenn man mit Sperma in Berührung kommt und ergo sei Koitus Interruptus ein gutes Mittel gegen Aids.
Die Pille ist meiner Meinung nach ein weiteres Problem. Verbietet die Kirche eigentlich die Pille? Ich weiß es nicht. Aber ich würde sie auch verbieten. Einfach weil sie ein Freifahrtschein und eine gute Entschuldigung für ungeschützten Sex ist. Wenn es nach mir ginge müssten die Menschen gezwungen sein Kondome zu benutzen. Einfach darum weil eine ungewollte Schwangerschaft auf der Angstskala viel weiter oben steht als eine evt. HIV-Infektion.
Von der Angst davor schwanger zu sein höre ich ständig.
Neulich rief mich meine Bekannte Charlotte an. Charlotte ist 19 und sehr einsam...was zu einem recht promisken Lebenswandel führt weil Charlotte Sex und Liebe nicht auseinanderhalten kann und denkt jeder Typ der sie vögelt würde sie auch automatisch lieben.
Charlotte rief also an und fragte ob ich mit ihr in die Stadt gehen würde. Da ich nicht gerade mit viel Freizeit gesegnet bin und Charlotte kaum kenne lehnte ich dies ab und wollte gerade schon auflegen als sie zu weinen anfing. Okay, ich hätte so tun können als ob mein Ohr schon zu weit vom Hörer weggewesen wäre um ihr Schluchzen zu hören aber...egal...ich fragte also was los sei. Nach langem hin und her sagte sie mir dann das sie in die Stadt wolle um einen Schwangerschaftstest zu machen. Wie es denn sein könne das sie schwanger sei, wollte ich wissen. Ja, da ist doch dieser Grieche aus dieser Bar und ja und nein und überhaupt. Dann fing sie an zu heulen wie schrecklich es wäre wenn sie schwanger wäre und das ihr Leben versaut wäre. Ich erinnerte sie daran das eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Verkehr mit einer Barbekanntschaft das kleinste Problem wäre das man haben könnte. Was ich denn damit meinen würde, wollte Charlotte wissen. Es gibt da so eine böse Krankheit an der man schrecklich und schmerzhaft stirbt, giftete ich ins Telefon.
Aber ich mache das sonst nicht. Es war das erste Mal!, verteidigte sich Charlotte.
Erstens war es nicht das erste Mal und zweitens kann man sich auch beim ersten Mal mit HIV anstecken, erwiderte ich.
Außerdem hat der nichts!, kam die nächste Verteidigung durchs Kabel.
Weil?
Na weil ich den kenne und weil der verheiratet ist. Der ist ja seiner Frau treu!.
Ja, genau und weil der so treu ist war Madame gerade auf dem Weg einen Schwangerschaftstest zu kaufen.
Auch eine andere Bekannte von mir hatte kürzlich Sex mit einem Mann der a) weit weg wohnt und der b) kein wirkliches Interesse an ihr hatte und den sie ergo nicht so schnell wiedersehen wird (zumindest nicht wen sie auch nur für 5 Cent Würde hat)
Nach dem Sex erfuhr ich, weil wir uns sehr nah sind, jedes noch so pikante Detail...das sein Schwanz gepierced ist wusste ich genau so schnell wie mir auch erzählt wurde wie er beim Sex klingt und wie er aussieht wenn er kommt.
Ich erfuhr auch dass der Sex wirklich unglaublich schön war.
Was ich nicht erfuhr war das der Sex auch unglaublich ungeschützt war. Das wurde mir erst Wochen später nach verzögerter Regel und morgendlicher Übelkeit erzählt. Auch hier war die Angst vor einer Schwangerschaft größer als die Angst vor HIV und ähnlichem.
Und auch hier waren die Entschuldigungen ähnlich debil: das Kondom wurde halt vergessen! Außerdem hatte er ja nichts dazu gesagt. Und überhaupt habe der nichts, immerhin ist der ja ganz vorsichtig, der nimmt nämlich sonst immer ein Kondom und man sieht auch das der gesund ist.
Nein, tut man nicht! Man sieht es nicht...zumindest nicht die ersten Jahre. Ebenso verbreitet wie die Idee dass man den Menschen HIV ansieht ist die Idee dass die Infektion mit HIV an Schmutz bzw. Unsauberkeit gekoppelt ist. Neulich saß ich mit meinem Freund Ismet in der Buddha-Bar und hörte ihm zu wie er sich beschwerte dass „diese Schlampe“ sich nicht ohne Kondom ficken ließ. Besagte Schlampe war noch kurz zuvor die schöne Natalia gewesen, aber da gab es ja das Kondomproblem noch nicht.
Ich sah Ismet also über mein Bier hinweg an und fragte ihn wie es denn mit Schutz aussehen würde. Okay, ich weiß selber das die Aufklärung in gewissen gesellschaftlichen Schichten dürftig ist, aber was Ismet dann sagte war auch für mich neu.
Wieso? Ich bekomme kein Aids!, sagte Ismet.
Warum?, fragte ich begierig die Geheimwaffe des orientalischen Mannes zu erfahren.
Na, ich bin sauber und sie auch. Ich wasche mich immer vor und nach dem Sex!, kam es im Brustton der Überzeugung zurück.
Ich hatte def. nicht den Nerv an dieser Stelle über Infektionsrisiken zu referieren. Eine Frage konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Ich wollte wissen ob er denn nicht regelmäßig Kondome nimmt.
Na, beim ersten Mal schon, kam die stolze Antwort.
Ganz so als ob die betreffende Frau beim zweiten Mal kein HIV mehr haben könnte.
Was soll man dazu sagen? Mir bleibt nur ein letztes Wort an die Mädchen: Lasst euch von den Junx keinen Scheiß erzählen, lasst euch zu nichts überreden und besteht auf einen Test bevor es zu „nackten“ Tatsachen kommt.
Amen &out
Sunday, June 3, 2007
You got Emaille
„Junge, gib mir doch mal deine private Emaille, dann schicke ich dir auch eine“, sagt Oma am Telefon und sorgt so dafür das ich verständnislos den Hörer ansehe.
Meine Emaille? Es gibt in meiner Wohnung nicht mal eine allgemeine Emaille von einer die sich meine private Emaille schimpfen würde ganz zu schweigen.
Nach einem letzten prüfenden Blick in Richtung Waschbecken und anderer Sanitäranlagen melde ich mich wieder:
Nee, Omi lass mal so was brauche ich nicht, bei mir ist alles aus Porzellan.
„So was brauchst Du nicht?“, fragt Oma irritiert, „ ich denke das habt ihr jungen Leute alle Zuhause?“
„Nee Oma, das was die jungen Leute alle Zuhause haben ist Ikea und schlechter Geschmack, das hat mit Emaille und mit mir gar nichts zu tun. Wirklich!“ belehre ich Oma im Brustton der Überzeugung und verschweige das ich einen Ikea-Couchtisch habe und regelmäßig Schaukästen für meine Gottesanbeterinnen beim Schweden in Holland kaufe.
„Was hat Emaille den mit Geschmack und mit Ikea zu tun?“ verlangt meine Oma zu wissen und an ihrer Stimme höre ich das sie langsam ungeduldig wird.
„Also...“setze ich an und überlege wie ich Oma klar mache das Emaille total überholt ist und mir genauso wenig ins Haus kommt wie die Zeugen Jehovas.
„Also, Emaille ist doch viel zu....teuer“...teuer sag ich statt veraltet und bete das sie es schluckt...“genau... teuer und sollte eigentlich den neuen Bundesländern vorbehalten sein“...spinne ich weiter und gieße mir so leise wie möglich Vodka in meinen Orangensaft ( sie hört nichts die Gute, wenn ich mit ihr telefoniere muss ich jeden dritten Satz mehrmals ins Telefon brüllen, aber wenn ich beim telefonieren nur in die Nähe einer Flasche komme werde ich gefragt ob ich „schon wieder“ trinke) und hoffe das ihr das als Begründung dafür reicht das ich keine Emaille will...aber nein, so schnell gibt Oma nicht auf...das ist wie damals als sie diese grässlichen Lederhosen kaufte und mich sage und schreibe acht Monate bearbeitete bis mein 6jähriger Charakter schließlich klein beigab und sich wegen der doofen Hose auf dem Schulhof verhauen ließ...Hauptsache Oma war glücklich ....“Junge, ich denke das habt ihr jungen Leute alle und...“, nein nein, unterbreche ich sie und beginne wieder mit Ikea und fehlender Sensibilität im Bereich Einrichtung als sie mir brüsk das Wort abschneidet: Danielle...willst Du deine Oma veräppeln? Willst Du das? Emaille hat gar nichts mit Ikea zu tun...das hätte der Stefan mir sonst gesagt...außerdem braucht ihr jungen Leute doch alle Emaille...Briefe schreibt ihr ja nicht mehr!“
Stefan? Wer zur Hölle ist Stefan? Ich will wissen wer Stefan ist und frage nach...doch noch bevor Oma antworten kann schwant mir gar schreckliches...der schöne Stefan?, hake ich bei Oma nach und bete das sie nicht vom schönen Stefan redet...Ja, genau der schöne Stefan, freut Oma sich das ich an ihrem Leben teilnehme und mich an Stefan erinnere.
Gott steh mir bei, ich hasse den schönen Stefan. Der schöne Stefan ist eigentlich Omas Masseur und dafür zuständig die Knoten und Verspannungen aus Oma heraus zu kneten. Am ersten Tag war Oma von der holden Gestalt des schönen Stefans so angetan das sie gleich ein Date mit anschließendem Nestbau zwischen Stefan und meiner Schwester arrangieren wollte...wahrscheinlich linste sie dabei begierig auf Stefans attraktiven Genpool und auf die Tatsache das man bei der Paarung einer schönen Frau und eines schönen Mannes wohl auf schöne Urenkel hoffen darf...dann aber linste sie auf die Einnahmen des jungen Masseurs und verwarf die Idee sogleich wieder....Stefan sagte sie, Stefan ich mag dich, aber mit dem Gehalt kannst Du dir weder meine Enkelin noch meine zukünftigen Urenkel leisten!...lieber Himmel Oma...was erwartest Du? Der Mensch verdient sein Geld indem er Verhärtungen aus alten Leuten heraus knetet...egal...also der schöne Stefan war nach dieser Unterhaltung zwar nicht mehr gut genug um meine Schwester daten zu dürfen aber immer noch gut genug um weiter Omas Rückenschmerzen Linderung zu verschaffen...da man bei so einer Massage ja hin und wieder auch mal reden muss und der schöne Stefan nach 3 Monaten Omas Geschichten...“ und der Graf hatte 99 Güter....und weißt Du warum nur 99?“....alle kannte redete der schöne Stefan halt von all den Dingen die so einen 19 jährigen Masseur so beschäftigen...von Gedichten...von Madonnakonzerten ( kein gutes Thema: Oma nennt Madonna und Marlene Dietrich immer nur die läufigen Hündinnen)...von den tollen Autogrammen die er bei Ebay kauft und von all den tollen Informationen die man im Internet so bekommt...scheinbar ist man viel aufnahmefähiger wenn man unter den knetenden Fingern eines noch fast Minderjährigen liegt, denn meine Bemühungen Oma das Internet zu erklären waren mehr als nur fruchtlos...aber jetzt, ja jetzt versteht Oma plötzlich was das Internet ist....das ist wie eine Bücherei im Computer!, belehrt sie mich einen Tag später und schickt fortan Stefan ins Net um ihr dort Artikel zu suchen und Informationen über Sprachreisen...über Sudokuregeln...über Roger W....und über die Preislage von Hermestüchern zu besorgen...Süßer Jesus sei mir gnädig...Oma entdeckt das Internet...einer meiner schlimmsten Albträume wird wahr...immerhin gibt es im Net allerlei über mich zu lesen ...Dinge von denen ich nicht möchte das meine Omi sie weiß...da gibt es Interviews für deren Tonfall Oma mir den Hintern versohlen würde...da gibt es Gerüchte...Anschuldigungen und Zitate...bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht...Dirk hat mich immer gezankt und gescherzt das Oma bestimmt mal einen Computerkurs bei den Grauen Panthern belegen würde...ach was, habe ich immer abgewunken....und nun kommt der schöne, aber scheinbar total verblödete, Stefan daher und druckt ihr irgendwelchen Mist aus...beim nächsten Besuch bei Oma erstarre ich sobald mein Hintern die Polster des Sessels berühren...dort...direkt neben Omas teuerster Teetasse liegt ein Internetausdruck über den Herrenreiter...was soll das?...ich habe meiner Oma bewusst keine Ausgabe des Herrenreiters gegeben...das kannst Du nicht lesen, da ist Schweinkram drin!, habe ich zu ihr gesagt und ihr stattdessen das Vorwort vorgelesen...und jetzt liegen die Bestellinformationen direkt vor mir auf dem Kaffeetisch meiner Omi...wenn das kein Grund ist Stefan zu hassen dann weiß ich es auch nicht...aber, so beruhige ich mich, Oma geht ja nicht selbst ins Net, nein sie schickt nur ihre debilen Schergen und letztere kommen wohl nicht auf die Idee „ Danielle de Santiago+ unerhörte Lügen bei Google einzugeben...oder Danielle de Santiago+ Porno oder was auch immer...alles ist in Ordnung beruhige ich mich und nehme einen Schluck Tee...das ist jetzt etwa vier Monate her und ich hatte den schönen Stefan schon fast vergessen...Bist Du noch da? Danielle? Hallo?, kräht Oma in ihr Telefon mit den extra großen Tasten...Ja ich bin noch da...also...hier, antworte ich kraftlos und schütte mir noch etwas Vodka in den Saft, diesmal versuche ich gar nicht erst leise zu sein...trinkst Du schon wieder? fragt Oma scharf ...nein...also...ja...Saft!, lüge ich unoriginell und gucke schulterzuckend zur Zimmerdecke...also, was ist denn mit deiner Emaille wiederholt Oma erneut...und plötzlich wird mir klar was sie will...ihr jungen Leute schreibt doch keine Briefe mehr...meinst Du vielleicht meine Email Oma? frage ich vorsichtig...ja genau, Emaille, sage ich doch die ganze Zeit, bestätigt Omi meine Befürchtungen...schreibt der schöne Stefan jetzt auch schon Emails für dich? hake ich nach...nein, das kann er nicht, dafür hat er nicht genug Zeit, klärt meine Oma mich auf...und wer macht das dann?, will ich wissen....na ich, sagt Oma, und ich kann den Triumph in ihrer Stimme hören...Du?...Ja ich, wiederholt Oma ihre Aussage in einem Tonfall in dem man wohl auch mit Sonderschülern oder mit Kader Loth reden würde...Tante Annemie hat doch jetzt auch so ein Internnett, sagt Omi und lässt so meinen Magen Achterbahn fahren...Internet, sage ich kraftlos...Internnett, sag ich doch, Internnett, wiederholt Oma ungeduldig....
Drei Tage später bekomme ich eine Mail von MeineOmaFährtImHühnerstallMotorrad@Lycos.de* ....ich bin verloren...Omi ist wirklich im Internet...ich bin gespannt was bei meinem nächsten Besuch neben Omas Teetasse liegen wird...
Amen &out
* natürlich ist das nicht die echte Email-Adresse meiner Oma
Meine Emaille? Es gibt in meiner Wohnung nicht mal eine allgemeine Emaille von einer die sich meine private Emaille schimpfen würde ganz zu schweigen.
Nach einem letzten prüfenden Blick in Richtung Waschbecken und anderer Sanitäranlagen melde ich mich wieder:
Nee, Omi lass mal so was brauche ich nicht, bei mir ist alles aus Porzellan.
„So was brauchst Du nicht?“, fragt Oma irritiert, „ ich denke das habt ihr jungen Leute alle Zuhause?“
„Nee Oma, das was die jungen Leute alle Zuhause haben ist Ikea und schlechter Geschmack, das hat mit Emaille und mit mir gar nichts zu tun. Wirklich!“ belehre ich Oma im Brustton der Überzeugung und verschweige das ich einen Ikea-Couchtisch habe und regelmäßig Schaukästen für meine Gottesanbeterinnen beim Schweden in Holland kaufe.
„Was hat Emaille den mit Geschmack und mit Ikea zu tun?“ verlangt meine Oma zu wissen und an ihrer Stimme höre ich das sie langsam ungeduldig wird.
„Also...“setze ich an und überlege wie ich Oma klar mache das Emaille total überholt ist und mir genauso wenig ins Haus kommt wie die Zeugen Jehovas.
„Also, Emaille ist doch viel zu....teuer“...teuer sag ich statt veraltet und bete das sie es schluckt...“genau... teuer und sollte eigentlich den neuen Bundesländern vorbehalten sein“...spinne ich weiter und gieße mir so leise wie möglich Vodka in meinen Orangensaft ( sie hört nichts die Gute, wenn ich mit ihr telefoniere muss ich jeden dritten Satz mehrmals ins Telefon brüllen, aber wenn ich beim telefonieren nur in die Nähe einer Flasche komme werde ich gefragt ob ich „schon wieder“ trinke) und hoffe das ihr das als Begründung dafür reicht das ich keine Emaille will...aber nein, so schnell gibt Oma nicht auf...das ist wie damals als sie diese grässlichen Lederhosen kaufte und mich sage und schreibe acht Monate bearbeitete bis mein 6jähriger Charakter schließlich klein beigab und sich wegen der doofen Hose auf dem Schulhof verhauen ließ...Hauptsache Oma war glücklich ....“Junge, ich denke das habt ihr jungen Leute alle und...“, nein nein, unterbreche ich sie und beginne wieder mit Ikea und fehlender Sensibilität im Bereich Einrichtung als sie mir brüsk das Wort abschneidet: Danielle...willst Du deine Oma veräppeln? Willst Du das? Emaille hat gar nichts mit Ikea zu tun...das hätte der Stefan mir sonst gesagt...außerdem braucht ihr jungen Leute doch alle Emaille...Briefe schreibt ihr ja nicht mehr!“
Stefan? Wer zur Hölle ist Stefan? Ich will wissen wer Stefan ist und frage nach...doch noch bevor Oma antworten kann schwant mir gar schreckliches...der schöne Stefan?, hake ich bei Oma nach und bete das sie nicht vom schönen Stefan redet...Ja, genau der schöne Stefan, freut Oma sich das ich an ihrem Leben teilnehme und mich an Stefan erinnere.
Gott steh mir bei, ich hasse den schönen Stefan. Der schöne Stefan ist eigentlich Omas Masseur und dafür zuständig die Knoten und Verspannungen aus Oma heraus zu kneten. Am ersten Tag war Oma von der holden Gestalt des schönen Stefans so angetan das sie gleich ein Date mit anschließendem Nestbau zwischen Stefan und meiner Schwester arrangieren wollte...wahrscheinlich linste sie dabei begierig auf Stefans attraktiven Genpool und auf die Tatsache das man bei der Paarung einer schönen Frau und eines schönen Mannes wohl auf schöne Urenkel hoffen darf...dann aber linste sie auf die Einnahmen des jungen Masseurs und verwarf die Idee sogleich wieder....Stefan sagte sie, Stefan ich mag dich, aber mit dem Gehalt kannst Du dir weder meine Enkelin noch meine zukünftigen Urenkel leisten!...lieber Himmel Oma...was erwartest Du? Der Mensch verdient sein Geld indem er Verhärtungen aus alten Leuten heraus knetet...egal...also der schöne Stefan war nach dieser Unterhaltung zwar nicht mehr gut genug um meine Schwester daten zu dürfen aber immer noch gut genug um weiter Omas Rückenschmerzen Linderung zu verschaffen...da man bei so einer Massage ja hin und wieder auch mal reden muss und der schöne Stefan nach 3 Monaten Omas Geschichten...“ und der Graf hatte 99 Güter....und weißt Du warum nur 99?“....alle kannte redete der schöne Stefan halt von all den Dingen die so einen 19 jährigen Masseur so beschäftigen...von Gedichten...von Madonnakonzerten ( kein gutes Thema: Oma nennt Madonna und Marlene Dietrich immer nur die läufigen Hündinnen)...von den tollen Autogrammen die er bei Ebay kauft und von all den tollen Informationen die man im Internet so bekommt...scheinbar ist man viel aufnahmefähiger wenn man unter den knetenden Fingern eines noch fast Minderjährigen liegt, denn meine Bemühungen Oma das Internet zu erklären waren mehr als nur fruchtlos...aber jetzt, ja jetzt versteht Oma plötzlich was das Internet ist....das ist wie eine Bücherei im Computer!, belehrt sie mich einen Tag später und schickt fortan Stefan ins Net um ihr dort Artikel zu suchen und Informationen über Sprachreisen...über Sudokuregeln...über Roger W....und über die Preislage von Hermestüchern zu besorgen...Süßer Jesus sei mir gnädig...Oma entdeckt das Internet...einer meiner schlimmsten Albträume wird wahr...immerhin gibt es im Net allerlei über mich zu lesen ...Dinge von denen ich nicht möchte das meine Omi sie weiß...da gibt es Interviews für deren Tonfall Oma mir den Hintern versohlen würde...da gibt es Gerüchte...Anschuldigungen und Zitate...bei dem Gedanken wird mir ganz schlecht...Dirk hat mich immer gezankt und gescherzt das Oma bestimmt mal einen Computerkurs bei den Grauen Panthern belegen würde...ach was, habe ich immer abgewunken....und nun kommt der schöne, aber scheinbar total verblödete, Stefan daher und druckt ihr irgendwelchen Mist aus...beim nächsten Besuch bei Oma erstarre ich sobald mein Hintern die Polster des Sessels berühren...dort...direkt neben Omas teuerster Teetasse liegt ein Internetausdruck über den Herrenreiter...was soll das?...ich habe meiner Oma bewusst keine Ausgabe des Herrenreiters gegeben...das kannst Du nicht lesen, da ist Schweinkram drin!, habe ich zu ihr gesagt und ihr stattdessen das Vorwort vorgelesen...und jetzt liegen die Bestellinformationen direkt vor mir auf dem Kaffeetisch meiner Omi...wenn das kein Grund ist Stefan zu hassen dann weiß ich es auch nicht...aber, so beruhige ich mich, Oma geht ja nicht selbst ins Net, nein sie schickt nur ihre debilen Schergen und letztere kommen wohl nicht auf die Idee „ Danielle de Santiago+ unerhörte Lügen bei Google einzugeben...oder Danielle de Santiago+ Porno oder was auch immer...alles ist in Ordnung beruhige ich mich und nehme einen Schluck Tee...das ist jetzt etwa vier Monate her und ich hatte den schönen Stefan schon fast vergessen...Bist Du noch da? Danielle? Hallo?, kräht Oma in ihr Telefon mit den extra großen Tasten...Ja ich bin noch da...also...hier, antworte ich kraftlos und schütte mir noch etwas Vodka in den Saft, diesmal versuche ich gar nicht erst leise zu sein...trinkst Du schon wieder? fragt Oma scharf ...nein...also...ja...Saft!, lüge ich unoriginell und gucke schulterzuckend zur Zimmerdecke...also, was ist denn mit deiner Emaille wiederholt Oma erneut...und plötzlich wird mir klar was sie will...ihr jungen Leute schreibt doch keine Briefe mehr...meinst Du vielleicht meine Email Oma? frage ich vorsichtig...ja genau, Emaille, sage ich doch die ganze Zeit, bestätigt Omi meine Befürchtungen...schreibt der schöne Stefan jetzt auch schon Emails für dich? hake ich nach...nein, das kann er nicht, dafür hat er nicht genug Zeit, klärt meine Oma mich auf...und wer macht das dann?, will ich wissen....na ich, sagt Oma, und ich kann den Triumph in ihrer Stimme hören...Du?...Ja ich, wiederholt Oma ihre Aussage in einem Tonfall in dem man wohl auch mit Sonderschülern oder mit Kader Loth reden würde...Tante Annemie hat doch jetzt auch so ein Internnett, sagt Omi und lässt so meinen Magen Achterbahn fahren...Internet, sage ich kraftlos...Internnett, sag ich doch, Internnett, wiederholt Oma ungeduldig....
Drei Tage später bekomme ich eine Mail von MeineOmaFährtImHühnerstallMotorrad@Lycos.de* ....ich bin verloren...Omi ist wirklich im Internet...ich bin gespannt was bei meinem nächsten Besuch neben Omas Teetasse liegen wird...
Amen &out
* natürlich ist das nicht die echte Email-Adresse meiner Oma
Friday, May 25, 2007
Kaktus-Magazin
Gestern Abend gab es einen Grund zur Freude.
Als ich abends nach Hause kam fand ich in meinem Briefkasten nämlich eine Versandtasche aus Basel. Da ich in Basel nur eine einzige Person kenne, nämlich Timon Christen, war es relativ klar woher die Sendung kam...von der Tatsache das groß Timon und Kaktus aufgedruckt war mal ganz abgesehen.
Es war eine Ausgabe des Kaktus-Magazins für die ich einen Essay über das Recycling von Gefühlen und Momenten geschrieben hatte, die ich bisher aber noch nicht als gedruckte Fassung in den Händen gehalten hatte.
Was mich allerdings am meisten freute war nicht meinen Text zu sehen, sondern vielmehr die Collage mit der Timon meinen Aufsatz illustriert hat.
Man sieht Schmetterlinge und Falter. Jede Menge. Dunkle und Helle. Aus dem Zentrum der Collage heraus öffnen sie sich wie eine Blüte...immer weiter bis sich schließlich die ersten Schmetterlinge aus der Mitte lösen und davon flattern. Mitten drin in dieser dunklen Blüte aus Flügeln ist ein heller Fleck...ein Gesicht...große blaugrüne Augen...zu einem Lächeln verzogene weiche Lippen...ein schönes, auf die Hände gestütztes, Gesicht...umrahmt von angedeuteten Engelslocken...meine Schwester.
Ich muss vorweg sagen das der Essay „Aus alt mach neu“ sich zum größten Teil mit der Beziehung zwischen meiner Schwester Jadine und mir beschäftigt so das es nicht wirklich verwunderlich ist das ihr Gesicht als Illu dafür dient.
Was allerdings schon verwunderlich ist das ich mich gar nicht mehr daran entsinnen kann das Bild an Timon geschickt zu haben...so das ich gestern sehr überrascht und wirklich erfreut war als ich die Collage dann beim lesen des Magazins entdeckte.
Das Kaktus-Magazin hat sich übrigens komplett mit Papier und Druckerschwärze der Förderung von non-kommerzieller Kunst verschrieben, Kaktus ist nicht nur ein unabhängiges Kunstmagazin sondern darüber hinaus auch noch ein Verein und macht seinen Job verdammt gut, was nicht nur an der Qualität der Beiträge liegt sondern vor allem auch an den Unmengen Herzblut und Zeit die Timon Christen und Sabrina Allemann in das Baby investieren.
Wer gerne mehr über das Kaktus- Magazin wissen möchte wird auf:
www.kaktusmagazin.ch
fündig.
Als ich abends nach Hause kam fand ich in meinem Briefkasten nämlich eine Versandtasche aus Basel. Da ich in Basel nur eine einzige Person kenne, nämlich Timon Christen, war es relativ klar woher die Sendung kam...von der Tatsache das groß Timon und Kaktus aufgedruckt war mal ganz abgesehen.
Es war eine Ausgabe des Kaktus-Magazins für die ich einen Essay über das Recycling von Gefühlen und Momenten geschrieben hatte, die ich bisher aber noch nicht als gedruckte Fassung in den Händen gehalten hatte.
Was mich allerdings am meisten freute war nicht meinen Text zu sehen, sondern vielmehr die Collage mit der Timon meinen Aufsatz illustriert hat.
Man sieht Schmetterlinge und Falter. Jede Menge. Dunkle und Helle. Aus dem Zentrum der Collage heraus öffnen sie sich wie eine Blüte...immer weiter bis sich schließlich die ersten Schmetterlinge aus der Mitte lösen und davon flattern. Mitten drin in dieser dunklen Blüte aus Flügeln ist ein heller Fleck...ein Gesicht...große blaugrüne Augen...zu einem Lächeln verzogene weiche Lippen...ein schönes, auf die Hände gestütztes, Gesicht...umrahmt von angedeuteten Engelslocken...meine Schwester.
Ich muss vorweg sagen das der Essay „Aus alt mach neu“ sich zum größten Teil mit der Beziehung zwischen meiner Schwester Jadine und mir beschäftigt so das es nicht wirklich verwunderlich ist das ihr Gesicht als Illu dafür dient.
Was allerdings schon verwunderlich ist das ich mich gar nicht mehr daran entsinnen kann das Bild an Timon geschickt zu haben...so das ich gestern sehr überrascht und wirklich erfreut war als ich die Collage dann beim lesen des Magazins entdeckte.
Das Kaktus-Magazin hat sich übrigens komplett mit Papier und Druckerschwärze der Förderung von non-kommerzieller Kunst verschrieben, Kaktus ist nicht nur ein unabhängiges Kunstmagazin sondern darüber hinaus auch noch ein Verein und macht seinen Job verdammt gut, was nicht nur an der Qualität der Beiträge liegt sondern vor allem auch an den Unmengen Herzblut und Zeit die Timon Christen und Sabrina Allemann in das Baby investieren.
Wer gerne mehr über das Kaktus- Magazin wissen möchte wird auf:
www.kaktusmagazin.ch
fündig.
Supermarkt, die zweite
Es ist ja nicht wirklich schwierig mich aufzuregen. Wirklich, mich auf die Palme zu bringen ist eine der leichtesten Übungen, manchmal braucht es nur ein einziges Wort, einen bestimmten Tonfall oder das zarte Entlangschrammen an dem einen oder anderen Thema...und schon klebe ich sinnbildlich unter der Decke.
Aber es gibt auch Dinge die viele andere aufregen und die mich total kalt lassen.
Zum Beispiel an der Kasse stehen und warten...macht mir gar nichts aus...ich stehe einfach an und irgendwie schaffe ich es immer mit irgendwem zu flirten oder einfach dumm in der Gegend rumzugucken bis ich dran bin.
Etwas das einen meiner Onkel z.B. zur Weißglut bringt sind andere Einkäufer die sich mit mehr als den acht erlaubten Artikeln in der Schlange an der Schnellkasse anstellen.
Er murrt sich dann etwas in den Bart, rollt mit den Augen oder verzieht vielsagend das Gesicht. Leider nur dieses, den Mund öffnet er leider nicht vielsagend. Das ist eine Sache die ich ständig beobachte: die Leute regen sich auf...aber sie sagen nichts. Was ich total dämlich finde. Wo ist eure Zivilcourage? Warum macht ihr nicht den Mund auf wenn euch was stört?
Was das angeht bin ich total schmerzfrei...neulich habe ich einem wildfremden Menschen in einem Laden darauf angesprochen das er unglaublich stank und ihm gesagt das ich mich dadurch belästigt fühle....wenige Tage spät verließ ich gerade das Haus als ich auf einen Mann aufmerksam wurde der wenige Meter von meiner Haustür entfernt stand und...nun, offene Sandalen trug...seine Füße waren ein Entwicklungsland der Fußpflege...die Haut ganz offensichtlich von einem schlimmen Pilz befallen...die Nägel kaum Nägel sondern eher verbogen, dicke, gelbe und lange Krallen zu nennen...wie ein Truthahn...ich schwöre mit diesen Füßen hätte er sich auf jeder Hühnerstange festkrallen können...Gott weiß wie sensibel ich beim Thema Füße bin...aber ich wollte ausnahmsweise nicht schon wieder unangenehm auffallen und konzentrierte mich daher auf etwas anderes und...ging davon...als ich wiederkam war er fort....alles wäre gut gewesen...wäre ich ihm nicht etwa 3 Tage später...im Supermarkt!...begegnet. Warum muss ich hinter so jemandem in der Schlange stehen? Keine Möglichkeit wegzusehen. Ich versuchte mich zu beherrschen, wirklich, aber ...es ging nicht.
Es endete dann damit das ich ihm ordentlich die Meinung respektive meine Meinung geigte und ihm a) sagte das er sich schämen solle mir und allen anderen Menschen diesen Anblick zu zumuten und das er sich b) noch viel mehr schämen sollte seinen Körper, der ja bekanntlich ein Tempel ist, so verkommen zu lassen und so zu behandeln.
Er wusste gar nicht wo er sich lassen sollte, wurde knallrot und verkrümelte sich.
Ihr seht also...was Füße angeht bin ich empfindlich...was das warten an der Kasse angeht nicht.
Was mich aber extrem aufregt ist wenn ich in der Gemüseabteilung war...mir lange und liebevoll die perfekte Tomate, den perfekten Apfel oder die perfekte Mango ausgesucht habe...nachdem ich Pilze einzeln in Kleinstarbeit handverlesen habe...nachdem ich minutiös Sternfrüchte und Papayas nach braunen Stellen untersucht habe...wenn ich nach all dem zur Kasse komme...meine Ausbeute vorsichtig vor mir herschiebend...ich lege die Ware vorsichtig auf das Kassenband...und eine zu recht unterbezahlte, kaugummikauende, Polyesterpullover tragende und chronisch gelangweilte Kassentussi schnappt sich die Ware respektive meine zukünftige Nahrung mit ihren, mit hässlichen Plastiknägel bewehrten, Händen...zerrt sie über den Scanner und knallt sie rücksichtslos auf die andere Seite der Kasse. Ich meine...hallo?...was soll das? Es nervt mich eh das die meine Nahrung anfassen...aber das sie so achtlos damit umgehen und meine Einkäufe behandeln als wäre es Abfall...das.. DAS ist etwas was mich echt zur Weißglut treibt.
Das mit dem Problem das immer alle mehr als die erlaubten acht Teile mit an die Schnellkasse nehmen ist mir egal...aber gestern, gestern war ich so gut gelaunt...da konnte ich nicht widerstehen und erinnerte den jungen Mann vor mir daran das dies die Schnellkasse sei und er mit seinen 9 Teilen absolut ein Fall für die reguläre Kasse war. Der Angesprochene wurde rot...entschuldigte sich...und verschwand...fein! dachte ich...und legte zufrieden meine 17 Teile auf das Förderband der Schnellkasse.
Aber es gibt auch Dinge die viele andere aufregen und die mich total kalt lassen.
Zum Beispiel an der Kasse stehen und warten...macht mir gar nichts aus...ich stehe einfach an und irgendwie schaffe ich es immer mit irgendwem zu flirten oder einfach dumm in der Gegend rumzugucken bis ich dran bin.
Etwas das einen meiner Onkel z.B. zur Weißglut bringt sind andere Einkäufer die sich mit mehr als den acht erlaubten Artikeln in der Schlange an der Schnellkasse anstellen.
Er murrt sich dann etwas in den Bart, rollt mit den Augen oder verzieht vielsagend das Gesicht. Leider nur dieses, den Mund öffnet er leider nicht vielsagend. Das ist eine Sache die ich ständig beobachte: die Leute regen sich auf...aber sie sagen nichts. Was ich total dämlich finde. Wo ist eure Zivilcourage? Warum macht ihr nicht den Mund auf wenn euch was stört?
Was das angeht bin ich total schmerzfrei...neulich habe ich einem wildfremden Menschen in einem Laden darauf angesprochen das er unglaublich stank und ihm gesagt das ich mich dadurch belästigt fühle....wenige Tage spät verließ ich gerade das Haus als ich auf einen Mann aufmerksam wurde der wenige Meter von meiner Haustür entfernt stand und...nun, offene Sandalen trug...seine Füße waren ein Entwicklungsland der Fußpflege...die Haut ganz offensichtlich von einem schlimmen Pilz befallen...die Nägel kaum Nägel sondern eher verbogen, dicke, gelbe und lange Krallen zu nennen...wie ein Truthahn...ich schwöre mit diesen Füßen hätte er sich auf jeder Hühnerstange festkrallen können...Gott weiß wie sensibel ich beim Thema Füße bin...aber ich wollte ausnahmsweise nicht schon wieder unangenehm auffallen und konzentrierte mich daher auf etwas anderes und...ging davon...als ich wiederkam war er fort....alles wäre gut gewesen...wäre ich ihm nicht etwa 3 Tage später...im Supermarkt!...begegnet. Warum muss ich hinter so jemandem in der Schlange stehen? Keine Möglichkeit wegzusehen. Ich versuchte mich zu beherrschen, wirklich, aber ...es ging nicht.
Es endete dann damit das ich ihm ordentlich die Meinung respektive meine Meinung geigte und ihm a) sagte das er sich schämen solle mir und allen anderen Menschen diesen Anblick zu zumuten und das er sich b) noch viel mehr schämen sollte seinen Körper, der ja bekanntlich ein Tempel ist, so verkommen zu lassen und so zu behandeln.
Er wusste gar nicht wo er sich lassen sollte, wurde knallrot und verkrümelte sich.
Ihr seht also...was Füße angeht bin ich empfindlich...was das warten an der Kasse angeht nicht.
Was mich aber extrem aufregt ist wenn ich in der Gemüseabteilung war...mir lange und liebevoll die perfekte Tomate, den perfekten Apfel oder die perfekte Mango ausgesucht habe...nachdem ich Pilze einzeln in Kleinstarbeit handverlesen habe...nachdem ich minutiös Sternfrüchte und Papayas nach braunen Stellen untersucht habe...wenn ich nach all dem zur Kasse komme...meine Ausbeute vorsichtig vor mir herschiebend...ich lege die Ware vorsichtig auf das Kassenband...und eine zu recht unterbezahlte, kaugummikauende, Polyesterpullover tragende und chronisch gelangweilte Kassentussi schnappt sich die Ware respektive meine zukünftige Nahrung mit ihren, mit hässlichen Plastiknägel bewehrten, Händen...zerrt sie über den Scanner und knallt sie rücksichtslos auf die andere Seite der Kasse. Ich meine...hallo?...was soll das? Es nervt mich eh das die meine Nahrung anfassen...aber das sie so achtlos damit umgehen und meine Einkäufe behandeln als wäre es Abfall...das.. DAS ist etwas was mich echt zur Weißglut treibt.
Das mit dem Problem das immer alle mehr als die erlaubten acht Teile mit an die Schnellkasse nehmen ist mir egal...aber gestern, gestern war ich so gut gelaunt...da konnte ich nicht widerstehen und erinnerte den jungen Mann vor mir daran das dies die Schnellkasse sei und er mit seinen 9 Teilen absolut ein Fall für die reguläre Kasse war. Der Angesprochene wurde rot...entschuldigte sich...und verschwand...fein! dachte ich...und legte zufrieden meine 17 Teile auf das Förderband der Schnellkasse.
Wednesday, May 23, 2007
• Im Supermarkt
Ich gehöre ja zu denen die gerne in den Supermarkt gehen. Nicht wirklich zum einkaufen...da gehe ich lieber zum Türken oder in die diversen Asia- und Afrika-Shops...aber zum bummeln, ablenken oder „Krempel“ kaufen gehe ich ganz gerne dahin.
Zum Beispiel gehe ich auch gerne hin und wieder in den Supermarkt um mich zu "unterhalten"...dann stelle ich mich z.B. in die Gemüseabteilung...warte bis eine Frau vorbei kommt die mir gefällt...warte dann bis sie sich am Gemüse zu schaffen macht...stelle mich neben sie...und sage dann z.B. etwas wie: die Strauchtomaten würde ich nicht nehmen...die hatte ich gestern...die sind ganz wässerig...aber die Fleischtomaten sind super...diese Nummer klingt evt. billig...ist aber immer noch origineller als „ich kenne dich doch irgendwoher“ oder als „kommst Du öfter her?“ und hat mir schon eine Menge Telefonnummern eingebracht...neulich stellte ich mich in der Tschibo-Abteilung neben eine Frau, etwa 35 und wunderschön, ...tat eine Weile so als würde ich die Aufschrift auf einer Packung Herdplattenschonern lesen und wandte mich dann an sie und fragte mit einem meiner „hilfloser Mann in der Falle – Blicke“ wofür diese verdammten Dinger eigentlich gut seien...zieht auch immer wieder...der Supermarkt ist ein Jagdrevier wo man sich immer wieder aufs neue entscheiden muss was man will...und wie man das was man will in die Falle bekommt...hilfloser Mann?...Mann der einem nicht nur den Gebrauch von Wasabi sondern auch den Rest der Welt erklärt? Funktioniert beides...macht auch beides Spaß...im Frühling heiligt der Zweck bekanntlich die Mittel...
Aber der Supermarkt ist auch ein Ort an den ich mich zurückziehe wenn ich schlechte Laune habe...schönes Beispiel: ist zwar schon eine Weile her aber egal...damals hatte ich mal wieder einen ausufernden Streit mit meiner Misses...statt mich auf lange Diskussionen einzulassen ging ich, türeknallend, aus dem Haus und fand mich plötzlich, immer noch wütend, im nächsten Supermarkt wieder...und ohne nachzudenken ging ich schnurstracks in die Abteilung mit Tomatenprodukten...nahm das Heiligste, eine Flasche Heinz-Ketchup, aus dem Regal...blickte mich kurz um...und ließ sie fallen...zwei Sekunden und einen lauten Klatsch später ähnelte der Mittelgang zwischen Ketchup und Bio-Müsli dem Set von Texas Chainsaw whatevermassacre Teil 85 ...in der Mitte hatte sich ein roter, mit Glassplittern dekorierter, See gebildet während rundherum Spritzer wie nach einem Bombenattentat den Boden und die Regale mit roten Schlieren verzierte...ich atmete tief durch...sprang über den See...ging in den Gang gegenüber und lauerte darauf das eine zurecht unterbezahlte Hilfskraft das von mir verursachte Desaster erblickte, davon lief, und wenig später mit Eimer und Lappen wieder zurück kam...das war der Moment auf den ich gewartet hatte...betont unauffällig ging ich hinüber...angelte das Lieblingsmüsli meiner Misses aus dem Regal...verweilte bis der arme putzende Mann mich bemerkte...schüttelte dann missbilligend den Kopf und sagte etwas wie: so was...welcher Vandalen machen denn so was?...Sekunden später waren wir in ein tiefes befriedigendes Gespräch darüber vertieft wie grässlich und gemein die Welt ist...wie gar unedel und ohne jeglichen Respekt vor dem Besitz von Kaufhausgiganten der gemeine Kunde und potentielle Heinz-Ketchupflaschen-Zerbomber doch sei...mein Gegenüber wollte sich gerade an einem weiteren Schwall selbstmitleidiger Bemerkungen delektieren als ich ihm das Wort abschnitt in dem ich ein Taschentuch aus der Tasche, woher auch sonst?, zog und einen imaginären Fleck mit den Worten „Oh da habe ich wohl was abbekommen...“ von meinem Knie wischte...dem noch immer knienden und mich sprachlos anstarrenden Menschen zuzwinkerte und davonging...was soll ich sagen? Ja ich weiß...asozial und überhaupt total daneben...aber mir ging es besser...und die Wut auf meine Misses war auch verflogen...Supermärkte....sind super.
Amen &out
Zum Beispiel gehe ich auch gerne hin und wieder in den Supermarkt um mich zu "unterhalten"...dann stelle ich mich z.B. in die Gemüseabteilung...warte bis eine Frau vorbei kommt die mir gefällt...warte dann bis sie sich am Gemüse zu schaffen macht...stelle mich neben sie...und sage dann z.B. etwas wie: die Strauchtomaten würde ich nicht nehmen...die hatte ich gestern...die sind ganz wässerig...aber die Fleischtomaten sind super...diese Nummer klingt evt. billig...ist aber immer noch origineller als „ich kenne dich doch irgendwoher“ oder als „kommst Du öfter her?“ und hat mir schon eine Menge Telefonnummern eingebracht...neulich stellte ich mich in der Tschibo-Abteilung neben eine Frau, etwa 35 und wunderschön, ...tat eine Weile so als würde ich die Aufschrift auf einer Packung Herdplattenschonern lesen und wandte mich dann an sie und fragte mit einem meiner „hilfloser Mann in der Falle – Blicke“ wofür diese verdammten Dinger eigentlich gut seien...zieht auch immer wieder...der Supermarkt ist ein Jagdrevier wo man sich immer wieder aufs neue entscheiden muss was man will...und wie man das was man will in die Falle bekommt...hilfloser Mann?...Mann der einem nicht nur den Gebrauch von Wasabi sondern auch den Rest der Welt erklärt? Funktioniert beides...macht auch beides Spaß...im Frühling heiligt der Zweck bekanntlich die Mittel...
Aber der Supermarkt ist auch ein Ort an den ich mich zurückziehe wenn ich schlechte Laune habe...schönes Beispiel: ist zwar schon eine Weile her aber egal...damals hatte ich mal wieder einen ausufernden Streit mit meiner Misses...statt mich auf lange Diskussionen einzulassen ging ich, türeknallend, aus dem Haus und fand mich plötzlich, immer noch wütend, im nächsten Supermarkt wieder...und ohne nachzudenken ging ich schnurstracks in die Abteilung mit Tomatenprodukten...nahm das Heiligste, eine Flasche Heinz-Ketchup, aus dem Regal...blickte mich kurz um...und ließ sie fallen...zwei Sekunden und einen lauten Klatsch später ähnelte der Mittelgang zwischen Ketchup und Bio-Müsli dem Set von Texas Chainsaw whatevermassacre Teil 85 ...in der Mitte hatte sich ein roter, mit Glassplittern dekorierter, See gebildet während rundherum Spritzer wie nach einem Bombenattentat den Boden und die Regale mit roten Schlieren verzierte...ich atmete tief durch...sprang über den See...ging in den Gang gegenüber und lauerte darauf das eine zurecht unterbezahlte Hilfskraft das von mir verursachte Desaster erblickte, davon lief, und wenig später mit Eimer und Lappen wieder zurück kam...das war der Moment auf den ich gewartet hatte...betont unauffällig ging ich hinüber...angelte das Lieblingsmüsli meiner Misses aus dem Regal...verweilte bis der arme putzende Mann mich bemerkte...schüttelte dann missbilligend den Kopf und sagte etwas wie: so was...welcher Vandalen machen denn so was?...Sekunden später waren wir in ein tiefes befriedigendes Gespräch darüber vertieft wie grässlich und gemein die Welt ist...wie gar unedel und ohne jeglichen Respekt vor dem Besitz von Kaufhausgiganten der gemeine Kunde und potentielle Heinz-Ketchupflaschen-Zerbomber doch sei...mein Gegenüber wollte sich gerade an einem weiteren Schwall selbstmitleidiger Bemerkungen delektieren als ich ihm das Wort abschnitt in dem ich ein Taschentuch aus der Tasche, woher auch sonst?, zog und einen imaginären Fleck mit den Worten „Oh da habe ich wohl was abbekommen...“ von meinem Knie wischte...dem noch immer knienden und mich sprachlos anstarrenden Menschen zuzwinkerte und davonging...was soll ich sagen? Ja ich weiß...asozial und überhaupt total daneben...aber mir ging es besser...und die Wut auf meine Misses war auch verflogen...Supermärkte....sind super.
Amen &out
• Päderasten und andere Probleme
Na das war ja mal wieder eine seltsam durchträumte Nacht. Wie schon vielfach berichtet träume ich sehr intensiv und regelmäßig...gerne irgendwelchen prophetischen Müll...aber auch gerne mal irgendwas das sich im Laufe des Tages in meine Gehirnwindungen verbissen hat. So auch gestern als meine Freundin Biene anrief. Biene hat ein Problem...ein Problem das von Dauer ist: sie hatte sich wieder einmal den falschesten aller falschen Männer in den Kopf gesetzt. Besagter Herr ist Ende 30...Kunsthändler...Hundebesitzer...und schwer beziehungsgeschädigt...letzteres nimmt Biene einfach mal an. Wie sonst könnte man sich erklären das besagter Herr zwar schon diverse Male mit ihr essen war, sie schon ins Kino und zum spazieren ausgeführt hat...aber sie in keiner Weise anrührte...nicht mal auf ihren roten Spitzen-Bh ansprang den Biene neulich unter ihrem schwarzen Valentino-Dress hatte hervor blitzen lassen...keines Blickes, geschweige denn einer Erektion hatte er dieses Wunder der Lingerie-Industrie gewürdigt und sie statt dessen gefragt ob sie nicht noch einen Nachtisch haben wolle...den wollte Biene...allerdings hatte ihr Wunsch nach Dessert rein gar nichts mit dem Verzehr von Süßspeisen zu tun...also war es ja wohl eindeutig: der Mann, so Bienes fachfrauliche Diagnose, war von einer bösen Frau verletzt worden und war noch nicht bereit sich auf etwas neues einzulassen.
Nun, gestern, nach beinah dreiwöchigen Versuchen besagten Mann doch irgendwie ins Bett zu bekommen rief Biene mich erneut an um mir von neuen Schuhen und neuer Frisur zu erzählen und dann irgendwann...gerade als ich sie abwürgen wollte...sagte sie das der Herr Kunsthändler für sie übrigens erledigt sei....ach?, hakte ich nach...was ist denn los?...sie habe diverse „Sachen“ erfahren, orakelte Biene und erklärte das sie mit „solchen“ Leuten nichts zu tun haben wolle...was für Sachen und Leute denn?, fragte ich...Standesdünkel?...oder ist der gute etwa heimlich verheiratet?...nein, bricht es wie schmutziges Spülwasser aus Biene hervor...ich passe wohl, auf Grund meines fortgeschrittenen Alters, nicht in sein Beuteraster...tja, das war dann wohl eine unschöne Erklärung dafür das Herr Kunstverkäufer nicht auf Bienes Verführungskünste ansprach...denn Biene ist mal gerade zarte 22 die man ihr, selbst bei hartem Licht, nicht ansieht....
Kindesmissbrauch ist ein Thema das mich wirklich sehr schnell zur Raserei bringt...immerhin bin ich der große Bruder zweier „kleiner“ Schwestern. Ich kann mich noch an diesen schrecklichen Fall erinnern als vor vielen Jahren die beiden Mädchen Melissa und Julie vermisst wurden. Zu diesem Zeitpunkt musste meine Schwester Jade ins Krankenhaus und ich weiß noch wie ich abends spät im Foyer des Krankenhauses auf mein Taxi wartete. Dort hing ein Zettel auf dem besagte Mädchen als vermisst und gesucht gemeldet wurden. Ich weiß auch noch wie ich ins Taxi einstieg und darüber nachdachte wo die beiden Mädchen wohl seien...ob sie wohl von Zuhause ausgerissen waren?...was ich erst Monate später erfahren sollte war das die beiden Mädchen in dem Moment wo ich darüber nachdachte wo sie wohl seien, nur wenige Kilometer von mir entfernt, in einem dreckigen Keller verhungerten und verdursteten...sie starben im dunklen...ohne zu wissen warum...das war ein schlimmer Sommer...jeder Sommer hat ja sein Thema...das dieses Sommer war Kindesentführung...jede Woche schien ein anderes Kind zu verschwinden, gesucht zu werden und schließlich gefunden zu werden...es war der selbe Sommer in dem ich den Sohn einer Nachbarin dabei erwischte wie er im Schutz eines Zeltes versuchte die Hand in den Slip eines Nachbarmädchens zu bekommen...der selbe Sommer an dem ich diesen Jungen den ganzen Weg vom Zelt bis zu seinem Elternhaus prügelte...es war der selbe Sommer in dem meine Mutter meine Schwestern ins Gebet nahm um ihnen zu sagen das sie nie mit fremden Männern mitgehen dürften...egal was die ihnen versprachen oder zeigen wollten...der selbe Sommer in dem ich meine Schwester Jade ohrfeigte als sie sagte sie würde aber mitgehen wenn ein Mann ihr versprach ihr Ponies zu zeigen...der selbe Sommer als meine Mutter meinen Schwestern erzählte das einem schlimmes passieren könne...wie z.B. ihrem Bruder der mit etwa 12 eines morgens vor der Schule in einem Cafe auf die Toilette ging und von einem Mann festgehalten wurde, sich losriss und in einer Kabine verschanzte während der Mann seine Hose öffnete und an der versperrten Tür riss um hinein zu gelangen...der selbe Sommer als mir plötzlich klar wurde das meine Mutter die Geschichte nicht erfunden hatte um damit meine Schwestern zu erschrecken, sondern das es eine wahre Geschichte war ...ich hatte sie einfach und total verdrängt...es war ein schlimmer Sommer für Deutschland...für Eltern, für Geschwister...für viele...
Nun...es wird wohl nicht all zu schwer sein wovon ich letzte Nacht träumte.
In meinem Traum war ein neuer Nachbar in das Haus neben mir gezogen...abends wurde ein Paket für ihn an mich geliefert...ein Versehen...ich brachte es rüber...klingelte...keine Antwort...ich wollte das Paket auf die Hintertreppe legen...und sah durch die großen Fenster den neuen Nachbarn mit einem kleinen nackten Kind auf dem Sofa...ich weiß nicht mehr genau was dann passierte...ich weiß nur noch da sich das Kind befreite... es mit zu mir nahm und ihm klarmachen wollte das es alles was der Mann getan hatte der Polizei erzählen müsse...und es wollte nicht...mit der Stimme eines erwachsenen Menschen erklärte das etwa 5 jährige Kind mir das es gewollt habe was da passiert sei...das es ihm gefallen habe...das es zurück zu besagtem Nachbarn wolle...Sekunden später wachte ich auf...vor wenigen Tagen habe ich einen Song gehört...Patrick Wolf? heißt der Sänger und thematisiert in besagtem Song auch den Kindessmissbrauch...I think you even enjoyed it, I think I even saw you come..schwieriges Thema...jeder muss sich seinen eigenen Kopf machen...sein eigenes Urteil fällen...meines wäre wohl nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren.....
Amen & out
Nun, gestern, nach beinah dreiwöchigen Versuchen besagten Mann doch irgendwie ins Bett zu bekommen rief Biene mich erneut an um mir von neuen Schuhen und neuer Frisur zu erzählen und dann irgendwann...gerade als ich sie abwürgen wollte...sagte sie das der Herr Kunsthändler für sie übrigens erledigt sei....ach?, hakte ich nach...was ist denn los?...sie habe diverse „Sachen“ erfahren, orakelte Biene und erklärte das sie mit „solchen“ Leuten nichts zu tun haben wolle...was für Sachen und Leute denn?, fragte ich...Standesdünkel?...oder ist der gute etwa heimlich verheiratet?...nein, bricht es wie schmutziges Spülwasser aus Biene hervor...ich passe wohl, auf Grund meines fortgeschrittenen Alters, nicht in sein Beuteraster...tja, das war dann wohl eine unschöne Erklärung dafür das Herr Kunstverkäufer nicht auf Bienes Verführungskünste ansprach...denn Biene ist mal gerade zarte 22 die man ihr, selbst bei hartem Licht, nicht ansieht....
Kindesmissbrauch ist ein Thema das mich wirklich sehr schnell zur Raserei bringt...immerhin bin ich der große Bruder zweier „kleiner“ Schwestern. Ich kann mich noch an diesen schrecklichen Fall erinnern als vor vielen Jahren die beiden Mädchen Melissa und Julie vermisst wurden. Zu diesem Zeitpunkt musste meine Schwester Jade ins Krankenhaus und ich weiß noch wie ich abends spät im Foyer des Krankenhauses auf mein Taxi wartete. Dort hing ein Zettel auf dem besagte Mädchen als vermisst und gesucht gemeldet wurden. Ich weiß auch noch wie ich ins Taxi einstieg und darüber nachdachte wo die beiden Mädchen wohl seien...ob sie wohl von Zuhause ausgerissen waren?...was ich erst Monate später erfahren sollte war das die beiden Mädchen in dem Moment wo ich darüber nachdachte wo sie wohl seien, nur wenige Kilometer von mir entfernt, in einem dreckigen Keller verhungerten und verdursteten...sie starben im dunklen...ohne zu wissen warum...das war ein schlimmer Sommer...jeder Sommer hat ja sein Thema...das dieses Sommer war Kindesentführung...jede Woche schien ein anderes Kind zu verschwinden, gesucht zu werden und schließlich gefunden zu werden...es war der selbe Sommer in dem ich den Sohn einer Nachbarin dabei erwischte wie er im Schutz eines Zeltes versuchte die Hand in den Slip eines Nachbarmädchens zu bekommen...der selbe Sommer an dem ich diesen Jungen den ganzen Weg vom Zelt bis zu seinem Elternhaus prügelte...es war der selbe Sommer in dem meine Mutter meine Schwestern ins Gebet nahm um ihnen zu sagen das sie nie mit fremden Männern mitgehen dürften...egal was die ihnen versprachen oder zeigen wollten...der selbe Sommer in dem ich meine Schwester Jade ohrfeigte als sie sagte sie würde aber mitgehen wenn ein Mann ihr versprach ihr Ponies zu zeigen...der selbe Sommer als meine Mutter meinen Schwestern erzählte das einem schlimmes passieren könne...wie z.B. ihrem Bruder der mit etwa 12 eines morgens vor der Schule in einem Cafe auf die Toilette ging und von einem Mann festgehalten wurde, sich losriss und in einer Kabine verschanzte während der Mann seine Hose öffnete und an der versperrten Tür riss um hinein zu gelangen...der selbe Sommer als mir plötzlich klar wurde das meine Mutter die Geschichte nicht erfunden hatte um damit meine Schwestern zu erschrecken, sondern das es eine wahre Geschichte war ...ich hatte sie einfach und total verdrängt...es war ein schlimmer Sommer für Deutschland...für Eltern, für Geschwister...für viele...
Nun...es wird wohl nicht all zu schwer sein wovon ich letzte Nacht träumte.
In meinem Traum war ein neuer Nachbar in das Haus neben mir gezogen...abends wurde ein Paket für ihn an mich geliefert...ein Versehen...ich brachte es rüber...klingelte...keine Antwort...ich wollte das Paket auf die Hintertreppe legen...und sah durch die großen Fenster den neuen Nachbarn mit einem kleinen nackten Kind auf dem Sofa...ich weiß nicht mehr genau was dann passierte...ich weiß nur noch da sich das Kind befreite... es mit zu mir nahm und ihm klarmachen wollte das es alles was der Mann getan hatte der Polizei erzählen müsse...und es wollte nicht...mit der Stimme eines erwachsenen Menschen erklärte das etwa 5 jährige Kind mir das es gewollt habe was da passiert sei...das es ihm gefallen habe...das es zurück zu besagtem Nachbarn wolle...Sekunden später wachte ich auf...vor wenigen Tagen habe ich einen Song gehört...Patrick Wolf? heißt der Sänger und thematisiert in besagtem Song auch den Kindessmissbrauch...I think you even enjoyed it, I think I even saw you come..schwieriges Thema...jeder muss sich seinen eigenen Kopf machen...sein eigenes Urteil fällen...meines wäre wohl nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren.....
Amen & out
• Surferstyle ahoi!!
Ich habe es getan! Unglaublich aber ich habe mir wirklich die Haare blond färben lassen und sehe nun aus als wäre ich gerade frisch vom Surfboard gefallen bzw. gerade an einem kalifornischen Strand meiner Wahl an Land gespült worden.
Das ich nicht gerade dem arischen Ideal entspreche ist kein Geheimnis denn trotz hellen Augen bin ich wohl das was man den südländischen bzw. mediterranen Typ nennt.
Eben sowenig ist es ein Geheimnis das ich eine starke Abneigung gegen männliche Vertreter des nordischen Typs bin.
Ernsthaft, ich konnte blonde Männer nie ausstehen und kann keine zehn Minuten in ihrer Gegenwart aushalten ohne etwas über ihre blasse und farblose Gestalt zu sagen.
Ich kann gar nicht alles aufzählen was ich den Blonden an negativen Eigenschaften nachsage, aber meist laufen sie darauf hinaus das sie langweilig und leidenschaftslos sind.
Was allerdings ein Geheimnis ist, ist die Tatsache das ich diesen Bohei, dieses Feuerwerk der Gemeinheiten und der üblen Nachrede aus gar unedlen Gründen betreibe: kurgesagt, es ist der blanke Neid der da aus mir spricht.
Was sagt man alles den Blondinen beiden Geschlechts nach...sie haben mehr Spaß, wirken angeblich reiner und unschuldiger...wirken kühl und cool...egal ob Mann oder Frau, beide Geschlechter beginnen die Beschreibung des Idealpartners gerne mit den Worten blond...gefolgt von möglichst blauäugig...
Angeblich ziehen Gegensätze sich ja an...und so müsste ich in der Theorie total auf die Britneys, Christinas und Jessicas der Welt abfahren...ist aber nicht so...klar gibt es immer mal wieder Blondinen die ich sexy finde...aber in der Regel sind es die brünetten und schwarzen Beauties die mich begeistern. Es geht sogar so weit das ich naturblonde Menschen gar nicht leiden kann bzw. gar nicht sexy finde. Sehe ich dagegen eine ganz offensichtlich dem Wasserstoffperoxyd entstiegene Schönheit wie z.B. Gwen Stefani oder Sharon Stone neige ich eher dazu mit Begeisterung und Erektionen zu reagieren, denn irgendwie finde ich das diese Sorte Frau sehr, nun, cool und kompromisslos, wenn nicht sogar aggressiv wirkt. Eine Frau die ich ebenfalls gerne in blond sehe ist Pink...andere gefärbte Weiber wie z.B. Paris oder Nicole& Co gehen mir so was von am Arsch vorbei, das glaubt man gar nicht. Ernsthaft bei Paris würde nichts gehen...nicht mal genaues hinsehen, würde man mir die olle Hippe auf den Bauch schweißen dann...nun, ich würde wohl los rosten.
Die schönsten blonden Menschen kommen übrigens aus Brasilien und, wer hätte es gedacht?, aus Texas und Kalifornien. Warum auch immer gibt es in diesem Bermudadreieck semmelblonden Schönheiten unheimlich viele Menschen die sowohl mit blondem Haar als auch einem dunklen Teint gesegnet sind. Scheiß auf blaue Augen wenn man nicht nur blond ist sondern auch gut bräunt statt wie die meisten naturblonden blass wie Magerquark oder geronnene Milch durch die Gegend zu triefen.
Früher war das blondieren ja allgemein eine weibliche Domäne, aber da das neue Jahrtausend uns nicht nur mit dem Euro gegeißelt hat sondern auch modische Missgeburten wie dem gemeinen Metrosexuellen hervorgebracht hat gibt es nun auch eine ganze Reihe Männer die schon mal gerne zum Wasserstoff greifen um den begehrten Surferlook zu bekommen.
Männer wie Brad Pitt, Eminem und, allen voraus die Gallionsfigur des metrosexullen Untergangs, David Beckham machen es ihren Frauen nach und dem Durchschnittsmann vor...und der Durchschnittsmann, repräsentiert von Kalle, Theo und Co, macht es dann wieder Brad und David nach.
Mein Wunsch nach vergoldetem Haupthaar wurzelt tief in meiner Kindheit. In meiner Klasse war ich eigentlich, bis zum sechsten Schuljahr, der einzige wirklich dunkelhaarige Junge und der einer von zweien mit einem dunklen Teint. Alle anderen waren entweder so was von Weizenblond das Adolf sich ´nen Ständer gefreut hätte, oder nannten die diversen Stufen Blond, von Straßenköterfarben bis Spülwasserblond, ihr eigen.
Außer mir gab es dann noch einen anderen Jungen der aus dem allgemeinen Haupthaar hervorstach und rothaarig war.
Geht man davon aus das Gegensätze sich anziehen und seltenes besonders anziehend ist könnte man davon ausgehen das sowohl besagter Karottenkopf als auch meine dunklen Locken Ziel der weiblichen Aufmerksamkeit waren. War aber nicht so...beliebt waren die blonden. Neidig war dagegen ich. Unter anderem auf meine beiden jüngsten Schwestern die, einem Wunder gleich, dem arischen Ideal doch sehr nah kommen und nicht nur groß und blauäugig sind, nein sie sind darüber hinaus auch noch mit dicken blonden Haaren gesegnet...wissen es beide aber nicht zu schätzen: die eine trägt ihre Haare seit kurzem raspelkurz und schwarz gefärbt die andere glatt und brünett...
Anyway, ich gehöre jetzt auch, zumindest für die nächsten Tage, zu den „vergoldeten“ und bin mal gespannt wie es so ist.
VIER TAGE SPÄTER:
Es ist anders...und zwar total anders. Ich habe das Gefühl alle gucken mich an...besonders Menschen des dunklen Typus gucken mich so was von ungeniert an das es schon unangenehm ist...egal ob der Türke an der Ecke, die Griechin im Restaurant oder alle im Afrika-Shop meines Vertrauens...auch die Reaktion meiner Oma war...speziell...um nicht zu sagen missbilligend...so hat sie nicht mehr reagiert seit dem Tag als ich mit einer Glatze nach Hause kam und fragte dann prompt ob sie davon ausgehen müsse das ihr Enkel nun als Callboy arbeiten würde...was seltsam ist...den gerade ältere Frauen scheinen Gefallen an meiner neuen Optik zu haben...ich kann die Komplimente von den Frauen mittleren Alters nicht mehr zählen...sogar die Kassiererin im Supermarkt, die noch nie mit mir geredet hat, sprach mich spontan an um mir zu sagen das ihr mein neuer Look gefällt...soll es am Ende wahr sein? Haben am Ende nicht nur Blondinen im allgemeinen und Schweden im besonderen mehr Spaß?...Ich forsche weiter!
Das ich nicht gerade dem arischen Ideal entspreche ist kein Geheimnis denn trotz hellen Augen bin ich wohl das was man den südländischen bzw. mediterranen Typ nennt.
Eben sowenig ist es ein Geheimnis das ich eine starke Abneigung gegen männliche Vertreter des nordischen Typs bin.
Ernsthaft, ich konnte blonde Männer nie ausstehen und kann keine zehn Minuten in ihrer Gegenwart aushalten ohne etwas über ihre blasse und farblose Gestalt zu sagen.
Ich kann gar nicht alles aufzählen was ich den Blonden an negativen Eigenschaften nachsage, aber meist laufen sie darauf hinaus das sie langweilig und leidenschaftslos sind.
Was allerdings ein Geheimnis ist, ist die Tatsache das ich diesen Bohei, dieses Feuerwerk der Gemeinheiten und der üblen Nachrede aus gar unedlen Gründen betreibe: kurgesagt, es ist der blanke Neid der da aus mir spricht.
Was sagt man alles den Blondinen beiden Geschlechts nach...sie haben mehr Spaß, wirken angeblich reiner und unschuldiger...wirken kühl und cool...egal ob Mann oder Frau, beide Geschlechter beginnen die Beschreibung des Idealpartners gerne mit den Worten blond...gefolgt von möglichst blauäugig...
Angeblich ziehen Gegensätze sich ja an...und so müsste ich in der Theorie total auf die Britneys, Christinas und Jessicas der Welt abfahren...ist aber nicht so...klar gibt es immer mal wieder Blondinen die ich sexy finde...aber in der Regel sind es die brünetten und schwarzen Beauties die mich begeistern. Es geht sogar so weit das ich naturblonde Menschen gar nicht leiden kann bzw. gar nicht sexy finde. Sehe ich dagegen eine ganz offensichtlich dem Wasserstoffperoxyd entstiegene Schönheit wie z.B. Gwen Stefani oder Sharon Stone neige ich eher dazu mit Begeisterung und Erektionen zu reagieren, denn irgendwie finde ich das diese Sorte Frau sehr, nun, cool und kompromisslos, wenn nicht sogar aggressiv wirkt. Eine Frau die ich ebenfalls gerne in blond sehe ist Pink...andere gefärbte Weiber wie z.B. Paris oder Nicole& Co gehen mir so was von am Arsch vorbei, das glaubt man gar nicht. Ernsthaft bei Paris würde nichts gehen...nicht mal genaues hinsehen, würde man mir die olle Hippe auf den Bauch schweißen dann...nun, ich würde wohl los rosten.
Die schönsten blonden Menschen kommen übrigens aus Brasilien und, wer hätte es gedacht?, aus Texas und Kalifornien. Warum auch immer gibt es in diesem Bermudadreieck semmelblonden Schönheiten unheimlich viele Menschen die sowohl mit blondem Haar als auch einem dunklen Teint gesegnet sind. Scheiß auf blaue Augen wenn man nicht nur blond ist sondern auch gut bräunt statt wie die meisten naturblonden blass wie Magerquark oder geronnene Milch durch die Gegend zu triefen.
Früher war das blondieren ja allgemein eine weibliche Domäne, aber da das neue Jahrtausend uns nicht nur mit dem Euro gegeißelt hat sondern auch modische Missgeburten wie dem gemeinen Metrosexuellen hervorgebracht hat gibt es nun auch eine ganze Reihe Männer die schon mal gerne zum Wasserstoff greifen um den begehrten Surferlook zu bekommen.
Männer wie Brad Pitt, Eminem und, allen voraus die Gallionsfigur des metrosexullen Untergangs, David Beckham machen es ihren Frauen nach und dem Durchschnittsmann vor...und der Durchschnittsmann, repräsentiert von Kalle, Theo und Co, macht es dann wieder Brad und David nach.
Mein Wunsch nach vergoldetem Haupthaar wurzelt tief in meiner Kindheit. In meiner Klasse war ich eigentlich, bis zum sechsten Schuljahr, der einzige wirklich dunkelhaarige Junge und der einer von zweien mit einem dunklen Teint. Alle anderen waren entweder so was von Weizenblond das Adolf sich ´nen Ständer gefreut hätte, oder nannten die diversen Stufen Blond, von Straßenköterfarben bis Spülwasserblond, ihr eigen.
Außer mir gab es dann noch einen anderen Jungen der aus dem allgemeinen Haupthaar hervorstach und rothaarig war.
Geht man davon aus das Gegensätze sich anziehen und seltenes besonders anziehend ist könnte man davon ausgehen das sowohl besagter Karottenkopf als auch meine dunklen Locken Ziel der weiblichen Aufmerksamkeit waren. War aber nicht so...beliebt waren die blonden. Neidig war dagegen ich. Unter anderem auf meine beiden jüngsten Schwestern die, einem Wunder gleich, dem arischen Ideal doch sehr nah kommen und nicht nur groß und blauäugig sind, nein sie sind darüber hinaus auch noch mit dicken blonden Haaren gesegnet...wissen es beide aber nicht zu schätzen: die eine trägt ihre Haare seit kurzem raspelkurz und schwarz gefärbt die andere glatt und brünett...
Anyway, ich gehöre jetzt auch, zumindest für die nächsten Tage, zu den „vergoldeten“ und bin mal gespannt wie es so ist.
VIER TAGE SPÄTER:
Es ist anders...und zwar total anders. Ich habe das Gefühl alle gucken mich an...besonders Menschen des dunklen Typus gucken mich so was von ungeniert an das es schon unangenehm ist...egal ob der Türke an der Ecke, die Griechin im Restaurant oder alle im Afrika-Shop meines Vertrauens...auch die Reaktion meiner Oma war...speziell...um nicht zu sagen missbilligend...so hat sie nicht mehr reagiert seit dem Tag als ich mit einer Glatze nach Hause kam und fragte dann prompt ob sie davon ausgehen müsse das ihr Enkel nun als Callboy arbeiten würde...was seltsam ist...den gerade ältere Frauen scheinen Gefallen an meiner neuen Optik zu haben...ich kann die Komplimente von den Frauen mittleren Alters nicht mehr zählen...sogar die Kassiererin im Supermarkt, die noch nie mit mir geredet hat, sprach mich spontan an um mir zu sagen das ihr mein neuer Look gefällt...soll es am Ende wahr sein? Haben am Ende nicht nur Blondinen im allgemeinen und Schweden im besonderen mehr Spaß?...Ich forsche weiter!
• Heartbreak Hotel Zimmernummer 2
Heute morgen bin ich aufgewacht und das Gefühl war da.
Zuerst dachte ich das ich einfach nur wieder verkatert wäre...ein nicht mehr ganz so neues Gefühl...aber dann lag ich da...den Kopf ganz still auf meinem Kissen...das alte Muschelwindspiel auf dem Balkon klimperte und an der Wand gegenüber meines Bettes lief ein Schatten wie Teer die Schräge hinab und sammelte sich als schattige Pfütze am Fuß der Wand.
Deine Seite vom Bett...oder viel mehr die Seite die ich still immer als deine Seite bezeichnet habe, die Seite mit dem besseren Kissen und der neuen Decke, ist immer bezogen.
Manchmal kann ich nur schlafen wenn ich das Kissen in den Arm nehme. Weißt Du...ich lasse niemand anderes dort schlafen...wenn ich „irgendwo“ übernachte kann ich gar nicht schlafen...dieser fremde Körper neben mir...dieser Körper der nicht Du bist...diese Atemgeräusche die nicht die deinen sind ...all das hält mich vom schlafen ab.
Ich habe alle deine Sachen in eine Schachtel gepackt...auch das hellblaue Top das Du mal hier gelassen hast und das ich behalten wollte. Ich habe die Schachtel auf meinen Kleiderschrank gestellt, sie ganz nach hinten hinter eine Hutschachtel geschoben...aber vom Bett aus kann ich eine Ecke der Box sehen...nur mühsam kann ich mich zurückhalten...am liebsten würde ich aufstehen und sehen ob dein Geruch noch immer in dem Top zu finden ist...plötzlich wird mir klar das ich dich nie gefragt habe welches Parfum Du benutzt...die Erkenntnis trifft mich hart und hinterlässt feuchte Flecken auf meinem Kopfkissen.
Unter der Dusche denke ich immer noch an dich...weißt Du...wenn ich kleine silberne Sportwagen sehe wird mir ganz schlecht...ich habe mich in einen von Pawlows Hunden verwandelt...eine Winzigkeit reicht aus...irgendwas das mich an dich erinnert und schon spucke ich verdreckte Stücke meines Herzens aus.
Das ist alles so elend. Ich bin 26 und benehme mich wie ein dummes Schulmädchen...suhle mich in diesem Schmerz.
Ali sagt mir das ich den Schmerz als „Feind“ sehen muss...gottverdammt Du kleiner osmanischer Scheißer was glaubst Du als was ich diesen Schmerz sonst betrachte? Als Beilage zum Sonntagsbrunch?...als schickes Souvenir ?...Du musst deine Seele befreien, philosophiert Ali weiter und frisst Datteln mit Mandelkernen....sonst, so belehrt er mich, wird meine Seele irreparablen Schaden davon tragen.
Nun, viel schlimmer kann es wohl nicht werden...natürlich kann es schlimmer werden, was hauptsächlich daran liegt das ich dir heute Nachmittag als ich meinen Tiefpunkt erreichte eine Email geschickt habe.
Hey wie geht’s Dir? Habe ich ganz beiläufig geschrieben, ganz so als würde ich dir jeden Tag schreiben.
Weißt Du noch wie das früher war?
Wie Du jeden Morgen im Büro erst einmal deine Emails gecheckt hast um zu sehen ob ich dir geschrieben habe?
In dem Moment als ich auf „senden“ drückte wusste ich das ich eine Dummheit verursacht hatte...was wenn Du mir antwortest?....was wenn Du mir nicht antwortest?
Im Radio singt die wunderschöne Nelly Furtado davon das ihr irgendwer nichts bedeutet...you mean nothing at all to me....ich wünschte ich könnte das fühlen...das glauben....aber ich kann es ja nicht mal sagen.
Amen & out
Zuerst dachte ich das ich einfach nur wieder verkatert wäre...ein nicht mehr ganz so neues Gefühl...aber dann lag ich da...den Kopf ganz still auf meinem Kissen...das alte Muschelwindspiel auf dem Balkon klimperte und an der Wand gegenüber meines Bettes lief ein Schatten wie Teer die Schräge hinab und sammelte sich als schattige Pfütze am Fuß der Wand.
Deine Seite vom Bett...oder viel mehr die Seite die ich still immer als deine Seite bezeichnet habe, die Seite mit dem besseren Kissen und der neuen Decke, ist immer bezogen.
Manchmal kann ich nur schlafen wenn ich das Kissen in den Arm nehme. Weißt Du...ich lasse niemand anderes dort schlafen...wenn ich „irgendwo“ übernachte kann ich gar nicht schlafen...dieser fremde Körper neben mir...dieser Körper der nicht Du bist...diese Atemgeräusche die nicht die deinen sind ...all das hält mich vom schlafen ab.
Ich habe alle deine Sachen in eine Schachtel gepackt...auch das hellblaue Top das Du mal hier gelassen hast und das ich behalten wollte. Ich habe die Schachtel auf meinen Kleiderschrank gestellt, sie ganz nach hinten hinter eine Hutschachtel geschoben...aber vom Bett aus kann ich eine Ecke der Box sehen...nur mühsam kann ich mich zurückhalten...am liebsten würde ich aufstehen und sehen ob dein Geruch noch immer in dem Top zu finden ist...plötzlich wird mir klar das ich dich nie gefragt habe welches Parfum Du benutzt...die Erkenntnis trifft mich hart und hinterlässt feuchte Flecken auf meinem Kopfkissen.
Unter der Dusche denke ich immer noch an dich...weißt Du...wenn ich kleine silberne Sportwagen sehe wird mir ganz schlecht...ich habe mich in einen von Pawlows Hunden verwandelt...eine Winzigkeit reicht aus...irgendwas das mich an dich erinnert und schon spucke ich verdreckte Stücke meines Herzens aus.
Das ist alles so elend. Ich bin 26 und benehme mich wie ein dummes Schulmädchen...suhle mich in diesem Schmerz.
Ali sagt mir das ich den Schmerz als „Feind“ sehen muss...gottverdammt Du kleiner osmanischer Scheißer was glaubst Du als was ich diesen Schmerz sonst betrachte? Als Beilage zum Sonntagsbrunch?...als schickes Souvenir ?...Du musst deine Seele befreien, philosophiert Ali weiter und frisst Datteln mit Mandelkernen....sonst, so belehrt er mich, wird meine Seele irreparablen Schaden davon tragen.
Nun, viel schlimmer kann es wohl nicht werden...natürlich kann es schlimmer werden, was hauptsächlich daran liegt das ich dir heute Nachmittag als ich meinen Tiefpunkt erreichte eine Email geschickt habe.
Hey wie geht’s Dir? Habe ich ganz beiläufig geschrieben, ganz so als würde ich dir jeden Tag schreiben.
Weißt Du noch wie das früher war?
Wie Du jeden Morgen im Büro erst einmal deine Emails gecheckt hast um zu sehen ob ich dir geschrieben habe?
In dem Moment als ich auf „senden“ drückte wusste ich das ich eine Dummheit verursacht hatte...was wenn Du mir antwortest?....was wenn Du mir nicht antwortest?
Im Radio singt die wunderschöne Nelly Furtado davon das ihr irgendwer nichts bedeutet...you mean nothing at all to me....ich wünschte ich könnte das fühlen...das glauben....aber ich kann es ja nicht mal sagen.
Amen & out
• www . my “richtigschlimmes“ Video . de
Ha...es ist passiert!
Das wovor ich mich schon solange gefürchtet habe ist eingetreten: es gibt ein peinliches Video von mir ...also...da gibt es bestimmt mehrere ...aber besagtes Video ist nicht nur existent...nein es ist auch noch dazu im Internet.
Ich hatte schon immer Angst vor schlimmen Photos und Videos...schon als kleines Kind wollte ich mich nicht in den kurzen Lederhosen photographieren lassen die meine Oma mir aus Bayern mitbrachte und von denen sie bis heute behauptet das sie a) wunderschön waren und das sie b) ein kleines Vermögen gekostet haben...auch Videoaufnahmen von Theateraufführungen in der Schule habe ich mit der Zeit, genau wie alle Babynacktphotos von mir, Stück für Stück eliminiert. Was nicht ganz einfach war, davon ganz abgesehen das meine Cousine seit kurzem Behauptet sie würde ein Photo besitzen auf dem wir Hund spielen und auf dem sie mich an einer Leine neben sich herführen würde. Dann gibt es auch noch ein anderes schlimmes Photo auf dem ich eine kleine goldene Krone trage und mit dem ich seit Jahr und Tag erpresst werde. Dummerweise ist es das einzige Photo bei dem ich nicht die Ausrede habe das ich darauf ja erst 12 war, dazu kommt noch das ich nicht irgendeine Krone trage, nein es ist eine kleine goldene...Prinzessinnen-Krone. Dann gab es noch ein weiteres Kronenbild das meine Cousine mit ihrem Handy gemacht hatte als wir betrunken bei Burger King waren, eigentlich war nur ich betrunken, aber es waren Nina und Dirk die mir die Pappkrone aufsetzten. Wenigstens haben die beiden mich davon abgehalten auf den Tisch zu steigen und zu einem No Angels Song der gerade lief zu tanzen und zu strippen.
Aber wie gesagt das ist ja alles gar nicht so schlimm, denn besagte Photos befinden sich durch die Bank weg in privaten und hoffentlich unbestechlichen Händen.
Videos sind da eine ganz andere Sache. Sex und Video...gehört mittlerweile irgendwie beides zusammen oder? Alle produzieren ihre wahlweise schlimmen oder auch, eher selten, heißen Videos Zuhause und lassen sie sich dann stehlen. Zumindest machen das die Leute die zu berühmt sind um zu sagen: Ich habe zwar die Hauptrolle in Alexander der Große gespielt...aber guck mal...das ist mein großer wie er gerade in einem wunderschönen Playmate verschwindet....oder ich bin zwar ne reiche Erbin aber so sieht es aus wenn ich im Hotel mit meinem Lover und einer Nachtsichtkamera experimentiere....oder guck mal, ohne roten Badeanzug und passender Rettungsboje ( schreibt man das so?) erkennt mich zwar keine Sau...aber so sieht es aus wenn mein Rockstarehemann mit seinem Riesendödel auf die Schiffshupe drückt. Wie gesagt, so machen es die einen...die anderen...die Ottonormalverbraucher drehen einfach grundlos schicke Videos auf denen sie vögeln, masturbieren oder einem Wildlederschwein den Hintern versohlen und stellen ihre gesammelten Werke dann bei Xtube oder ähnlichen Portalen aus...Bilder sprechen bekanntlich für sich ...Videos erst recht.
Warum die ganzen Leute das tun? Bestimmt sind einige davon einfach hemmungslose Selbstdarsteller die am liebsten auf das eigene Abbild masturbieren, eine weitere Gruppe sind die althergebrachten Exhibitionisten die den Mantel jetzt halt nicht mehr im Park sondern im Internet öffnen...die meisten sind jedoch die Menschen die festgestellt haben das Sex und Video ein durchaus als sexy zu bewertendes Konzept ist. Auch ich kann mich dem nur schwer verschließen...immerhin war Janet Jacksons Video zu „If“ lange Zeit mein absoluter Lieblingsclip...auch Sliver, jenes Sharon Stone´sche Machwerk in dem über Kameras ein ganzes Hochhaus beobachtet wird finde ich bis heute sehr sexy. Eine weitere Freude ist es wenn mir gewisse Leute Pics und Clips aus ihren Schlafzimmern senden...sei es nun um anzugeben oder um mich wieder in besagte Räumlichkeiten zu locken.
Auch ich habe da so meine Phantasien...z.B. wollte ich immer mal ein unanständiges sch/w Homevideo mit meiner, extra zu diesem Zweck käuflich erworbenen, Super8-Kamera drehen.
Ihr wisst schon...so eine ganz grobkörnige Aufnahme mit vielen Schatten...lasziv und dunkel...unterlegt mit elektronischen Remixen von alten französischen Chansons.
Habe ich es gemacht? Nein...die Kamera liegt bereits eine kleine Ewigkeit in meiner „Spielzeugkiste“ und harrt da ihrem Debüt als Amateurpornodrehdings.
Warum ? Weil ich zu schamhaft bin...ich meine hallo?...man weiß ja nie wer das Video in die gierigen Finger bekommt oder wer es dann im Internet so alles sieht. Letztes Jahr habe ich sogar mal jemandem fast auf die Nase gehauen weil er sein Handy auf mich richtete während ich alle...ähm...Finger voll zu tun hatte und, auch wenn es im Freien war, lieber unbeobachtet gewesen wäre...was in aller Welt hatte dieser blöde Handytyp überhaupt da zu suchen?
Egal...ganz so schlimm ist es eh nicht...auf dem nun vielfach erwähnten Video bin ich nämlich angezogen...komplett...und das einzige was ich in den Fingern habe ist ein Mikro.
Außerdem bin ich furchtbar nervös...reiße dumme Machosprüche gegenüber einer Zuschauerin ( ..Du...das kenne ich: rostiges Dach und feuchter Keller...aber jetzt einen auf schüchtern machen)...habe eine rote Erkältungsnase und eine entsprechend nasale Erkältungsstimme...kämpfe mit dem Husten den ich unterdrücke und mache mich insgesamt zum Affen.
Den Job für den ich mich beworben hatte und bei dem diese Scheußlichkeit gedreht wurde habe ich auf Grund von den...ach egal...den habe ich nicht bekommen weil ich nun mal besser schreiben als reden kann und weil ich zwar eine hemmungslose Rampensau aber nun mal kein Moderator bin...außerdem war da jemand der halt besser war als ich...und die Löschung des Videos ist auch schon in Auftrag gegeben worden...ich könnte mich also beruhigt zurücklehnen...wenn ich nicht mit einem Freund darüber gesprochen hätte und der mich daran erinnert hat das im französischen Handel eine schlimme DVD erhältlich ist. Gedreht wurde sie bei einem Festival und ich sitze total high und betrunken Backstage im Bild rum während gerade mein Kumpel Richie interviewed wird.
Gesehen habe ich das verdammte Ding übrigens selbst nie....es gibt also noch genug worüber ich mir graue Haare wachsen lassen kann.
Amen & out
Das wovor ich mich schon solange gefürchtet habe ist eingetreten: es gibt ein peinliches Video von mir ...also...da gibt es bestimmt mehrere ...aber besagtes Video ist nicht nur existent...nein es ist auch noch dazu im Internet.
Ich hatte schon immer Angst vor schlimmen Photos und Videos...schon als kleines Kind wollte ich mich nicht in den kurzen Lederhosen photographieren lassen die meine Oma mir aus Bayern mitbrachte und von denen sie bis heute behauptet das sie a) wunderschön waren und das sie b) ein kleines Vermögen gekostet haben...auch Videoaufnahmen von Theateraufführungen in der Schule habe ich mit der Zeit, genau wie alle Babynacktphotos von mir, Stück für Stück eliminiert. Was nicht ganz einfach war, davon ganz abgesehen das meine Cousine seit kurzem Behauptet sie würde ein Photo besitzen auf dem wir Hund spielen und auf dem sie mich an einer Leine neben sich herführen würde. Dann gibt es auch noch ein anderes schlimmes Photo auf dem ich eine kleine goldene Krone trage und mit dem ich seit Jahr und Tag erpresst werde. Dummerweise ist es das einzige Photo bei dem ich nicht die Ausrede habe das ich darauf ja erst 12 war, dazu kommt noch das ich nicht irgendeine Krone trage, nein es ist eine kleine goldene...Prinzessinnen-Krone. Dann gab es noch ein weiteres Kronenbild das meine Cousine mit ihrem Handy gemacht hatte als wir betrunken bei Burger King waren, eigentlich war nur ich betrunken, aber es waren Nina und Dirk die mir die Pappkrone aufsetzten. Wenigstens haben die beiden mich davon abgehalten auf den Tisch zu steigen und zu einem No Angels Song der gerade lief zu tanzen und zu strippen.
Aber wie gesagt das ist ja alles gar nicht so schlimm, denn besagte Photos befinden sich durch die Bank weg in privaten und hoffentlich unbestechlichen Händen.
Videos sind da eine ganz andere Sache. Sex und Video...gehört mittlerweile irgendwie beides zusammen oder? Alle produzieren ihre wahlweise schlimmen oder auch, eher selten, heißen Videos Zuhause und lassen sie sich dann stehlen. Zumindest machen das die Leute die zu berühmt sind um zu sagen: Ich habe zwar die Hauptrolle in Alexander der Große gespielt...aber guck mal...das ist mein großer wie er gerade in einem wunderschönen Playmate verschwindet....oder ich bin zwar ne reiche Erbin aber so sieht es aus wenn ich im Hotel mit meinem Lover und einer Nachtsichtkamera experimentiere....oder guck mal, ohne roten Badeanzug und passender Rettungsboje ( schreibt man das so?) erkennt mich zwar keine Sau...aber so sieht es aus wenn mein Rockstarehemann mit seinem Riesendödel auf die Schiffshupe drückt. Wie gesagt, so machen es die einen...die anderen...die Ottonormalverbraucher drehen einfach grundlos schicke Videos auf denen sie vögeln, masturbieren oder einem Wildlederschwein den Hintern versohlen und stellen ihre gesammelten Werke dann bei Xtube oder ähnlichen Portalen aus...Bilder sprechen bekanntlich für sich ...Videos erst recht.
Warum die ganzen Leute das tun? Bestimmt sind einige davon einfach hemmungslose Selbstdarsteller die am liebsten auf das eigene Abbild masturbieren, eine weitere Gruppe sind die althergebrachten Exhibitionisten die den Mantel jetzt halt nicht mehr im Park sondern im Internet öffnen...die meisten sind jedoch die Menschen die festgestellt haben das Sex und Video ein durchaus als sexy zu bewertendes Konzept ist. Auch ich kann mich dem nur schwer verschließen...immerhin war Janet Jacksons Video zu „If“ lange Zeit mein absoluter Lieblingsclip...auch Sliver, jenes Sharon Stone´sche Machwerk in dem über Kameras ein ganzes Hochhaus beobachtet wird finde ich bis heute sehr sexy. Eine weitere Freude ist es wenn mir gewisse Leute Pics und Clips aus ihren Schlafzimmern senden...sei es nun um anzugeben oder um mich wieder in besagte Räumlichkeiten zu locken.
Auch ich habe da so meine Phantasien...z.B. wollte ich immer mal ein unanständiges sch/w Homevideo mit meiner, extra zu diesem Zweck käuflich erworbenen, Super8-Kamera drehen.
Ihr wisst schon...so eine ganz grobkörnige Aufnahme mit vielen Schatten...lasziv und dunkel...unterlegt mit elektronischen Remixen von alten französischen Chansons.
Habe ich es gemacht? Nein...die Kamera liegt bereits eine kleine Ewigkeit in meiner „Spielzeugkiste“ und harrt da ihrem Debüt als Amateurpornodrehdings.
Warum ? Weil ich zu schamhaft bin...ich meine hallo?...man weiß ja nie wer das Video in die gierigen Finger bekommt oder wer es dann im Internet so alles sieht. Letztes Jahr habe ich sogar mal jemandem fast auf die Nase gehauen weil er sein Handy auf mich richtete während ich alle...ähm...Finger voll zu tun hatte und, auch wenn es im Freien war, lieber unbeobachtet gewesen wäre...was in aller Welt hatte dieser blöde Handytyp überhaupt da zu suchen?
Egal...ganz so schlimm ist es eh nicht...auf dem nun vielfach erwähnten Video bin ich nämlich angezogen...komplett...und das einzige was ich in den Fingern habe ist ein Mikro.
Außerdem bin ich furchtbar nervös...reiße dumme Machosprüche gegenüber einer Zuschauerin ( ..Du...das kenne ich: rostiges Dach und feuchter Keller...aber jetzt einen auf schüchtern machen)...habe eine rote Erkältungsnase und eine entsprechend nasale Erkältungsstimme...kämpfe mit dem Husten den ich unterdrücke und mache mich insgesamt zum Affen.
Den Job für den ich mich beworben hatte und bei dem diese Scheußlichkeit gedreht wurde habe ich auf Grund von den...ach egal...den habe ich nicht bekommen weil ich nun mal besser schreiben als reden kann und weil ich zwar eine hemmungslose Rampensau aber nun mal kein Moderator bin...außerdem war da jemand der halt besser war als ich...und die Löschung des Videos ist auch schon in Auftrag gegeben worden...ich könnte mich also beruhigt zurücklehnen...wenn ich nicht mit einem Freund darüber gesprochen hätte und der mich daran erinnert hat das im französischen Handel eine schlimme DVD erhältlich ist. Gedreht wurde sie bei einem Festival und ich sitze total high und betrunken Backstage im Bild rum während gerade mein Kumpel Richie interviewed wird.
Gesehen habe ich das verdammte Ding übrigens selbst nie....es gibt also noch genug worüber ich mir graue Haare wachsen lassen kann.
Amen & out
Verlesbt und zugenäht
Ich sollte nicht mehr so intensiv vor dem ins Bett gehen bloggen!
Mein Lesbeneintrag von letzter Nacht hat mich scheinbar so intensiv beschäftigt das er mich bis in das Reich der Träume verfolgte.
Zuerst träumte ich das ich in einem Sonnenstudio...oder war es eine Sauna?.. war die Bette und Alice aus THE L_WORD gehörte. Ich war also da...und erwischte einen kleinen pickeligen Angestellten dabei das er firmeneigene Pyjamas!!!! stahl...zuerst versuchte ich ihn dazu zu überreden die apricotfarbenen Scheußlichkeiten nicht zu nehmen...dann torkelte ich im Traum plötzlich ins Herrenklo ( wozu hat ein lesbisches Sonnenstudio ein Herrenklo?)...dummerweise war ich im Traum so betrunken das ich nicht etwa in ein Pissoir sondern in einen davor stehenden Putzeimer pinkelte. Ich erschreckte mich wahnsinnig und war im Traum sofort wieder nüchtern...und total erbost als der gleiche Typ der vorher die Pyjamas geklaut hatte ( nur das er plötzlich etwa 2 Meter groß war) nun seelenruhig mit besagtem Putzwasser den Boden wischte und meinte das wäre egal das es dreckig sei...als nächstes war ich in einer Kabine, draußen hörte ich das Geräusch von Pistolenschüssen und ich tippte wie irre in meinem Handy rum und suchte nach der Nummer von Bette um zu petzen das ihre russische Reinigungskraft Pyjamas klaut und die Böden mit Urin wischt. Dann wachte ich auf.
Ich meine...wenn dieser Traum nicht abgefahren ist dann...na dann weiß ich es auch nicht.
Amen &out
Mein Lesbeneintrag von letzter Nacht hat mich scheinbar so intensiv beschäftigt das er mich bis in das Reich der Träume verfolgte.
Zuerst träumte ich das ich in einem Sonnenstudio...oder war es eine Sauna?.. war die Bette und Alice aus THE L_WORD gehörte. Ich war also da...und erwischte einen kleinen pickeligen Angestellten dabei das er firmeneigene Pyjamas!!!! stahl...zuerst versuchte ich ihn dazu zu überreden die apricotfarbenen Scheußlichkeiten nicht zu nehmen...dann torkelte ich im Traum plötzlich ins Herrenklo ( wozu hat ein lesbisches Sonnenstudio ein Herrenklo?)...dummerweise war ich im Traum so betrunken das ich nicht etwa in ein Pissoir sondern in einen davor stehenden Putzeimer pinkelte. Ich erschreckte mich wahnsinnig und war im Traum sofort wieder nüchtern...und total erbost als der gleiche Typ der vorher die Pyjamas geklaut hatte ( nur das er plötzlich etwa 2 Meter groß war) nun seelenruhig mit besagtem Putzwasser den Boden wischte und meinte das wäre egal das es dreckig sei...als nächstes war ich in einer Kabine, draußen hörte ich das Geräusch von Pistolenschüssen und ich tippte wie irre in meinem Handy rum und suchte nach der Nummer von Bette um zu petzen das ihre russische Reinigungskraft Pyjamas klaut und die Böden mit Urin wischt. Dann wachte ich auf.
Ich meine...wenn dieser Traum nicht abgefahren ist dann...na dann weiß ich es auch nicht.
Amen &out
LI-LA-LAUNE-LESBEN
Also...manchmal…da bin ich fast dazu geneigt zu glauben das es mit dem von mir so oft selbst atestierten und gelobten Intellekt doch nicht so weit her sein kann.
Ich meine...würde ein Mensch der auch nur für 5 Cent Verstand hat mit blutiger Nase in ein Haifisch-, pardon, Hai-Fischinnen-Becken springen?
Nö...natürlich nicht...gemacht hab´ ich es aber dennoch.
Neulich...neulich war in diesem Fall letzte Woche...war ich gerade auf dem Weg nach Hause.
Ich muss vorweg sagen das gerade von einer kleinen Feierlichkeit kam und den einen oder anderen großen Vodka im Kopf hatte.
Also... ich ging die Straße entlang und kam an diesem mit Fischen?...dekoriertem Schaufenster vorbei. Gemächlich schlenderte ich vorbei, nahm mir aber die Zeit die Details wahrzunehmen : Fische?...blau und gelb...Holztheke...Lampenketten...Gläser...großer Tisch...Frauen...mindestens fünf...sehr kurze Haare...kein Pumps in Sicht...dafür Flanellhemden und Polohemden...hier und da blitzte tarnfleckgemustertes...und plötzlich blitzte es auch in meinem durchweichtem Hirn...egal wie viel ich trinke, das Fehlen von Make up im Kontext zu Kurzhaarfrisuren und schwerem Schuhwerk/ Flanell bemerkt mein Radar sofort. Konnte es sein? Abrupt blieb ich stehen, drehte mich auf dem Absatz um und schlich zum Fenster zurück. Ich spähte vorsichtig über einen der großen Pappfische hinweg ins Innere...tatsächlich...da waren sie...tranken Bier und Kaffee...und bemerkten mich auch sofort. Betont unauffällig stolperte ich rückwärts in Richtung Deckung.
Was sollte ich tun? Hineingehen? Hallo sagen? Einen Zettel unter der Tür durchschieben? Erneut pirschte ich mich an und spähte durch das Fenster....verdammt...erneut spähten sie unter buschigen Augenbrauen zurück.
Was soll´s ?, dachte ich mir und ging, todesmutig weil angetrunken, einfach mal rein.
Sofort verstummte die Unterhaltung.
Ich: kann ich mal kurz stören? Ich hätte da mal ne´ Frage...
Die : Ja..wass´n ? ( geknurrt im mehrstimmigen Bariton)
Ich: Hmm...sind Sie ...Lesben?
Sofort polterten sie los...wie die Furien...die Tatsache das ich 190 bin und mehr Bartwuchs als sie habe outete mich als der Feind: guck mal Testikel...auf ihn mit Gebrüll...macht keine Gefangenen!
Die: Ja...haste ein Problem damit? Was issn das für ne´ Frage?
Ich: Nein...ich meine...kann eine von ihnen schreiben?
Da hatte ich was gesagt! Man verstand mich falsch und schienen zu glauben das ich an ihren intellektuellen Fähigkeiten zweifelte.
Die: motzen alle durcheinander
Ich: Sie...entschuldigen Sie bitte...Sie haben mich falsch verstanden...ich arbeite an einer lesbischen Anthologie und suche noch Autorinnen! ( verdammt. Hatte ich beim stundenlangen Genuss des N. C. I. S. denn nichts gelernt? Wer sich entschuldigt zeigt Schwäche!)
Die: Ja und? Das hier ist ein privates Treffen
Das verbale Gerangel ging noch eine Weile weiter und die Runde wurde immer aggressiver bis dann eine Dame aufsprang und zu mir eilte.
Nicht nur das sie einen Hauch von Toska und Perlen trug, nein, sie hatte wohl auch Mitleid mit mir stammelnden Idioten, riss einen Flyer vom schwarzen Brett, drückte ihn mir in die Hand und schubste mich zurück auf die Straße respektive in Sicherheit.
Vor meiner Nase schloss sich die Tür und etwa 16 Augenpaare musterten mich feindselig unter ungezupften Brauen und zwischen Pappfischen hindurch.
Schnell machte ich mich aus dem Staub. Erst Zuhause nahm ich mir die Zeit mir den Flyer anzusehen...es war das Programm des schwul-lesbischen Sport-Treffs.
Was sollte mir das sagen?
a) ich sehe schwul wahlweise lesbisch aus?...letzteres wohl nicht...würden sie denken ich sei ne Lesbe dann wäre die Begrüßung anders ausgefallen...ich meine eine Dyke mit meinem Aussehen dürfte doch wohl der Hit sein?
b) ich habe einen dicken Arsch und sollte es mal mit Sport versuchen?
c) probier es mal da...da gibt es viele Lesben..
Was auch immer...es war super dumm von mir in einen Treff für Truck Stop Lesben zu gehen.
Als ich ein paar Tage später meiner Freundin Nelly davon erzählte lachte sie mich aus. Als die Oberlesbe in meinem Freundeskreis kam ihr das natürlich total lächerlich vor.
Nelly: Warum machst Du denn so was? Du kennst dich mit Lesben nicht genug aus um einfach so und unvorbereitet deinen Fuß auf Feindinnenland zu setzen.
Ich( sehr erbost): Was soll denn das heißen? Natürlich kenne ich mich mit Lesben aus...ich bin mit mindestens 14 ( 14 von denen leider nur 5 „schreiben“ können) befreundet!
Nelly: Ja...genau...14...eigentlich nur 13...Steffi zählt nicht...die ist nur lesbisch weil es in ist...aber das sind alles Lipsticklesben...
Ich: Na und...Frau ist Frau und...
Nelly: Nichts aber...das sind zwei unterschiedliche Gruppen...wieso bist du da überhaupt reingegangen? Du kannst maskuline Lesben nicht leiden!
Da hatte sie was gesagt! Ich fühlte mich sofort in die Ecke gedrängt und als truck-lesbo-phob
geoutet.
Außerdem stimmt das so nicht. Früher...ja früher war das mal so. Früher konnte ich maskuline Lesben nicht leiden. Was wohl mit einer Geschichte aus meiner Kindheit zu tun hat.
Ich war etwa sieben Jahre alt als ich eines Abends mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in einem Bistro saß. Ich muss vorweg nehmen das meine Mutter immer viele lesbische und schwule Freunde hatte so das ich mir schon als kleines Kind bewusst war das es mehr als nur die übliche Mann-Frau-Geschichte gab. Wir waren also in diesem Bistro und irgendwann kam diese „Frau“ an unseren Tisch...sie trug einen Bürstenhaarschnitt und ( es waren die späten 80iger) ein Holzfällerhemd. Sie machte meiner Mutter ein Kompliment für ihre langen schwarzen Locken. Meine Mutter fühlte sich geschmeichelt und bedankte sich. Irgendwie kam es dann dazu das die Frau plötzlich an unserem Tisch saß. Mein Stiefvater lud sie auf ein Bier ein und die drei Erwachsenen unterhielten sich angeregt. Immer wieder flirtete die Frau mit meiner Mutter...anfangs nur auf eine feine...witzige Art...aber je mehr sie trank um so aggressiver wurde ihre Anmache...irgendwann wollten wir dann gehen...die Frau war mittlerweile dank diverser Biere jenseits von gutem Benehmen und fing plötzlich an meine Mutter anzupöbeln. Was sie denn mit dem Dreckskerl wolle? Warum sie sich denn mit so einem Mann abgab? Als wir aufstanden sprang sie auf...griff nach meiner Mutter...eine Hand landete auf der Schulter meiner Mutter...die andere auf einer Brust. Was sie mit einem solchen Schlappschwanz wolle, fragte die Frau erneut...und da passierte es: die Kombination aus festhalten, der Hand auf der Brust meiner Mutter und dem Wort Schlappschwanz war zuviel für meinen Stiefvater. Er holte aus und gab der Frau eine Ohrfeige. Diese fiel auf den Hintern und plärrte sofort los was für ein Dreckschwein mein Stiefvater wäre, eine Frau zu schlagen...das wäre das Letzte!
Darauf erwiderte dieser nur in aller Ruhe das eine Frau die sich benimmt wie ein Kerl auch einstecken muss wie ein Kerl.
Es ist jetzt nicht so das mich diese Geschichte wahnsinnig geschockt hat, bis zu diesem Augenblick hatte ich weiß Gott schon schlimmeres erlebt, aber irgendwie denke ich bis heute das dieser Vorfall dafür sorgte das ich jahrelang keine maskulinen Lesben mehr mochte.
Alle meine Freundinnen sind Lipstick-Lesbians, zu deutsch: Lesben die sehr feminin sind und sich optisch nicht von anderen Frauen...von sogenannten „normalen“ Frauen unterscheiden. Sie tragen Kleider, lange Haare, hohe Schuhe und Make up.
Wann sich das änderte weiß ich gar nicht so genau. Irgendwann freundete ich mich mit einer Lesbe an die in einem Sexshop bei mir um die Ecke arbeitete und mich freundlich beriet als ich irgendwann, hochrot, nach irgendwas obskurem suchte und es nicht fand. Besagte Lesbe ist auch heute noch eine gute Bekannte von mir. Sie trägt nach wie vor ihr Haar sehr kurz, ist gepierced bis zum abwinken und ich habe sie noch nie in etwas anderem als Hosen und Turnschuhen gesehen. Außerdem spielt sie Schlagzeug und als ich sie kürzlich traf kaufte sie gerade eine Rolle Kabel...sie wollte Leitungen verlegen. Alles sehr maskulin...dennoch mag ich sie sehr gerne.
Danach kam diese andere Lesbe in die ich mich total verknallte und die mich in ein emotionales Chaos stürzte.
Als ich sie das erste Mal sah war mir nicht mal bewusst das sie eine Frau ist. Sie war eindeutig butch aber nicht auf diese „Frau versucht wie ein Mann auszusehen-Nummer“, vielmehr sah sie von Natur aus wie ein sehr hübscher Typ aus. Wie ein sehr hübscher Typ mit...ähm...Brüsten. Wie auch immer. Sie war heiß und hatte eine absolut scheußliche Freundin die mehr Kuh als Frau oder sonst was war und die sich ihr Deckhaar pink färbte und den Rest abrasierte. Ich habe nie mit dieser besagten sehr maskulinen und dennoch sexy Lesbe geredet...aber ein paar Tage lang drehten sich einige meiner privatesten Gedanken um sie und meine damalige Freundin...und natürlich mich.
Auf die gleiche Weise auf die man die Menschen heute nicht mehr einfach in hetero und...nicht hetero einteilen kann...kann man heute auch die Lesben nicht mehr einfach in butch und femme einteilen.
Auch hier haben sich diverse Untergruppen gebildet, meine liebste, gleich nach den Femmes sind Lesben die für sich einen sehr androgynen, modernen und dennoch erotischen Look konzipiert haben.
Und eben jene Lesben sind es auch die dafür sorgen das ich mir von Nelly nicht an den Kopf werfen lasse das ich keine maskulinen Lesben mögen würde.
Okay, die hennaroten Gesundheitsschuhträgerinnen sind nach wie vor nicht mein Fall....aber...man nehme zum Beispiel Jenny Shimizu. Die ist nicht nur maskulin und Asiatin ( auf Asiaten stehe ich nämlich im Normalfall auch nicht. Was aber eher mit deren Mentalität zu tun hat) sondern auch sehr maskulin...Exgespielin von Miss Jolie und, wenn ich mich recht entsinne auch von der ollen Madonna. Shimizu ist sehnig, hat gerne mal Motoröl unter den Fingernägeln und ist trotzdem höllisch sexy.
Oder Shane aus L-World ...sehr androgyn...und trotzdem sehr sexy...oder Amanda Moore...auch meine Freundin Trix ist das was man als butch bezeichnen könnte( wenn ich dafür jetzt mal keine verbraten bekomme). Sie spielt Gitarre, trinkt Campari-O und ist zwar kumpelhaft aber nicht das was ich als Truck Stop Lesbe oder Mannweib bezeichnen würde.
Egal...Trix...Shane...Amanda...Mister Shimizu...sie sind ungezählt die neuen coolen maskulinen Lesben, die Androgynen und die Lezbopunkdykes....und sie sind der beste Beweis dafür das ich nicht nur ´nen Draht zu den Femmes habe.
Ach ja...falls da draußen irgendwo Lesben sind die „schreiben“ können...bitte melden.
Amen & out
Ich meine...würde ein Mensch der auch nur für 5 Cent Verstand hat mit blutiger Nase in ein Haifisch-, pardon, Hai-Fischinnen-Becken springen?
Nö...natürlich nicht...gemacht hab´ ich es aber dennoch.
Neulich...neulich war in diesem Fall letzte Woche...war ich gerade auf dem Weg nach Hause.
Ich muss vorweg sagen das gerade von einer kleinen Feierlichkeit kam und den einen oder anderen großen Vodka im Kopf hatte.
Also... ich ging die Straße entlang und kam an diesem mit Fischen?...dekoriertem Schaufenster vorbei. Gemächlich schlenderte ich vorbei, nahm mir aber die Zeit die Details wahrzunehmen : Fische?...blau und gelb...Holztheke...Lampenketten...Gläser...großer Tisch...Frauen...mindestens fünf...sehr kurze Haare...kein Pumps in Sicht...dafür Flanellhemden und Polohemden...hier und da blitzte tarnfleckgemustertes...und plötzlich blitzte es auch in meinem durchweichtem Hirn...egal wie viel ich trinke, das Fehlen von Make up im Kontext zu Kurzhaarfrisuren und schwerem Schuhwerk/ Flanell bemerkt mein Radar sofort. Konnte es sein? Abrupt blieb ich stehen, drehte mich auf dem Absatz um und schlich zum Fenster zurück. Ich spähte vorsichtig über einen der großen Pappfische hinweg ins Innere...tatsächlich...da waren sie...tranken Bier und Kaffee...und bemerkten mich auch sofort. Betont unauffällig stolperte ich rückwärts in Richtung Deckung.
Was sollte ich tun? Hineingehen? Hallo sagen? Einen Zettel unter der Tür durchschieben? Erneut pirschte ich mich an und spähte durch das Fenster....verdammt...erneut spähten sie unter buschigen Augenbrauen zurück.
Was soll´s ?, dachte ich mir und ging, todesmutig weil angetrunken, einfach mal rein.
Sofort verstummte die Unterhaltung.
Ich: kann ich mal kurz stören? Ich hätte da mal ne´ Frage...
Die : Ja..wass´n ? ( geknurrt im mehrstimmigen Bariton)
Ich: Hmm...sind Sie ...Lesben?
Sofort polterten sie los...wie die Furien...die Tatsache das ich 190 bin und mehr Bartwuchs als sie habe outete mich als der Feind: guck mal Testikel...auf ihn mit Gebrüll...macht keine Gefangenen!
Die: Ja...haste ein Problem damit? Was issn das für ne´ Frage?
Ich: Nein...ich meine...kann eine von ihnen schreiben?
Da hatte ich was gesagt! Man verstand mich falsch und schienen zu glauben das ich an ihren intellektuellen Fähigkeiten zweifelte.
Die: motzen alle durcheinander
Ich: Sie...entschuldigen Sie bitte...Sie haben mich falsch verstanden...ich arbeite an einer lesbischen Anthologie und suche noch Autorinnen! ( verdammt. Hatte ich beim stundenlangen Genuss des N. C. I. S. denn nichts gelernt? Wer sich entschuldigt zeigt Schwäche!)
Die: Ja und? Das hier ist ein privates Treffen
Das verbale Gerangel ging noch eine Weile weiter und die Runde wurde immer aggressiver bis dann eine Dame aufsprang und zu mir eilte.
Nicht nur das sie einen Hauch von Toska und Perlen trug, nein, sie hatte wohl auch Mitleid mit mir stammelnden Idioten, riss einen Flyer vom schwarzen Brett, drückte ihn mir in die Hand und schubste mich zurück auf die Straße respektive in Sicherheit.
Vor meiner Nase schloss sich die Tür und etwa 16 Augenpaare musterten mich feindselig unter ungezupften Brauen und zwischen Pappfischen hindurch.
Schnell machte ich mich aus dem Staub. Erst Zuhause nahm ich mir die Zeit mir den Flyer anzusehen...es war das Programm des schwul-lesbischen Sport-Treffs.
Was sollte mir das sagen?
a) ich sehe schwul wahlweise lesbisch aus?...letzteres wohl nicht...würden sie denken ich sei ne Lesbe dann wäre die Begrüßung anders ausgefallen...ich meine eine Dyke mit meinem Aussehen dürfte doch wohl der Hit sein?
b) ich habe einen dicken Arsch und sollte es mal mit Sport versuchen?
c) probier es mal da...da gibt es viele Lesben..
Was auch immer...es war super dumm von mir in einen Treff für Truck Stop Lesben zu gehen.
Als ich ein paar Tage später meiner Freundin Nelly davon erzählte lachte sie mich aus. Als die Oberlesbe in meinem Freundeskreis kam ihr das natürlich total lächerlich vor.
Nelly: Warum machst Du denn so was? Du kennst dich mit Lesben nicht genug aus um einfach so und unvorbereitet deinen Fuß auf Feindinnenland zu setzen.
Ich( sehr erbost): Was soll denn das heißen? Natürlich kenne ich mich mit Lesben aus...ich bin mit mindestens 14 ( 14 von denen leider nur 5 „schreiben“ können) befreundet!
Nelly: Ja...genau...14...eigentlich nur 13...Steffi zählt nicht...die ist nur lesbisch weil es in ist...aber das sind alles Lipsticklesben...
Ich: Na und...Frau ist Frau und...
Nelly: Nichts aber...das sind zwei unterschiedliche Gruppen...wieso bist du da überhaupt reingegangen? Du kannst maskuline Lesben nicht leiden!
Da hatte sie was gesagt! Ich fühlte mich sofort in die Ecke gedrängt und als truck-lesbo-phob
geoutet.
Außerdem stimmt das so nicht. Früher...ja früher war das mal so. Früher konnte ich maskuline Lesben nicht leiden. Was wohl mit einer Geschichte aus meiner Kindheit zu tun hat.
Ich war etwa sieben Jahre alt als ich eines Abends mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in einem Bistro saß. Ich muss vorweg nehmen das meine Mutter immer viele lesbische und schwule Freunde hatte so das ich mir schon als kleines Kind bewusst war das es mehr als nur die übliche Mann-Frau-Geschichte gab. Wir waren also in diesem Bistro und irgendwann kam diese „Frau“ an unseren Tisch...sie trug einen Bürstenhaarschnitt und ( es waren die späten 80iger) ein Holzfällerhemd. Sie machte meiner Mutter ein Kompliment für ihre langen schwarzen Locken. Meine Mutter fühlte sich geschmeichelt und bedankte sich. Irgendwie kam es dann dazu das die Frau plötzlich an unserem Tisch saß. Mein Stiefvater lud sie auf ein Bier ein und die drei Erwachsenen unterhielten sich angeregt. Immer wieder flirtete die Frau mit meiner Mutter...anfangs nur auf eine feine...witzige Art...aber je mehr sie trank um so aggressiver wurde ihre Anmache...irgendwann wollten wir dann gehen...die Frau war mittlerweile dank diverser Biere jenseits von gutem Benehmen und fing plötzlich an meine Mutter anzupöbeln. Was sie denn mit dem Dreckskerl wolle? Warum sie sich denn mit so einem Mann abgab? Als wir aufstanden sprang sie auf...griff nach meiner Mutter...eine Hand landete auf der Schulter meiner Mutter...die andere auf einer Brust. Was sie mit einem solchen Schlappschwanz wolle, fragte die Frau erneut...und da passierte es: die Kombination aus festhalten, der Hand auf der Brust meiner Mutter und dem Wort Schlappschwanz war zuviel für meinen Stiefvater. Er holte aus und gab der Frau eine Ohrfeige. Diese fiel auf den Hintern und plärrte sofort los was für ein Dreckschwein mein Stiefvater wäre, eine Frau zu schlagen...das wäre das Letzte!
Darauf erwiderte dieser nur in aller Ruhe das eine Frau die sich benimmt wie ein Kerl auch einstecken muss wie ein Kerl.
Es ist jetzt nicht so das mich diese Geschichte wahnsinnig geschockt hat, bis zu diesem Augenblick hatte ich weiß Gott schon schlimmeres erlebt, aber irgendwie denke ich bis heute das dieser Vorfall dafür sorgte das ich jahrelang keine maskulinen Lesben mehr mochte.
Alle meine Freundinnen sind Lipstick-Lesbians, zu deutsch: Lesben die sehr feminin sind und sich optisch nicht von anderen Frauen...von sogenannten „normalen“ Frauen unterscheiden. Sie tragen Kleider, lange Haare, hohe Schuhe und Make up.
Wann sich das änderte weiß ich gar nicht so genau. Irgendwann freundete ich mich mit einer Lesbe an die in einem Sexshop bei mir um die Ecke arbeitete und mich freundlich beriet als ich irgendwann, hochrot, nach irgendwas obskurem suchte und es nicht fand. Besagte Lesbe ist auch heute noch eine gute Bekannte von mir. Sie trägt nach wie vor ihr Haar sehr kurz, ist gepierced bis zum abwinken und ich habe sie noch nie in etwas anderem als Hosen und Turnschuhen gesehen. Außerdem spielt sie Schlagzeug und als ich sie kürzlich traf kaufte sie gerade eine Rolle Kabel...sie wollte Leitungen verlegen. Alles sehr maskulin...dennoch mag ich sie sehr gerne.
Danach kam diese andere Lesbe in die ich mich total verknallte und die mich in ein emotionales Chaos stürzte.
Als ich sie das erste Mal sah war mir nicht mal bewusst das sie eine Frau ist. Sie war eindeutig butch aber nicht auf diese „Frau versucht wie ein Mann auszusehen-Nummer“, vielmehr sah sie von Natur aus wie ein sehr hübscher Typ aus. Wie ein sehr hübscher Typ mit...ähm...Brüsten. Wie auch immer. Sie war heiß und hatte eine absolut scheußliche Freundin die mehr Kuh als Frau oder sonst was war und die sich ihr Deckhaar pink färbte und den Rest abrasierte. Ich habe nie mit dieser besagten sehr maskulinen und dennoch sexy Lesbe geredet...aber ein paar Tage lang drehten sich einige meiner privatesten Gedanken um sie und meine damalige Freundin...und natürlich mich.
Auf die gleiche Weise auf die man die Menschen heute nicht mehr einfach in hetero und...nicht hetero einteilen kann...kann man heute auch die Lesben nicht mehr einfach in butch und femme einteilen.
Auch hier haben sich diverse Untergruppen gebildet, meine liebste, gleich nach den Femmes sind Lesben die für sich einen sehr androgynen, modernen und dennoch erotischen Look konzipiert haben.
Und eben jene Lesben sind es auch die dafür sorgen das ich mir von Nelly nicht an den Kopf werfen lasse das ich keine maskulinen Lesben mögen würde.
Okay, die hennaroten Gesundheitsschuhträgerinnen sind nach wie vor nicht mein Fall....aber...man nehme zum Beispiel Jenny Shimizu. Die ist nicht nur maskulin und Asiatin ( auf Asiaten stehe ich nämlich im Normalfall auch nicht. Was aber eher mit deren Mentalität zu tun hat) sondern auch sehr maskulin...Exgespielin von Miss Jolie und, wenn ich mich recht entsinne auch von der ollen Madonna. Shimizu ist sehnig, hat gerne mal Motoröl unter den Fingernägeln und ist trotzdem höllisch sexy.
Oder Shane aus L-World ...sehr androgyn...und trotzdem sehr sexy...oder Amanda Moore...auch meine Freundin Trix ist das was man als butch bezeichnen könnte( wenn ich dafür jetzt mal keine verbraten bekomme). Sie spielt Gitarre, trinkt Campari-O und ist zwar kumpelhaft aber nicht das was ich als Truck Stop Lesbe oder Mannweib bezeichnen würde.
Egal...Trix...Shane...Amanda...Mister Shimizu...sie sind ungezählt die neuen coolen maskulinen Lesben, die Androgynen und die Lezbopunkdykes....und sie sind der beste Beweis dafür das ich nicht nur ´nen Draht zu den Femmes habe.
Ach ja...falls da draußen irgendwo Lesben sind die „schreiben“ können...bitte melden.
Amen & out
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