Friday, May 25, 2007

Kaktus-Magazin

Gestern Abend gab es einen Grund zur Freude.
Als ich abends nach Hause kam fand ich in meinem Briefkasten nämlich eine Versandtasche aus Basel. Da ich in Basel nur eine einzige Person kenne, nämlich Timon Christen, war es relativ klar woher die Sendung kam...von der Tatsache das groß Timon und Kaktus aufgedruckt war mal ganz abgesehen.
Es war eine Ausgabe des Kaktus-Magazins für die ich einen Essay über das Recycling von Gefühlen und Momenten geschrieben hatte, die ich bisher aber noch nicht als gedruckte Fassung in den Händen gehalten hatte.
Was mich allerdings am meisten freute war nicht meinen Text zu sehen, sondern vielmehr die Collage mit der Timon meinen Aufsatz illustriert hat.
Man sieht Schmetterlinge und Falter. Jede Menge. Dunkle und Helle. Aus dem Zentrum der Collage heraus öffnen sie sich wie eine Blüte...immer weiter bis sich schließlich die ersten Schmetterlinge aus der Mitte lösen und davon flattern. Mitten drin in dieser dunklen Blüte aus Flügeln ist ein heller Fleck...ein Gesicht...große blaugrüne Augen...zu einem Lächeln verzogene weiche Lippen...ein schönes, auf die Hände gestütztes, Gesicht...umrahmt von angedeuteten Engelslocken...meine Schwester.
Ich muss vorweg sagen das der Essay „Aus alt mach neu“ sich zum größten Teil mit der Beziehung zwischen meiner Schwester Jadine und mir beschäftigt so das es nicht wirklich verwunderlich ist das ihr Gesicht als Illu dafür dient.
Was allerdings schon verwunderlich ist das ich mich gar nicht mehr daran entsinnen kann das Bild an Timon geschickt zu haben...so das ich gestern sehr überrascht und wirklich erfreut war als ich die Collage dann beim lesen des Magazins entdeckte.

Das Kaktus-Magazin hat sich übrigens komplett mit Papier und Druckerschwärze der Förderung von non-kommerzieller Kunst verschrieben, Kaktus ist nicht nur ein unabhängiges Kunstmagazin sondern darüber hinaus auch noch ein Verein und macht seinen Job verdammt gut, was nicht nur an der Qualität der Beiträge liegt sondern vor allem auch an den Unmengen Herzblut und Zeit die Timon Christen und Sabrina Allemann in das Baby investieren.

Wer gerne mehr über das Kaktus- Magazin wissen möchte wird auf:
www.kaktusmagazin.ch
fündig.

Supermarkt, die zweite

Es ist ja nicht wirklich schwierig mich aufzuregen. Wirklich, mich auf die Palme zu bringen ist eine der leichtesten Übungen, manchmal braucht es nur ein einziges Wort, einen bestimmten Tonfall oder das zarte Entlangschrammen an dem einen oder anderen Thema...und schon klebe ich sinnbildlich unter der Decke.
Aber es gibt auch Dinge die viele andere aufregen und die mich total kalt lassen.
Zum Beispiel an der Kasse stehen und warten...macht mir gar nichts aus...ich stehe einfach an und irgendwie schaffe ich es immer mit irgendwem zu flirten oder einfach dumm in der Gegend rumzugucken bis ich dran bin.
Etwas das einen meiner Onkel z.B. zur Weißglut bringt sind andere Einkäufer die sich mit mehr als den acht erlaubten Artikeln in der Schlange an der Schnellkasse anstellen.
Er murrt sich dann etwas in den Bart, rollt mit den Augen oder verzieht vielsagend das Gesicht. Leider nur dieses, den Mund öffnet er leider nicht vielsagend. Das ist eine Sache die ich ständig beobachte: die Leute regen sich auf...aber sie sagen nichts. Was ich total dämlich finde. Wo ist eure Zivilcourage? Warum macht ihr nicht den Mund auf wenn euch was stört?

Was das angeht bin ich total schmerzfrei...neulich habe ich einem wildfremden Menschen in einem Laden darauf angesprochen das er unglaublich stank und ihm gesagt das ich mich dadurch belästigt fühle....wenige Tage spät verließ ich gerade das Haus als ich auf einen Mann aufmerksam wurde der wenige Meter von meiner Haustür entfernt stand und...nun, offene Sandalen trug...seine Füße waren ein Entwicklungsland der Fußpflege...die Haut ganz offensichtlich von einem schlimmen Pilz befallen...die Nägel kaum Nägel sondern eher verbogen, dicke, gelbe und lange Krallen zu nennen...wie ein Truthahn...ich schwöre mit diesen Füßen hätte er sich auf jeder Hühnerstange festkrallen können...Gott weiß wie sensibel ich beim Thema Füße bin...aber ich wollte ausnahmsweise nicht schon wieder unangenehm auffallen und konzentrierte mich daher auf etwas anderes und...ging davon...als ich wiederkam war er fort....alles wäre gut gewesen...wäre ich ihm nicht etwa 3 Tage später...im Supermarkt!...begegnet. Warum muss ich hinter so jemandem in der Schlange stehen? Keine Möglichkeit wegzusehen. Ich versuchte mich zu beherrschen, wirklich, aber ...es ging nicht.
Es endete dann damit das ich ihm ordentlich die Meinung respektive meine Meinung geigte und ihm a) sagte das er sich schämen solle mir und allen anderen Menschen diesen Anblick zu zumuten und das er sich b) noch viel mehr schämen sollte seinen Körper, der ja bekanntlich ein Tempel ist, so verkommen zu lassen und so zu behandeln.
Er wusste gar nicht wo er sich lassen sollte, wurde knallrot und verkrümelte sich.
Ihr seht also...was Füße angeht bin ich empfindlich...was das warten an der Kasse angeht nicht.
Was mich aber extrem aufregt ist wenn ich in der Gemüseabteilung war...mir lange und liebevoll die perfekte Tomate, den perfekten Apfel oder die perfekte Mango ausgesucht habe...nachdem ich Pilze einzeln in Kleinstarbeit handverlesen habe...nachdem ich minutiös Sternfrüchte und Papayas nach braunen Stellen untersucht habe...wenn ich nach all dem zur Kasse komme...meine Ausbeute vorsichtig vor mir herschiebend...ich lege die Ware vorsichtig auf das Kassenband...und eine zu recht unterbezahlte, kaugummikauende, Polyesterpullover tragende und chronisch gelangweilte Kassentussi schnappt sich die Ware respektive meine zukünftige Nahrung mit ihren, mit hässlichen Plastiknägel bewehrten, Händen...zerrt sie über den Scanner und knallt sie rücksichtslos auf die andere Seite der Kasse. Ich meine...hallo?...was soll das? Es nervt mich eh das die meine Nahrung anfassen...aber das sie so achtlos damit umgehen und meine Einkäufe behandeln als wäre es Abfall...das.. DAS ist etwas was mich echt zur Weißglut treibt.

Das mit dem Problem das immer alle mehr als die erlaubten acht Teile mit an die Schnellkasse nehmen ist mir egal...aber gestern, gestern war ich so gut gelaunt...da konnte ich nicht widerstehen und erinnerte den jungen Mann vor mir daran das dies die Schnellkasse sei und er mit seinen 9 Teilen absolut ein Fall für die reguläre Kasse war. Der Angesprochene wurde rot...entschuldigte sich...und verschwand...fein! dachte ich...und legte zufrieden meine 17 Teile auf das Förderband der Schnellkasse.

Wednesday, May 23, 2007

• Im Supermarkt

Ich gehöre ja zu denen die gerne in den Supermarkt gehen. Nicht wirklich zum einkaufen...da gehe ich lieber zum Türken oder in die diversen Asia- und Afrika-Shops...aber zum bummeln, ablenken oder „Krempel“ kaufen gehe ich ganz gerne dahin.
Zum Beispiel gehe ich auch gerne hin und wieder in den Supermarkt um mich zu "unterhalten"...dann stelle ich mich z.B. in die Gemüseabteilung...warte bis eine Frau vorbei kommt die mir gefällt...warte dann bis sie sich am Gemüse zu schaffen macht...stelle mich neben sie...und sage dann z.B. etwas wie: die Strauchtomaten würde ich nicht nehmen...die hatte ich gestern...die sind ganz wässerig...aber die Fleischtomaten sind super...diese Nummer klingt evt. billig...ist aber immer noch origineller als „ich kenne dich doch irgendwoher“ oder als „kommst Du öfter her?“ und hat mir schon eine Menge Telefonnummern eingebracht...neulich stellte ich mich in der Tschibo-Abteilung neben eine Frau, etwa 35 und wunderschön, ...tat eine Weile so als würde ich die Aufschrift auf einer Packung Herdplattenschonern lesen und wandte mich dann an sie und fragte mit einem meiner „hilfloser Mann in der Falle – Blicke“ wofür diese verdammten Dinger eigentlich gut seien...zieht auch immer wieder...der Supermarkt ist ein Jagdrevier wo man sich immer wieder aufs neue entscheiden muss was man will...und wie man das was man will in die Falle bekommt...hilfloser Mann?...Mann der einem nicht nur den Gebrauch von Wasabi sondern auch den Rest der Welt erklärt? Funktioniert beides...macht auch beides Spaß...im Frühling heiligt der Zweck bekanntlich die Mittel...
Aber der Supermarkt ist auch ein Ort an den ich mich zurückziehe wenn ich schlechte Laune habe...schönes Beispiel: ist zwar schon eine Weile her aber egal...damals hatte ich mal wieder einen ausufernden Streit mit meiner Misses...statt mich auf lange Diskussionen einzulassen ging ich, türeknallend, aus dem Haus und fand mich plötzlich, immer noch wütend, im nächsten Supermarkt wieder...und ohne nachzudenken ging ich schnurstracks in die Abteilung mit Tomatenprodukten...nahm das Heiligste, eine Flasche Heinz-Ketchup, aus dem Regal...blickte mich kurz um...und ließ sie fallen...zwei Sekunden und einen lauten Klatsch später ähnelte der Mittelgang zwischen Ketchup und Bio-Müsli dem Set von Texas Chainsaw whatevermassacre Teil 85 ...in der Mitte hatte sich ein roter, mit Glassplittern dekorierter, See gebildet während rundherum Spritzer wie nach einem Bombenattentat den Boden und die Regale mit roten Schlieren verzierte...ich atmete tief durch...sprang über den See...ging in den Gang gegenüber und lauerte darauf das eine zurecht unterbezahlte Hilfskraft das von mir verursachte Desaster erblickte, davon lief, und wenig später mit Eimer und Lappen wieder zurück kam...das war der Moment auf den ich gewartet hatte...betont unauffällig ging ich hinüber...angelte das Lieblingsmüsli meiner Misses aus dem Regal...verweilte bis der arme putzende Mann mich bemerkte...schüttelte dann missbilligend den Kopf und sagte etwas wie: so was...welcher Vandalen machen denn so was?...Sekunden später waren wir in ein tiefes befriedigendes Gespräch darüber vertieft wie grässlich und gemein die Welt ist...wie gar unedel und ohne jeglichen Respekt vor dem Besitz von Kaufhausgiganten der gemeine Kunde und potentielle Heinz-Ketchupflaschen-Zerbomber doch sei...mein Gegenüber wollte sich gerade an einem weiteren Schwall selbstmitleidiger Bemerkungen delektieren als ich ihm das Wort abschnitt in dem ich ein Taschentuch aus der Tasche, woher auch sonst?, zog und einen imaginären Fleck mit den Worten „Oh da habe ich wohl was abbekommen...“ von meinem Knie wischte...dem noch immer knienden und mich sprachlos anstarrenden Menschen zuzwinkerte und davonging...was soll ich sagen? Ja ich weiß...asozial und überhaupt total daneben...aber mir ging es besser...und die Wut auf meine Misses war auch verflogen...Supermärkte....sind super.

Amen &out

• Päderasten und andere Probleme

Na das war ja mal wieder eine seltsam durchträumte Nacht. Wie schon vielfach berichtet träume ich sehr intensiv und regelmäßig...gerne irgendwelchen prophetischen Müll...aber auch gerne mal irgendwas das sich im Laufe des Tages in meine Gehirnwindungen verbissen hat. So auch gestern als meine Freundin Biene anrief. Biene hat ein Problem...ein Problem das von Dauer ist: sie hatte sich wieder einmal den falschesten aller falschen Männer in den Kopf gesetzt. Besagter Herr ist Ende 30...Kunsthändler...Hundebesitzer...und schwer beziehungsgeschädigt...letzteres nimmt Biene einfach mal an. Wie sonst könnte man sich erklären das besagter Herr zwar schon diverse Male mit ihr essen war, sie schon ins Kino und zum spazieren ausgeführt hat...aber sie in keiner Weise anrührte...nicht mal auf ihren roten Spitzen-Bh ansprang den Biene neulich unter ihrem schwarzen Valentino-Dress hatte hervor blitzen lassen...keines Blickes, geschweige denn einer Erektion hatte er dieses Wunder der Lingerie-Industrie gewürdigt und sie statt dessen gefragt ob sie nicht noch einen Nachtisch haben wolle...den wollte Biene...allerdings hatte ihr Wunsch nach Dessert rein gar nichts mit dem Verzehr von Süßspeisen zu tun...also war es ja wohl eindeutig: der Mann, so Bienes fachfrauliche Diagnose, war von einer bösen Frau verletzt worden und war noch nicht bereit sich auf etwas neues einzulassen.

Nun, gestern, nach beinah dreiwöchigen Versuchen besagten Mann doch irgendwie ins Bett zu bekommen rief Biene mich erneut an um mir von neuen Schuhen und neuer Frisur zu erzählen und dann irgendwann...gerade als ich sie abwürgen wollte...sagte sie das der Herr Kunsthändler für sie übrigens erledigt sei....ach?, hakte ich nach...was ist denn los?...sie habe diverse „Sachen“ erfahren, orakelte Biene und erklärte das sie mit „solchen“ Leuten nichts zu tun haben wolle...was für Sachen und Leute denn?, fragte ich...Standesdünkel?...oder ist der gute etwa heimlich verheiratet?...nein, bricht es wie schmutziges Spülwasser aus Biene hervor...ich passe wohl, auf Grund meines fortgeschrittenen Alters, nicht in sein Beuteraster...tja, das war dann wohl eine unschöne Erklärung dafür das Herr Kunstverkäufer nicht auf Bienes Verführungskünste ansprach...denn Biene ist mal gerade zarte 22 die man ihr, selbst bei hartem Licht, nicht ansieht....

Kindesmissbrauch ist ein Thema das mich wirklich sehr schnell zur Raserei bringt...immerhin bin ich der große Bruder zweier „kleiner“ Schwestern. Ich kann mich noch an diesen schrecklichen Fall erinnern als vor vielen Jahren die beiden Mädchen Melissa und Julie vermisst wurden. Zu diesem Zeitpunkt musste meine Schwester Jade ins Krankenhaus und ich weiß noch wie ich abends spät im Foyer des Krankenhauses auf mein Taxi wartete. Dort hing ein Zettel auf dem besagte Mädchen als vermisst und gesucht gemeldet wurden. Ich weiß auch noch wie ich ins Taxi einstieg und darüber nachdachte wo die beiden Mädchen wohl seien...ob sie wohl von Zuhause ausgerissen waren?...was ich erst Monate später erfahren sollte war das die beiden Mädchen in dem Moment wo ich darüber nachdachte wo sie wohl seien, nur wenige Kilometer von mir entfernt, in einem dreckigen Keller verhungerten und verdursteten...sie starben im dunklen...ohne zu wissen warum...das war ein schlimmer Sommer...jeder Sommer hat ja sein Thema...das dieses Sommer war Kindesentführung...jede Woche schien ein anderes Kind zu verschwinden, gesucht zu werden und schließlich gefunden zu werden...es war der selbe Sommer in dem ich den Sohn einer Nachbarin dabei erwischte wie er im Schutz eines Zeltes versuchte die Hand in den Slip eines Nachbarmädchens zu bekommen...der selbe Sommer an dem ich diesen Jungen den ganzen Weg vom Zelt bis zu seinem Elternhaus prügelte...es war der selbe Sommer in dem meine Mutter meine Schwestern ins Gebet nahm um ihnen zu sagen das sie nie mit fremden Männern mitgehen dürften...egal was die ihnen versprachen oder zeigen wollten...der selbe Sommer in dem ich meine Schwester Jade ohrfeigte als sie sagte sie würde aber mitgehen wenn ein Mann ihr versprach ihr Ponies zu zeigen...der selbe Sommer als meine Mutter meinen Schwestern erzählte das einem schlimmes passieren könne...wie z.B. ihrem Bruder der mit etwa 12 eines morgens vor der Schule in einem Cafe auf die Toilette ging und von einem Mann festgehalten wurde, sich losriss und in einer Kabine verschanzte während der Mann seine Hose öffnete und an der versperrten Tür riss um hinein zu gelangen...der selbe Sommer als mir plötzlich klar wurde das meine Mutter die Geschichte nicht erfunden hatte um damit meine Schwestern zu erschrecken, sondern das es eine wahre Geschichte war ...ich hatte sie einfach und total verdrängt...es war ein schlimmer Sommer für Deutschland...für Eltern, für Geschwister...für viele...

Nun...es wird wohl nicht all zu schwer sein wovon ich letzte Nacht träumte.
In meinem Traum war ein neuer Nachbar in das Haus neben mir gezogen...abends wurde ein Paket für ihn an mich geliefert...ein Versehen...ich brachte es rüber...klingelte...keine Antwort...ich wollte das Paket auf die Hintertreppe legen...und sah durch die großen Fenster den neuen Nachbarn mit einem kleinen nackten Kind auf dem Sofa...ich weiß nicht mehr genau was dann passierte...ich weiß nur noch da sich das Kind befreite... es mit zu mir nahm und ihm klarmachen wollte das es alles was der Mann getan hatte der Polizei erzählen müsse...und es wollte nicht...mit der Stimme eines erwachsenen Menschen erklärte das etwa 5 jährige Kind mir das es gewollt habe was da passiert sei...das es ihm gefallen habe...das es zurück zu besagtem Nachbarn wolle...Sekunden später wachte ich auf...vor wenigen Tagen habe ich einen Song gehört...Patrick Wolf? heißt der Sänger und thematisiert in besagtem Song auch den Kindessmissbrauch...I think you even enjoyed it, I think I even saw you come..schwieriges Thema...jeder muss sich seinen eigenen Kopf machen...sein eigenes Urteil fällen...meines wäre wohl nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren.....

Amen & out

• Surferstyle ahoi!!

Ich habe es getan! Unglaublich aber ich habe mir wirklich die Haare blond färben lassen und sehe nun aus als wäre ich gerade frisch vom Surfboard gefallen bzw. gerade an einem kalifornischen Strand meiner Wahl an Land gespült worden.

Das ich nicht gerade dem arischen Ideal entspreche ist kein Geheimnis denn trotz hellen Augen bin ich wohl das was man den südländischen bzw. mediterranen Typ nennt.
Eben sowenig ist es ein Geheimnis das ich eine starke Abneigung gegen männliche Vertreter des nordischen Typs bin.
Ernsthaft, ich konnte blonde Männer nie ausstehen und kann keine zehn Minuten in ihrer Gegenwart aushalten ohne etwas über ihre blasse und farblose Gestalt zu sagen.
Ich kann gar nicht alles aufzählen was ich den Blonden an negativen Eigenschaften nachsage, aber meist laufen sie darauf hinaus das sie langweilig und leidenschaftslos sind.

Was allerdings ein Geheimnis ist, ist die Tatsache das ich diesen Bohei, dieses Feuerwerk der Gemeinheiten und der üblen Nachrede aus gar unedlen Gründen betreibe: kurgesagt, es ist der blanke Neid der da aus mir spricht.

Was sagt man alles den Blondinen beiden Geschlechts nach...sie haben mehr Spaß, wirken angeblich reiner und unschuldiger...wirken kühl und cool...egal ob Mann oder Frau, beide Geschlechter beginnen die Beschreibung des Idealpartners gerne mit den Worten blond...gefolgt von möglichst blauäugig...

Angeblich ziehen Gegensätze sich ja an...und so müsste ich in der Theorie total auf die Britneys, Christinas und Jessicas der Welt abfahren...ist aber nicht so...klar gibt es immer mal wieder Blondinen die ich sexy finde...aber in der Regel sind es die brünetten und schwarzen Beauties die mich begeistern. Es geht sogar so weit das ich naturblonde Menschen gar nicht leiden kann bzw. gar nicht sexy finde. Sehe ich dagegen eine ganz offensichtlich dem Wasserstoffperoxyd entstiegene Schönheit wie z.B. Gwen Stefani oder Sharon Stone neige ich eher dazu mit Begeisterung und Erektionen zu reagieren, denn irgendwie finde ich das diese Sorte Frau sehr, nun, cool und kompromisslos, wenn nicht sogar aggressiv wirkt. Eine Frau die ich ebenfalls gerne in blond sehe ist Pink...andere gefärbte Weiber wie z.B. Paris oder Nicole& Co gehen mir so was von am Arsch vorbei, das glaubt man gar nicht. Ernsthaft bei Paris würde nichts gehen...nicht mal genaues hinsehen, würde man mir die olle Hippe auf den Bauch schweißen dann...nun, ich würde wohl los rosten.
Die schönsten blonden Menschen kommen übrigens aus Brasilien und, wer hätte es gedacht?, aus Texas und Kalifornien. Warum auch immer gibt es in diesem Bermudadreieck semmelblonden Schönheiten unheimlich viele Menschen die sowohl mit blondem Haar als auch einem dunklen Teint gesegnet sind. Scheiß auf blaue Augen wenn man nicht nur blond ist sondern auch gut bräunt statt wie die meisten naturblonden blass wie Magerquark oder geronnene Milch durch die Gegend zu triefen.

Früher war das blondieren ja allgemein eine weibliche Domäne, aber da das neue Jahrtausend uns nicht nur mit dem Euro gegeißelt hat sondern auch modische Missgeburten wie dem gemeinen Metrosexuellen hervorgebracht hat gibt es nun auch eine ganze Reihe Männer die schon mal gerne zum Wasserstoff greifen um den begehrten Surferlook zu bekommen.
Männer wie Brad Pitt, Eminem und, allen voraus die Gallionsfigur des metrosexullen Untergangs, David Beckham machen es ihren Frauen nach und dem Durchschnittsmann vor...und der Durchschnittsmann, repräsentiert von Kalle, Theo und Co, macht es dann wieder Brad und David nach.

Mein Wunsch nach vergoldetem Haupthaar wurzelt tief in meiner Kindheit. In meiner Klasse war ich eigentlich, bis zum sechsten Schuljahr, der einzige wirklich dunkelhaarige Junge und der einer von zweien mit einem dunklen Teint. Alle anderen waren entweder so was von Weizenblond das Adolf sich ´nen Ständer gefreut hätte, oder nannten die diversen Stufen Blond, von Straßenköterfarben bis Spülwasserblond, ihr eigen.
Außer mir gab es dann noch einen anderen Jungen der aus dem allgemeinen Haupthaar hervorstach und rothaarig war.
Geht man davon aus das Gegensätze sich anziehen und seltenes besonders anziehend ist könnte man davon ausgehen das sowohl besagter Karottenkopf als auch meine dunklen Locken Ziel der weiblichen Aufmerksamkeit waren. War aber nicht so...beliebt waren die blonden. Neidig war dagegen ich. Unter anderem auf meine beiden jüngsten Schwestern die, einem Wunder gleich, dem arischen Ideal doch sehr nah kommen und nicht nur groß und blauäugig sind, nein sie sind darüber hinaus auch noch mit dicken blonden Haaren gesegnet...wissen es beide aber nicht zu schätzen: die eine trägt ihre Haare seit kurzem raspelkurz und schwarz gefärbt die andere glatt und brünett...
Anyway, ich gehöre jetzt auch, zumindest für die nächsten Tage, zu den „vergoldeten“ und bin mal gespannt wie es so ist.

VIER TAGE SPÄTER:

Es ist anders...und zwar total anders. Ich habe das Gefühl alle gucken mich an...besonders Menschen des dunklen Typus gucken mich so was von ungeniert an das es schon unangenehm ist...egal ob der Türke an der Ecke, die Griechin im Restaurant oder alle im Afrika-Shop meines Vertrauens...auch die Reaktion meiner Oma war...speziell...um nicht zu sagen missbilligend...so hat sie nicht mehr reagiert seit dem Tag als ich mit einer Glatze nach Hause kam und fragte dann prompt ob sie davon ausgehen müsse das ihr Enkel nun als Callboy arbeiten würde...was seltsam ist...den gerade ältere Frauen scheinen Gefallen an meiner neuen Optik zu haben...ich kann die Komplimente von den Frauen mittleren Alters nicht mehr zählen...sogar die Kassiererin im Supermarkt, die noch nie mit mir geredet hat, sprach mich spontan an um mir zu sagen das ihr mein neuer Look gefällt...soll es am Ende wahr sein? Haben am Ende nicht nur Blondinen im allgemeinen und Schweden im besonderen mehr Spaß?...Ich forsche weiter!

• Heartbreak Hotel Zimmernummer 2

Heute morgen bin ich aufgewacht und das Gefühl war da.
Zuerst dachte ich das ich einfach nur wieder verkatert wäre...ein nicht mehr ganz so neues Gefühl...aber dann lag ich da...den Kopf ganz still auf meinem Kissen...das alte Muschelwindspiel auf dem Balkon klimperte und an der Wand gegenüber meines Bettes lief ein Schatten wie Teer die Schräge hinab und sammelte sich als schattige Pfütze am Fuß der Wand.
Deine Seite vom Bett...oder viel mehr die Seite die ich still immer als deine Seite bezeichnet habe, die Seite mit dem besseren Kissen und der neuen Decke, ist immer bezogen.
Manchmal kann ich nur schlafen wenn ich das Kissen in den Arm nehme. Weißt Du...ich lasse niemand anderes dort schlafen...wenn ich „irgendwo“ übernachte kann ich gar nicht schlafen...dieser fremde Körper neben mir...dieser Körper der nicht Du bist...diese Atemgeräusche die nicht die deinen sind ...all das hält mich vom schlafen ab.
Ich habe alle deine Sachen in eine Schachtel gepackt...auch das hellblaue Top das Du mal hier gelassen hast und das ich behalten wollte. Ich habe die Schachtel auf meinen Kleiderschrank gestellt, sie ganz nach hinten hinter eine Hutschachtel geschoben...aber vom Bett aus kann ich eine Ecke der Box sehen...nur mühsam kann ich mich zurückhalten...am liebsten würde ich aufstehen und sehen ob dein Geruch noch immer in dem Top zu finden ist...plötzlich wird mir klar das ich dich nie gefragt habe welches Parfum Du benutzt...die Erkenntnis trifft mich hart und hinterlässt feuchte Flecken auf meinem Kopfkissen.
Unter der Dusche denke ich immer noch an dich...weißt Du...wenn ich kleine silberne Sportwagen sehe wird mir ganz schlecht...ich habe mich in einen von Pawlows Hunden verwandelt...eine Winzigkeit reicht aus...irgendwas das mich an dich erinnert und schon spucke ich verdreckte Stücke meines Herzens aus.
Das ist alles so elend. Ich bin 26 und benehme mich wie ein dummes Schulmädchen...suhle mich in diesem Schmerz.
Ali sagt mir das ich den Schmerz als „Feind“ sehen muss...gottverdammt Du kleiner osmanischer Scheißer was glaubst Du als was ich diesen Schmerz sonst betrachte? Als Beilage zum Sonntagsbrunch?...als schickes Souvenir ?...Du musst deine Seele befreien, philosophiert Ali weiter und frisst Datteln mit Mandelkernen....sonst, so belehrt er mich, wird meine Seele irreparablen Schaden davon tragen.
Nun, viel schlimmer kann es wohl nicht werden...natürlich kann es schlimmer werden, was hauptsächlich daran liegt das ich dir heute Nachmittag als ich meinen Tiefpunkt erreichte eine Email geschickt habe.
Hey wie geht’s Dir? Habe ich ganz beiläufig geschrieben, ganz so als würde ich dir jeden Tag schreiben.
Weißt Du noch wie das früher war?
Wie Du jeden Morgen im Büro erst einmal deine Emails gecheckt hast um zu sehen ob ich dir geschrieben habe?
In dem Moment als ich auf „senden“ drückte wusste ich das ich eine Dummheit verursacht hatte...was wenn Du mir antwortest?....was wenn Du mir nicht antwortest?
Im Radio singt die wunderschöne Nelly Furtado davon das ihr irgendwer nichts bedeutet...you mean nothing at all to me....ich wünschte ich könnte das fühlen...das glauben....aber ich kann es ja nicht mal sagen.

Amen & out

• www . my “richtigschlimmes“ Video . de

Ha...es ist passiert!
Das wovor ich mich schon solange gefürchtet habe ist eingetreten: es gibt ein peinliches Video von mir ...also...da gibt es bestimmt mehrere ...aber besagtes Video ist nicht nur existent...nein es ist auch noch dazu im Internet.

Ich hatte schon immer Angst vor schlimmen Photos und Videos...schon als kleines Kind wollte ich mich nicht in den kurzen Lederhosen photographieren lassen die meine Oma mir aus Bayern mitbrachte und von denen sie bis heute behauptet das sie a) wunderschön waren und das sie b) ein kleines Vermögen gekostet haben...auch Videoaufnahmen von Theateraufführungen in der Schule habe ich mit der Zeit, genau wie alle Babynacktphotos von mir, Stück für Stück eliminiert. Was nicht ganz einfach war, davon ganz abgesehen das meine Cousine seit kurzem Behauptet sie würde ein Photo besitzen auf dem wir Hund spielen und auf dem sie mich an einer Leine neben sich herführen würde. Dann gibt es auch noch ein anderes schlimmes Photo auf dem ich eine kleine goldene Krone trage und mit dem ich seit Jahr und Tag erpresst werde. Dummerweise ist es das einzige Photo bei dem ich nicht die Ausrede habe das ich darauf ja erst 12 war, dazu kommt noch das ich nicht irgendeine Krone trage, nein es ist eine kleine goldene...Prinzessinnen-Krone. Dann gab es noch ein weiteres Kronenbild das meine Cousine mit ihrem Handy gemacht hatte als wir betrunken bei Burger King waren, eigentlich war nur ich betrunken, aber es waren Nina und Dirk die mir die Pappkrone aufsetzten. Wenigstens haben die beiden mich davon abgehalten auf den Tisch zu steigen und zu einem No Angels Song der gerade lief zu tanzen und zu strippen.

Aber wie gesagt das ist ja alles gar nicht so schlimm, denn besagte Photos befinden sich durch die Bank weg in privaten und hoffentlich unbestechlichen Händen.

Videos sind da eine ganz andere Sache. Sex und Video...gehört mittlerweile irgendwie beides zusammen oder? Alle produzieren ihre wahlweise schlimmen oder auch, eher selten, heißen Videos Zuhause und lassen sie sich dann stehlen. Zumindest machen das die Leute die zu berühmt sind um zu sagen: Ich habe zwar die Hauptrolle in Alexander der Große gespielt...aber guck mal...das ist mein großer wie er gerade in einem wunderschönen Playmate verschwindet....oder ich bin zwar ne reiche Erbin aber so sieht es aus wenn ich im Hotel mit meinem Lover und einer Nachtsichtkamera experimentiere....oder guck mal, ohne roten Badeanzug und passender Rettungsboje ( schreibt man das so?) erkennt mich zwar keine Sau...aber so sieht es aus wenn mein Rockstarehemann mit seinem Riesendödel auf die Schiffshupe drückt. Wie gesagt, so machen es die einen...die anderen...die Ottonormalverbraucher drehen einfach grundlos schicke Videos auf denen sie vögeln, masturbieren oder einem Wildlederschwein den Hintern versohlen und stellen ihre gesammelten Werke dann bei Xtube oder ähnlichen Portalen aus...Bilder sprechen bekanntlich für sich ...Videos erst recht.
Warum die ganzen Leute das tun? Bestimmt sind einige davon einfach hemmungslose Selbstdarsteller die am liebsten auf das eigene Abbild masturbieren, eine weitere Gruppe sind die althergebrachten Exhibitionisten die den Mantel jetzt halt nicht mehr im Park sondern im Internet öffnen...die meisten sind jedoch die Menschen die festgestellt haben das Sex und Video ein durchaus als sexy zu bewertendes Konzept ist. Auch ich kann mich dem nur schwer verschließen...immerhin war Janet Jacksons Video zu „If“ lange Zeit mein absoluter Lieblingsclip...auch Sliver, jenes Sharon Stone´sche Machwerk in dem über Kameras ein ganzes Hochhaus beobachtet wird finde ich bis heute sehr sexy. Eine weitere Freude ist es wenn mir gewisse Leute Pics und Clips aus ihren Schlafzimmern senden...sei es nun um anzugeben oder um mich wieder in besagte Räumlichkeiten zu locken.
Auch ich habe da so meine Phantasien...z.B. wollte ich immer mal ein unanständiges sch/w Homevideo mit meiner, extra zu diesem Zweck käuflich erworbenen, Super8-Kamera drehen.
Ihr wisst schon...so eine ganz grobkörnige Aufnahme mit vielen Schatten...lasziv und dunkel...unterlegt mit elektronischen Remixen von alten französischen Chansons.
Habe ich es gemacht? Nein...die Kamera liegt bereits eine kleine Ewigkeit in meiner „Spielzeugkiste“ und harrt da ihrem Debüt als Amateurpornodrehdings.
Warum ? Weil ich zu schamhaft bin...ich meine hallo?...man weiß ja nie wer das Video in die gierigen Finger bekommt oder wer es dann im Internet so alles sieht. Letztes Jahr habe ich sogar mal jemandem fast auf die Nase gehauen weil er sein Handy auf mich richtete während ich alle...ähm...Finger voll zu tun hatte und, auch wenn es im Freien war, lieber unbeobachtet gewesen wäre...was in aller Welt hatte dieser blöde Handytyp überhaupt da zu suchen?

Egal...ganz so schlimm ist es eh nicht...auf dem nun vielfach erwähnten Video bin ich nämlich angezogen...komplett...und das einzige was ich in den Fingern habe ist ein Mikro.
Außerdem bin ich furchtbar nervös...reiße dumme Machosprüche gegenüber einer Zuschauerin ( ..Du...das kenne ich: rostiges Dach und feuchter Keller...aber jetzt einen auf schüchtern machen)...habe eine rote Erkältungsnase und eine entsprechend nasale Erkältungsstimme...kämpfe mit dem Husten den ich unterdrücke und mache mich insgesamt zum Affen.
Den Job für den ich mich beworben hatte und bei dem diese Scheußlichkeit gedreht wurde habe ich auf Grund von den...ach egal...den habe ich nicht bekommen weil ich nun mal besser schreiben als reden kann und weil ich zwar eine hemmungslose Rampensau aber nun mal kein Moderator bin...außerdem war da jemand der halt besser war als ich...und die Löschung des Videos ist auch schon in Auftrag gegeben worden...ich könnte mich also beruhigt zurücklehnen...wenn ich nicht mit einem Freund darüber gesprochen hätte und der mich daran erinnert hat das im französischen Handel eine schlimme DVD erhältlich ist. Gedreht wurde sie bei einem Festival und ich sitze total high und betrunken Backstage im Bild rum während gerade mein Kumpel Richie interviewed wird.
Gesehen habe ich das verdammte Ding übrigens selbst nie....es gibt also noch genug worüber ich mir graue Haare wachsen lassen kann.

Amen & out

Verlesbt und zugenäht

Ich sollte nicht mehr so intensiv vor dem ins Bett gehen bloggen!
Mein Lesbeneintrag von letzter Nacht hat mich scheinbar so intensiv beschäftigt das er mich bis in das Reich der Träume verfolgte.

Zuerst träumte ich das ich in einem Sonnenstudio...oder war es eine Sauna?.. war die Bette und Alice aus THE L_WORD gehörte. Ich war also da...und erwischte einen kleinen pickeligen Angestellten dabei das er firmeneigene Pyjamas!!!! stahl...zuerst versuchte ich ihn dazu zu überreden die apricotfarbenen Scheußlichkeiten nicht zu nehmen...dann torkelte ich im Traum plötzlich ins Herrenklo ( wozu hat ein lesbisches Sonnenstudio ein Herrenklo?)...dummerweise war ich im Traum so betrunken das ich nicht etwa in ein Pissoir sondern in einen davor stehenden Putzeimer pinkelte. Ich erschreckte mich wahnsinnig und war im Traum sofort wieder nüchtern...und total erbost als der gleiche Typ der vorher die Pyjamas geklaut hatte ( nur das er plötzlich etwa 2 Meter groß war) nun seelenruhig mit besagtem Putzwasser den Boden wischte und meinte das wäre egal das es dreckig sei...als nächstes war ich in einer Kabine, draußen hörte ich das Geräusch von Pistolenschüssen und ich tippte wie irre in meinem Handy rum und suchte nach der Nummer von Bette um zu petzen das ihre russische Reinigungskraft Pyjamas klaut und die Böden mit Urin wischt. Dann wachte ich auf.

Ich meine...wenn dieser Traum nicht abgefahren ist dann...na dann weiß ich es auch nicht.

Amen &out

LI-LA-LAUNE-LESBEN

Also...manchmal…da bin ich fast dazu geneigt zu glauben das es mit dem von mir so oft selbst atestierten und gelobten Intellekt doch nicht so weit her sein kann.
Ich meine...würde ein Mensch der auch nur für 5 Cent Verstand hat mit blutiger Nase in ein Haifisch-, pardon, Hai-Fischinnen-Becken springen?
Nö...natürlich nicht...gemacht hab´ ich es aber dennoch.
Neulich...neulich war in diesem Fall letzte Woche...war ich gerade auf dem Weg nach Hause.
Ich muss vorweg sagen das gerade von einer kleinen Feierlichkeit kam und den einen oder anderen großen Vodka im Kopf hatte.
Also... ich ging die Straße entlang und kam an diesem mit Fischen?...dekoriertem Schaufenster vorbei. Gemächlich schlenderte ich vorbei, nahm mir aber die Zeit die Details wahrzunehmen : Fische?...blau und gelb...Holztheke...Lampenketten...Gläser...großer Tisch...Frauen...mindestens fünf...sehr kurze Haare...kein Pumps in Sicht...dafür Flanellhemden und Polohemden...hier und da blitzte tarnfleckgemustertes...und plötzlich blitzte es auch in meinem durchweichtem Hirn...egal wie viel ich trinke, das Fehlen von Make up im Kontext zu Kurzhaarfrisuren und schwerem Schuhwerk/ Flanell bemerkt mein Radar sofort. Konnte es sein? Abrupt blieb ich stehen, drehte mich auf dem Absatz um und schlich zum Fenster zurück. Ich spähte vorsichtig über einen der großen Pappfische hinweg ins Innere...tatsächlich...da waren sie...tranken Bier und Kaffee...und bemerkten mich auch sofort. Betont unauffällig stolperte ich rückwärts in Richtung Deckung.
Was sollte ich tun? Hineingehen? Hallo sagen? Einen Zettel unter der Tür durchschieben? Erneut pirschte ich mich an und spähte durch das Fenster....verdammt...erneut spähten sie unter buschigen Augenbrauen zurück.
Was soll´s ?, dachte ich mir und ging, todesmutig weil angetrunken, einfach mal rein.
Sofort verstummte die Unterhaltung.

Ich: kann ich mal kurz stören? Ich hätte da mal ne´ Frage...
Die : Ja..wass´n ? ( geknurrt im mehrstimmigen Bariton)
Ich: Hmm...sind Sie ...Lesben?
Sofort polterten sie los...wie die Furien...die Tatsache das ich 190 bin und mehr Bartwuchs als sie habe outete mich als der Feind: guck mal Testikel...auf ihn mit Gebrüll...macht keine Gefangenen!
Die: Ja...haste ein Problem damit? Was issn das für ne´ Frage?
Ich: Nein...ich meine...kann eine von ihnen schreiben?

Da hatte ich was gesagt! Man verstand mich falsch und schienen zu glauben das ich an ihren intellektuellen Fähigkeiten zweifelte.

Die: motzen alle durcheinander
Ich: Sie...entschuldigen Sie bitte...Sie haben mich falsch verstanden...ich arbeite an einer lesbischen Anthologie und suche noch Autorinnen! ( verdammt. Hatte ich beim stundenlangen Genuss des N. C. I. S. denn nichts gelernt? Wer sich entschuldigt zeigt Schwäche!)
Die: Ja und? Das hier ist ein privates Treffen

Das verbale Gerangel ging noch eine Weile weiter und die Runde wurde immer aggressiver bis dann eine Dame aufsprang und zu mir eilte.
Nicht nur das sie einen Hauch von Toska und Perlen trug, nein, sie hatte wohl auch Mitleid mit mir stammelnden Idioten, riss einen Flyer vom schwarzen Brett, drückte ihn mir in die Hand und schubste mich zurück auf die Straße respektive in Sicherheit.

Vor meiner Nase schloss sich die Tür und etwa 16 Augenpaare musterten mich feindselig unter ungezupften Brauen und zwischen Pappfischen hindurch.
Schnell machte ich mich aus dem Staub. Erst Zuhause nahm ich mir die Zeit mir den Flyer anzusehen...es war das Programm des schwul-lesbischen Sport-Treffs.
Was sollte mir das sagen?
a) ich sehe schwul wahlweise lesbisch aus?...letzteres wohl nicht...würden sie denken ich sei ne Lesbe dann wäre die Begrüßung anders ausgefallen...ich meine eine Dyke mit meinem Aussehen dürfte doch wohl der Hit sein?

b) ich habe einen dicken Arsch und sollte es mal mit Sport versuchen?

c) probier es mal da...da gibt es viele Lesben..

Was auch immer...es war super dumm von mir in einen Treff für Truck Stop Lesben zu gehen.
Als ich ein paar Tage später meiner Freundin Nelly davon erzählte lachte sie mich aus. Als die Oberlesbe in meinem Freundeskreis kam ihr das natürlich total lächerlich vor.

Nelly: Warum machst Du denn so was? Du kennst dich mit Lesben nicht genug aus um einfach so und unvorbereitet deinen Fuß auf Feindinnenland zu setzen.
Ich( sehr erbost): Was soll denn das heißen? Natürlich kenne ich mich mit Lesben aus...ich bin mit mindestens 14 ( 14 von denen leider nur 5 „schreiben“ können) befreundet!
Nelly: Ja...genau...14...eigentlich nur 13...Steffi zählt nicht...die ist nur lesbisch weil es in ist...aber das sind alles Lipsticklesben...
Ich: Na und...Frau ist Frau und...
Nelly: Nichts aber...das sind zwei unterschiedliche Gruppen...wieso bist du da überhaupt reingegangen? Du kannst maskuline Lesben nicht leiden!

Da hatte sie was gesagt! Ich fühlte mich sofort in die Ecke gedrängt und als truck-lesbo-phob
geoutet.
Außerdem stimmt das so nicht. Früher...ja früher war das mal so. Früher konnte ich maskuline Lesben nicht leiden. Was wohl mit einer Geschichte aus meiner Kindheit zu tun hat.
Ich war etwa sieben Jahre alt als ich eines Abends mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in einem Bistro saß. Ich muss vorweg nehmen das meine Mutter immer viele lesbische und schwule Freunde hatte so das ich mir schon als kleines Kind bewusst war das es mehr als nur die übliche Mann-Frau-Geschichte gab. Wir waren also in diesem Bistro und irgendwann kam diese „Frau“ an unseren Tisch...sie trug einen Bürstenhaarschnitt und ( es waren die späten 80iger) ein Holzfällerhemd. Sie machte meiner Mutter ein Kompliment für ihre langen schwarzen Locken. Meine Mutter fühlte sich geschmeichelt und bedankte sich. Irgendwie kam es dann dazu das die Frau plötzlich an unserem Tisch saß. Mein Stiefvater lud sie auf ein Bier ein und die drei Erwachsenen unterhielten sich angeregt. Immer wieder flirtete die Frau mit meiner Mutter...anfangs nur auf eine feine...witzige Art...aber je mehr sie trank um so aggressiver wurde ihre Anmache...irgendwann wollten wir dann gehen...die Frau war mittlerweile dank diverser Biere jenseits von gutem Benehmen und fing plötzlich an meine Mutter anzupöbeln. Was sie denn mit dem Dreckskerl wolle? Warum sie sich denn mit so einem Mann abgab? Als wir aufstanden sprang sie auf...griff nach meiner Mutter...eine Hand landete auf der Schulter meiner Mutter...die andere auf einer Brust. Was sie mit einem solchen Schlappschwanz wolle, fragte die Frau erneut...und da passierte es: die Kombination aus festhalten, der Hand auf der Brust meiner Mutter und dem Wort Schlappschwanz war zuviel für meinen Stiefvater. Er holte aus und gab der Frau eine Ohrfeige. Diese fiel auf den Hintern und plärrte sofort los was für ein Dreckschwein mein Stiefvater wäre, eine Frau zu schlagen...das wäre das Letzte!
Darauf erwiderte dieser nur in aller Ruhe das eine Frau die sich benimmt wie ein Kerl auch einstecken muss wie ein Kerl.

Es ist jetzt nicht so das mich diese Geschichte wahnsinnig geschockt hat, bis zu diesem Augenblick hatte ich weiß Gott schon schlimmeres erlebt, aber irgendwie denke ich bis heute das dieser Vorfall dafür sorgte das ich jahrelang keine maskulinen Lesben mehr mochte.
Alle meine Freundinnen sind Lipstick-Lesbians, zu deutsch: Lesben die sehr feminin sind und sich optisch nicht von anderen Frauen...von sogenannten „normalen“ Frauen unterscheiden. Sie tragen Kleider, lange Haare, hohe Schuhe und Make up.
Wann sich das änderte weiß ich gar nicht so genau. Irgendwann freundete ich mich mit einer Lesbe an die in einem Sexshop bei mir um die Ecke arbeitete und mich freundlich beriet als ich irgendwann, hochrot, nach irgendwas obskurem suchte und es nicht fand. Besagte Lesbe ist auch heute noch eine gute Bekannte von mir. Sie trägt nach wie vor ihr Haar sehr kurz, ist gepierced bis zum abwinken und ich habe sie noch nie in etwas anderem als Hosen und Turnschuhen gesehen. Außerdem spielt sie Schlagzeug und als ich sie kürzlich traf kaufte sie gerade eine Rolle Kabel...sie wollte Leitungen verlegen. Alles sehr maskulin...dennoch mag ich sie sehr gerne.
Danach kam diese andere Lesbe in die ich mich total verknallte und die mich in ein emotionales Chaos stürzte.
Als ich sie das erste Mal sah war mir nicht mal bewusst das sie eine Frau ist. Sie war eindeutig butch aber nicht auf diese „Frau versucht wie ein Mann auszusehen-Nummer“, vielmehr sah sie von Natur aus wie ein sehr hübscher Typ aus. Wie ein sehr hübscher Typ mit...ähm...Brüsten. Wie auch immer. Sie war heiß und hatte eine absolut scheußliche Freundin die mehr Kuh als Frau oder sonst was war und die sich ihr Deckhaar pink färbte und den Rest abrasierte. Ich habe nie mit dieser besagten sehr maskulinen und dennoch sexy Lesbe geredet...aber ein paar Tage lang drehten sich einige meiner privatesten Gedanken um sie und meine damalige Freundin...und natürlich mich.

Auf die gleiche Weise auf die man die Menschen heute nicht mehr einfach in hetero und...nicht hetero einteilen kann...kann man heute auch die Lesben nicht mehr einfach in butch und femme einteilen.
Auch hier haben sich diverse Untergruppen gebildet, meine liebste, gleich nach den Femmes sind Lesben die für sich einen sehr androgynen, modernen und dennoch erotischen Look konzipiert haben.
Und eben jene Lesben sind es auch die dafür sorgen das ich mir von Nelly nicht an den Kopf werfen lasse das ich keine maskulinen Lesben mögen würde.
Okay, die hennaroten Gesundheitsschuhträgerinnen sind nach wie vor nicht mein Fall....aber...man nehme zum Beispiel Jenny Shimizu. Die ist nicht nur maskulin und Asiatin ( auf Asiaten stehe ich nämlich im Normalfall auch nicht. Was aber eher mit deren Mentalität zu tun hat) sondern auch sehr maskulin...Exgespielin von Miss Jolie und, wenn ich mich recht entsinne auch von der ollen Madonna. Shimizu ist sehnig, hat gerne mal Motoröl unter den Fingernägeln und ist trotzdem höllisch sexy.
Oder Shane aus L-World ...sehr androgyn...und trotzdem sehr sexy...oder Amanda Moore...auch meine Freundin Trix ist das was man als butch bezeichnen könnte( wenn ich dafür jetzt mal keine verbraten bekomme). Sie spielt Gitarre, trinkt Campari-O und ist zwar kumpelhaft aber nicht das was ich als Truck Stop Lesbe oder Mannweib bezeichnen würde.
Egal...Trix...Shane...Amanda...Mister Shimizu...sie sind ungezählt die neuen coolen maskulinen Lesben, die Androgynen und die Lezbopunkdykes....und sie sind der beste Beweis dafür das ich nicht nur ´nen Draht zu den Femmes habe.
Ach ja...falls da draußen irgendwo Lesben sind die „schreiben“ können...bitte melden.

Amen & out

Kritiker und andere, scharfzüngige, Kreaturen

Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen.
Ich schlafe auch sonst nicht sonderlich viel, aber im Normalfall hat diese Schlaflosigkeit erfreulichere Gründe.
Was erfreuliche Gründe sind? Eine neue heißblütige Eroberung ist z.B. ein sehr erfreulicher Grund nicht zu schlafen, besonders wenn der Grund nicht zickt wenn ich den Ruf meines eigenen Betts vernehme oder, falls mein eigenes Bett nicht ruft, am nächsten Morgen immer noch so heißblütig ist wie in der Nacht zuvor und darüber hinaus in der Lage ist Kaffee und perfektes Rührei zu machen. Selbst wenn das nicht im Bereich des Möglichen liegt ist es noch immer erfreulich, denn Frühstück kann ich zur Not auch selber machen.
Ein ebenso guter und willkommener Grund um nicht zu schlafen ist Alkohol...egal ob in Verbindung mit guten Freunden oder alleine...eine gute Flasche Wein oder Graskovka ist immer ein schöner Grund um sich dem Schlaf zu verweigern.
Donnerstags schlafe ich ebenfalls sehr wenig, donnerstags gehe ich nämlich seit Jahr und Tag mit meinem Cousin ins Kino, immer in die Spätvorstellung. Ist der Film schlecht schlafe ich meist bereits im Kino, ist er gut...nun, dann ist vor etwa halb drei Uhr am Morgen nicht an Schlaf zu denken, es sei denn ich schlafe bereits auf dem Nachhauseweg im Auto.
Jetzt stelle ich gerade fest das ich den wichtigsten Grund für Insomnia als letztes aufführe: Arbeit. Oft schlafe ich nicht weil ich nachts arbeite...wenn man schreibt und trinkt verfliegen die Stunden meist wie im Flug und wenn man sich richtig reinkniet dann ist man zwar total erschöpft wenn man sich im Morgengrauen in Richtung Schlafzimmer schleppt, aber man ist auch zufrieden mit sich . Wenigstens schaffe ich es mittlerweile ins Bett, als ich mit etwa 14 anfing regelmäßig zu schreiben wachte ich oft morgens auf und hatte die Tastatur im Gesicht kleben weil ich die ganze Nacht mit dem Gesicht auf der Tastatur gelegen hatte.
Oft schlafe ich auch schlecht weil ich sehr intensiv träume...es gibt wohl kaum jemanden der so plastisch und seltsam träumt wie ich. Ehrlich. Außerdem bin ich Meister darin mich mit immer wiederkehrenden Träumen rumzuärgern...z.Z. quäle ich mich schon seit längerem mit geradezu Homo Faber´esken Albträumen rum.

Aber das alles ist nicht der Grund der mich letzte Nacht vom genüsslichen schlummern abhielt.
Nein, es waren zwei Kommentare bzw. Kritiken über mich die mir den Schlaf raubten.
Eigentlich noch nicht mal wirklich über mich sondern viel mehr zu einem Artikel der über mir geschrieben wurde. Aber in dem Moment in dem dieser Artikel angegriffen wurde fühlte ich mich auch angegriffen. Zuerst war ich traurig, dann erbost...und irgendwann drei Stunden später hatte ich nicht übel Lust dazu in irgendeine Stadt im Norden zu fahren und einem kleinen, selbstgefälligen Mann seine Zigarre recht herzlich in seinem, pardon, Arschloch auszudrücken.
Ich meine was soll das denn? Ich bin furchtbar nett...geradezu liebenswert...außerdem unterhaltsam...und gut im Bett...und...verdammt warum mögen die anderen Kinder mich denn nicht?
Was soziale Kontakte angeht bin ich verwöhnt...aber nicht genug...den als Kind war ich furchtbar hässlich und unbeliebt...mit 16 änderte sich das alles...ich kam auf eine katholische Schule...diese sind...nun...gefährlich...ihr wisst ja was der Mix aus Schuluniformen und explodierenden Hormonen im Kontext zu religiös-moralischen Schuldgefühlen aus einem netten Jungen, der gerade seinen...ähm...Körper entdeckt, machen kann...genau, er lernt zu trinken und entdeckt nicht nur seinen eigenen Körper sondern recht schnell die Körper der "Mitinsassen" und des sogenannten "Lehrkörpers" und ist...Trommelwirbel*...plötzlich beliebt...das Ganze hält dann, wenn man es geschickt anstellt, länger an so das aus einem promiskuitiven Teenager ein beliebter Erwachsener wird.
Wie gesagt, ich bin schon etwas länger kein Teenager mehr und was Beliebtheit angeht recht verzogen. Um die wunderbare Miss Love zu zitieren : „ Ich möchte das Mädchen mit dem größten Stück Kuchen sein!“.
Jawohl...ich bin narzisstisch ohne Ende und mache das was ich anderen streng untersage ganz gerne: Ich sonne mich in meinem Aussehen und der entsprechenden Wirkung auf die Geschlechter.
Klar, in erster Linie möchte ich als intellektueller Mensch gesehen werden, aber wenn alle Stricke reißen erwarte ich, verwöhntes Balg das ich bin, das mein Gesicht das Kind schon Schaukeln wird.
Ich meine ..hallo? Habt ihr euch das Bild angesehen das über dem Artikel klebte?
Ich trage armani-schwarz, rauche eine Zigarette, meine Augen schneiden ein Loch ins Hirn des Betrachters und meine Finger sind so nah an meinen Lippen das es fast schon verboten aussieht. Jeder der dieses Bild ansieht denkt a) der De Santiago ist ja schon wieder total besoffen...schlimm die Jugend...und b) verdammt, der De Santiago macht schmutzige Sachen im Bett.
Jawohl, Sex sells...ist doch so, Sex verkauft alles...mittlerweile sogar Mineralwasser im Radio.
Neulich wurde ich in einem Interview gefragt ob ich mich für ein Magazin ausziehen würde oder ob ich mir dazu zu schade wäre.
Hölle...natürlich bin ich mir nicht zu schade dafür...schreiben ist mein Leben...aber wenn es da draußen so viele Leute gibt die besser sehen als denken können bin ich gerne bereit wahlweise mein Gesicht oder meine Geschlechtsmerkmale in die Kamera zu halten, quasi als bebilderte Untertitel zu meinen Geschichten...was man hat sollte man nutzen...

Und dann kommen einfach zwei böse Kritiker daher und lassen kein gutes Haar an mir, total unbeeindruckt von der ganzen Zigarette-Schlafzimmeraugen-Finger in der Fresse-Vorstellung werden da schwer ironische Geschütze aufgefahren und an mir, aasgeiermäßig, rumgepickt.
Also habe ich die halbe Nacht darüber gebrütet warum das so ist...das Problem hierhin und dorthin gewendet...um dann irgendwann zu merken das es egal ist...das es nichts bedeutet.

Warum?...weil ich ganz vergessen hatte wie lange es mir schon am Arsch vorbei geht was andere Leute von mir halten.
Klar höre ich mir die Meinung anderer Leute an, alles andere wäre ignorant, aber besagte Meinungen beeinflussen mein Handeln schon lange nicht mehr.
Ich stehe hinter allem was ich mache. Wie könnte ich 100% hinter mir stehen wenn ich mich von Kritiken ins Bockshorn jagen lassen würde?
Ich sprach mit einem Freund über das Problem...der fragte mich ob ich schon mal etwas vom Beruf des Lobschreibers gehört hätte...in meinem Kopf rasselte es...Applausspender...Klageweiber... aber Lobschreiber?...nö...nie gehört ! Den gibt es auch gar nicht, klärte mein Freund mich auf, es gibt nur Kritiker, belehrte er mich weiter und wies dann daraufhin das Kritiker nun mal tun was sie können: kritisieren!

Recht hat er.
Dann wurde mir klar wie oft ich solche Kritiken schon selber geschrieben habe. Sogar viel schlimmere Kritiken...gerade im Bereich Musik habe ich schon alles geschrieben was der liebe Gott verboten hat...und? Hat sich deswegen auch nur ein einziger untalentierter Musiker das Leben genommen? Nein. Sogar die unselige Marie Sernedingsbums hätte wohl, wenn sie meine Kritik gelesen hätte, nur ein paar erboste Tränen unterdrückt um dann weiter mit ihrer Rostige-Bastelscheren-Stimme ins Mikro zu jaulen.

Schlussendlich ist es egal...nur weil zwei – drei oder von mir aus auch fünfzig Kritiker mich nicht mögen geht die Welt nicht unter...nicht einmal meine, und das obwohl ich so ein Sensibelchen bin...also, lieber Kritiker Nummer 2...wie ein guter Bekannter von mir sagen würde: auch Du brauchst Jesus!...also sei mal ein bisschen lieb...

Amen & out

Work and tell oder doch besser schreiben und schweigen?

Trix´es Kritik an Magnolia begann zwar nicht wie erhofft mit den Worten „ich lieeeeebe deine Geschichte...“ aber sie beinhaltete die Worte beeindruckt, dein Bilder und Sprachgewalt. Das ist mir fast schon lieber. Zur Zeit hat sie einen Teaser von Gourmets und andere Sünder zum reinlesen vorliegen. Bin mal gespannt wie ihr der Stoff zusagt
Auch Trix´es neues Romanprojekt klingt sehr spannend. Ich werde hier natürlich nichts darüber verlauten lassen nur soviel: der Plot ist super und ist genau nach meinem Gusto.
Ich finde es toll wie offen sie darüber spricht. Ihr Projekt meine ich. Ich kann das nicht, also über die Sachen an denen ich gerade arbeite reden. Bei Artikeln geht das, bei Kolumnen auch noch. Aber bei allem was länger als eine durchschnittliche Kurzgeschichte ist geht da gar nichts mehr. No Sir!
Warum? Ich weiß nicht recht. Irgendwie habe ich das Gefühl das es Unglück bringt . Es mich beim Schreiben hemmt. Wenn ich darüber rede kommt es mir vor als würde die Story an sich an Kraft und Attraktivität verlieren. Ich kann sie dann nicht beenden, ganz so als hätte das beschreien der Geschichte mein eigenes Interesse an der Storyline gemindert und schließlich zum versiegen gebracht.
Auch die Angewohnheit Dirk und Nina während des Schreibens Passagen vorzulesen oder zum lesen zu geben habe ich abgelegt. Früher erzählte ich den beiden immer woran ich arbeitete , erklärte den Plot oder erstatte Bericht darüber was ich als nächstes schreiben würde. Mittlerweile fällt es mir schwer überhaupt zu erwähnen das ich schreibe. Ich arbeite, kommt mein knapper Kommentar. Wenn ich gefragt werde woran ich arbeite kommt es manchmal sogar vor das ich lüge und sage ich würde einen Artikel oder eine Kritik schreiben während ich in Wirklichkeit an einem Essay oder einer Kurzgeschichte schreibe. Das geht soweit das ich noch keiner Seele von meiner aktuellen Arbeit erzählt habe und Dirk und ich das Projekt nur „die Gebrauchsanweisung“ nennen. Was machst Du?, fragt er z.B. wenn er anruft. Ich arbeite an der Gebrauchsanweisung, sage ich dann. Manchmal lasse ich mich dazu hinreißen zu verraten wie viele Seiten ich geschrieben habe. Aber das war es dann auch schon. Wenn das nicht mal wieder total meschugge ist dann weiß ich es auch nicht.
Sind alle Schreiberlinge so? Ich glaube nicht. Eher glaube ich das ich wohl ein besonders verkorkster Fall bin. Aber einen kleinen Knacks haben sie irgendwie doch alle.
Kürzlich wurde ich, ich weiß gar nicht mehr ob von Dirk oder Nina, gefragt ob ich es nicht toll fände in ein er Beziehung zu leben in der beide Schreiben. Man könne sich gegenseitig inspirieren, sich Ratschläge geben, füreinander Testlesen und auch für einander Manuskripte lektorieren. Ich überlegte. Kurz. Nein das wäre ganz und gar nicht toll. Nicht mal witzig oder unterhaltsam. Es wäre schrecklich. Ich will nicht das jemand der Tisch und Bett mit mir teilt meine Arbeiten lektoriert oder sich erdreistet mir Ratschläge zu geben. Außerdem mag ich keine anderen Autoren, zumindest nicht als potentielle Beziehungen. Andere Autoren, entweder ich finde ihren Kram schlecht oder ich liebe ihren Kram. Ersteres ist schlecht, zweiteres noch schlechter da ich von Natur aus ein eifersüchtiger Mann bin. In einer Beziehung würde ersteres zu einem Mangel an Respekt und zweiteres zu Eifersüchteleien und gespannter Stimmung führen. Ich weiß das klappt bei vielen Paaren. Bei Virginia und Mister Woolf klappte es vorzüglich...bei Anais Nin und Henry Miller klappte es ebenso gut...auch im Hause Durlacher und De Winter geht das reibungslos ( um ehrlich zu sein wirkt dieses wundervolle Gespann geradezu erschreckend harmonisch, ich muss gestehen ich liebe die beiden) ...aber bei mir würde das zu Chaos und geradezu griechisch anmutenden Dramen führen. Zu Gebrülle, Türen knallen und beleidigt an meinem Schreibtisch sitzen. Oder gar zu sich mies fühlen, zu nachts wach liegen und sich fragen warum man nicht selbst dieses eine wunderbare Wort oder diesen einen perfekten Satz gefunden hat. Es würde zu kühlem Schweigen am Frühstückstisch oder zu Bitten im Imperativ ( Zucker! Brötchen! Sofort!) führen. Wer weiß? Vielleicht würde ich mir nach dem ersten Bestseller meiner besseren Hälfte sogar einbilden das sie das alles, oder zumindest den Teil der sich so best sellt, bei mir abgekupfert hat. Plagiat!, würde ich zischen wenn wir uns morgens im Flur zwischen unseren Arbeitszimmern begegnen würden.
Ich könnte diesen schrecklichen Faden noch unendlich weiterspinnen aber wir wissen wohin das führt: zu jede Menge teurer Porzellanscherben, toten Haustieren und urinbeflecktem Fisch, immerhin haben wir doch alle den Rosenkrieg gesehen oder? Okay, zwischendurch führt es auch zu wildem multiorgasmischen Sex aber ist es das wert? Ich möchte nicht am Ende meiner Tage in der Halle an meinem schwarzen Kristalllüster hängen.
Daher kann ich sagen das ich die Vorstellung einer Schriftstellerehe geradezu erschreckend um nicht zu sagen abschreckend finde. Jessika und de Winter hin und her, Bilderbuchidylle und zauberhafte Kinder hin oder her...für mich ist das nichts. Seit gewarnt ihr anderen Schreiberlinge, ehelicht besser Politessen, Bäcker, Ballettlehrerinnen , Polizisten, Schweinezüchterinnen, Models oder tahitianische Tintenfischfischer...oder einfach ganz normale Menschen...oder, wenn es kreativ sein soll, gar Malerinnen und Bildhauer...aber last die Finger von der schreibenden Sippe, die ticken nämlich alle nicht richtig.

Amen & out

Prä-Award-esker Wahnsinn

Was die unheilschwangeren Buchstaben PMS bedeuten weiß mittlerweile jeder, sogar die Junx haben das Prä-Menstrulle-Syndrom in ihren Wortschatz aufgenommen und werfen dies ihren Freundinnen statt „Bekommste deine Tage oda wat?“ an den Kopf.
Nun, ich bin mit diversen Schwestern gesegnet und auch meine Cousine ist was PMS angeht nicht gerade zurückhaltend.
Nun, Blähbauch, Krämpfe und hormonell bedingte Katerstimmung kann einen auch wirklich auf dumme Ideen bringen.
Und jetzt ratet mal auf wie viel dumme Ideen man kommen kann wenn man nicht an PMS sondern an PAW leidet?
Ich sag´s euch: MASSIG!
Seit ich erfahren habe das ich für den Limes nominiert bin denke ich quasi die ganze Zeit an nichts anderes. Meine Nägel, ach was rede ich, meine Finger !, habe ich mittlerweile bis zu den Handrücken abgeknabbert. Derweil, eigentlich seit ich das Telefonat beendet habe, schweben und schwimmen mir Fetzen meiner potentiellen Dankesrede durch den Kopf.
Die meisten beginnen mit: Ich danke .......und enden mit: ich nehme diesen Preis an und widme ihn dem Kampf für härter Strafen für Wiederholungstäter...und natürlich dem Weltfrieden. Nein, ich bin nicht Miss Undercover...aber irgendwie drehe ich total am Rad...eine Mischung der Oscardankesreden von Halle Berry ( schluchtz* mir wurde erst kürzlich gesagt ich sei schwarz!!!!), Pinks Dankesrede für was auch immer ( ich bin so verdammt betrunken), dazu eine Priese Beyonce ( ich danke Gott dem Allmächtigen der dies alles möglich macht), ein bisschen Marlon Brando ( hey, das esse ich noch!) und natürlich auch ein Schuss Danielle de Santiago ( hey, das trinke ich noch!)...das ganze gut gekühlt ( nicht im Sinn von cool sondern eher im Sinn von vor Schreck erstarrt) , mit etwas Valium beruhigt und mit einer Ladung Crack wieder hochgeputscht. Nun, so in etwa kann man sich das vorstellen. Wenn ich mit Dirk darüber rede knallt er mich verbal wieder auf den Granitboden der Tatsachen zurück und erwähnt, ganz und gar nicht beiläufig, das ich das verdammte Ding erst einmal gewinnen muss während ich schon überlege in welcher Schrift ich mir den Satz : Limes-Award-Preisträger 2007 auf meine Visitenkarten drucke lasse.
Ich muss das verdammt Ding bekommen! Erstens habe ich schon ein Regalbrett freigemacht und dafür die gesammelten Werke von Anne Rice und Stephen King in den Keller verbannt, und zweitens bin ich so ein schlechter Verlierer. Nein, nicht schlecht, eher sauschlecht. Ich gehöre zu den Leuten die fast immer gewinnen und zu Tode beleidigt sind wenn sie mal verlieren.
Neulich war ich mit Silvia, Andreas und Dirk bei einem Bingoabend. Was soll ich sagen? Zum Schluss hockte ich wie Golum über meinen, aus vier Bingokarten bestehendem, Schatz gebeugt und gewann glücklicherweise folgende wunderbare Dinge: einen Karteikasten, Ein Espresso-Set und einen blauen Toaster. Ich war glücklich. Ich meine was will ich mehr? Vor dem Spiel dürfte ich mir den Bauch mit rotem Wackelpudding voll schlagen, Silvia kaufte mir ein Eis und ich habe gewonnen. Perfekt. Dirk gestand mir hinterher das er kurz davor gewesen war den Bingomaster zu bestechen damit ich was gewinne nur damit ich nach dem Spiel nicht mit leeren Händen, schlechter Laune und beleidigter Fresse da sitze.
Das klingt ja ganz lustig. Ist es aber nicht. Ich weiß nicht wie ich das überleben soll. Außer mir sind sechs weitere Leute nominiert. Wer den Limes bekommt erfahren wir erst bei der Gala. Was wenn es jemand anderes ist?
Wer hat da gerade gesagt das dabei sein alles ist? Fuck off! Der olympische Gedanke ist mir vollkommen egal! Dabei sein ist nichts, gewinnen ist alles. In Gedanken sehe ich mich schon den Moderator, die schöne Blondine die die Laudatio verlesen hat und den Gewinner ohrfeigen und, die Trophäe an mich raffend, den Saal verlassen.
Des weiteren verbringe ich sehr viel Zeit damit über das Aussehen besagter Trophäe zu spekulieren. Im WWW gab es leider kein Bild, das wiederum gibt mir viel Freiraum zum imaginieren. Der Gedankenfluss schwankt die ganze Zeit zwischen „ So eine schöne Trophäe wollte ich immer schon!“ und „ Shit...Gold...das Ding ist gülden!“...alleine die Möglichkeit das der Limes gülden sein könnte macht mich ganz krank. In meiner Vorstellung ist er natürlich wunderschön, zeitlos elegant und die perfekte Mischung zwischen klassisch und futuristisch und passt perfekt zu meinen Bauhauslieblingen. Ich könnte ihn dann auf meinen perfekten Schreibtisch stellen ( den perfekten Schreibtisch denn ich bis jetzt genau so wenig habe wie den verdammten Limes) und ihm beim arbeiten betrachten. In meinem Wahn bin ich mir vollkommen sicher das es mir spielend gelingen wird einen wunderbaren Bestseller zu schreiben wenn ich dabei freie Sicht auf meinen Award habe. Ich wollte schon immer eine Auszeichnung. Meine beste Freundin aus Kindertagen war passionierte Turnierreiterin und besaß bereits im zarten Alter von 13 Jahren mehr von diesen farbigen Rosetten als ein Mensch alleine braucht. Das ging soweit das ihre Mutter im Kinderzimmer Schnüre, entlang der Wände, spannte und daran die ganzen Rosetten aufhängte. Von den Pokalen will ich gar nicht reden. Es war mir eh schleierhaft wie manche Leute in meinem Umfeld an ihre Pokale kamen. Wieso hatte Rene, der wirklich dumm wie Brot ist, drei Pokale? Wieso hatten Silke und ihre Schwestern gar vierzehn oder fünfzehn? Wieso hatte Stefan fünf? Ich dagegen besaß nicht einmal eine Urkunde von den Bundesjugendspielen während Jens jedes Jahr zusätzlich noch eine Ehrenurkunde bekam? Okay, das zählt nicht, Jens hatte schon in der Grundschule sein Testosteron nicht unter Kontrolle und kletterte beim Sport, geschickt wie eine Hamburger Hafennutte, an den Seilen bis unter die Decke der Sporthalle. Einmal kaufte ich einem Klassenkameraden eine Medaille ab die er im Phantasieland beim Goldsuchen gewonnen hatte. Ich bezahlte dafür etwa fünfzig DM, das war im dritten Schuljahr ein Vermögen!, und erzählte meiner Großmutter ich habe sie bei einem Tauchwettbewerb in der Schule bekommen. Oma war nicht nur stolz, sondern dazu auch noch kurzsichtig und belohnte mich mit etwa siebzig DM. Kassensturz: Gewissen im Arsch, dafür eine stolze Oma, meine Investition wieder raus und noch genügend Geld übrig für ein Magnum, einen John Sinclair Roman und ein Ypsheft. Seit damals wollte ich immer eine Auszeichnung haben, mit 16 hätte es fast geklappt, na ja fast, diesmal war ich nicht zu faul, dafür aber zu jung. Also wieder Essig mit Trophäe und so. Dann kam der Pulitzerpreis in mein Leben. Jeder der schreibt stößt irgendwann auf dieses kleine Biest und wünscht es sich. Bei mir ist das schon krankhaft. Ich besuche diverse Male pro Woche die Pulitzerpreis-Homepage, kann fast alle Gewinner samt Sparte runterbeten und habe sogar ein kleines Bild der Trophäe an der Wand über meinem Sekretär kleben ( direkt neben dem Logo von Random House). Kein Scheiß, wenn man mich nachts grob weckt und mich fragt was ich mir wünsche ist die Antwort entweder ein Otter, Knutschen mit Wäis Kiani oder der Pulitzerpreis. Ersteres eher selten, zweiteres recht häufig ( zumindest seit ich ein Photo von Missus Kiani in sadomasomäßigen Lackpumps gesehen habe) und letzteres eigentlich immer.
Nun warten wir es ab. Es kann natürlich nicht immer alles Friede, Freude & Alkohol, pardon, Eierkuchen sein, aber ein kleiner Preis für Danielle sollte doch drin sein oder?

Amen & out

PS:
Ich hatte bis jetzt noch gar nicht erwähnt für welches meiner Machwerke ich nominiert bin.
Ich muss gestehen das ich selbst über die Auswahl überrascht bin. Zwar habe ich seit Monaten überall getönt das „ Gourmets und andere Sünder“ die beste Kurzgeschichte ist die ich bisher geschrieben habe, dennoch werden Stories die von reichen, homosexuellen und intellektuellen Menschenfressern handeln nicht gerade bejubelt und mit Auszeichnungen überschüttet.
„Gourmets und andere Sünder“ erscheint im Herbst 2007 im Dead Soft Verlag und ein auf der Kurzgeschichte basierender Roman wird voraussichtlich 2008 erscheinen.

Gerüchte und andere Heißgetränke

Solange über einen geredet wird ist man interessant. Sagt zumindest der Volksmund. Oder sagen das Leute mit einer schlechten Reputation die aus Tratsch und Gerüchten über sie etwas positives machen wollen?
Egal, mein Cousin Dirk sagt das jetzt auch. Nicht über seine Reputation sondern über meine.
Es ist verrückt. Je mehr ich veröffentliche und je bekannter ich dadurch werde um so öfter werde ich auch mit der Tatsache konfrontiert das sich wildfremde Menschen Gedanken über mich machen, sich Spekulationen hingeben oder gar bewusst falsche oder verdrehte Informationen in Umlauf bringen. Das fängt an bei der Presse die mir teilweise recht bizarre Prädikate aufdrückt und geht mit Gerüchten weiter die Leute in die Welt setzen weil...ja warum? Im Endeffekt ist es mir egal, es wundert mich nur. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Interview mit Julia Roberts gelesen in dem sie erzählte das sie manchmal morgens die Zeitung aufschlägt und gespannt darauf ist zu lesen was sie angeblich jetzt schon wieder angestellt hat. So ähnlich geht es mir auch, besonders mit Google.
Da lese ich dann das es mich gar nicht gibt und das mein Name in Wirklichkeit das Pseudonym eines hessischen Bestsellerautors ist , ebenfalls interessant ist das ich kein Mann bin sondern eine Frau, eine lesbische Aktivistin, Ende 40 mit Sitz in England um genau zu sein, außerdem weiß Google auch das ich zuerst mit Lindsay Lohan und dann angeblich mit Amy Winehouse liiert war, letzteres übrigens nachdem ich angeblich auf Entzug in der Betty Ford Entzugsklinik war. Dann spuckte Google neulich einen Link aus dessen Beschreibung mir doch ein bisschen den Atem nahm. „Und der erste Platz geht an Promis wie Paris Hilton, Jessika Simpson und...Trommelwirbel*...Danielle de Santiago!, konnte man da lesen. Was man da ebenfalls lesen konnte waren die Worte Skandal und auch...Skandalphotos! .Dios mio, ich hatte es gewusst, irgendwann würde irgendwer bei irgend einer unpassenden Gelegenheit peinliche Photos von mir machen, vorbei waren die Zeiten des Sex auf dem Balkon, in der Umkleide oder sonst wo. Natürlich klickte ich den Link sofort an, darauf gefasst meinen dicken Hintern nackt und durch ein Hotelzimmerfenster aufgenommen zu sehen, und sah auch Hintern...um genau zu sein sah ich nicht Hintern sondern Ärsche, allerdings nicht den meinen, denn zu den Ärschen gehörten jeweils auch ein Satz praller Möpse. Ich war auf einer Pornoseite in den weiten des WWW gelandet, die einfach mal kurzer Hand die Namen von mir und den Damen Hilton und Simpson genommen hatten um damit Kunden auf ihre Seite zu saugen. Lustig, denn in Amiland, wo ich bis her kaum irgendwas veröffentlicht habe, denkt man ich sei eine weibliche Pornoikone.
Neulich hatte ich ein anderes seltsames Erlebnis. Ich verließ gerade mit Nina das Haus als sie mich plötzlich anstieß und mich aufforderte doch mal „zu gucken“. Was denn?, fragte ich. Der Typ da, der macht Photos von uns, kam es zurück. Und tatsächlich, nur wenige Meter entfernt stand ein Mann und machte eifrig Photos von uns. Wir gingen simultan hinter unseren Sonnenbrillen in Deckung und gingen schnellen Schrittes weiter. So was ist echt seltsam. Abends erzählte ich Dirk davon und der meinte ich müsse mich an so was jetzt gewöhnen. Mal sehen, falls ich mich nicht daran gewöhnen kann werde ich demnächst immer eine mit verdünntem Tapetenkleister gefüllte Wasserpistole dabei haben. Warum? Na wenn die ihren Spaß wollen dann will ich auch was zu lachen haben...J

Kind oder Koitus?

Irgendwie steckt mir immer noch der Ausflug mit Sebastian in den Knochen.
Mal davon abgesehen das der Kleine sehr cool ist, ist mir auf dem Spielplatz im Zoo mein absolutes Traumkind begegnet. Etwa 1, 5 Jahre alt, weiblisch, schwarz und der pure Zucker. Wirklich, so ein süßes Kind habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Ich musste sofort an S. aus HH denken. Immer noch klebt eine Zeichnung von „unserem Kind“ an meiner Kühlschranktür die mir S. vor etwa vier Jahren geschenkt hatte. Ich kann mich an Zeiten erinnern da habe ich jeden Morgen solange Milch in meinen Kaffe geschüttet bis er die Farbe hatte von der ich annahm das auch ein Kind sie haben würde das S. und mich als Eltern hätte. Deswegen sitzt das Kind auf der Zeichnung auch in einer Kaffeetasse. Zumindest nehme ich an das dies der Grund ist.
Ich weiß, ultra kitschig, aber was soll ich machen? Ich bin auch nur ein Mann, noch dazu ein Mann der von sich selbst sehr viel hält und deswegen einen hohen Reproduktionsdrang hat.
Ich weiß ja, jetzt brüllen die Emanzen aus der letzten Reihe wieder Macho und ähnliches, aber das ist mir egal. Ich hätte wirklich wahnsinnig gerne ein Kind. Erst vor ein paar Tagen habe ich mit Nina ( meiner Cousine) und einer ihrer Freundinnen über dieses Thema diskutiert.
Da kam dann das klischeeschwangere „erst mal musst Du eine Frau finden“ zur Sprache. Muss ich das? Was wenn ich ein Kind möchte mich aber dafür nicht an eine andere Person binden möchte? Was wenn ich ein Kind haben möchte weil ich mir ein Kind wünsche, nicht aber eine komplette Familie? Ein Kind braucht eine Familie!, wurde mir neulich gesagt. Hätte es ja, jedes Kind in meiner Familie hätte eine tolle Uroma, tolle Tanten und Onkeln und, sobald Dirk, Nina ect auch mal mit der Reproduktion in die Gänge kommen, auch Cousins und Cousinen.
Vor einigen Monaten ist meine Lieblingstante verstorben, kurz davor mein Lieblingsonkel. Da wurde mir klar das im Laufe der letzten zehn Jahre eine ganze Menge meiner Verwandter verstorben waren und die Familie, wie ich sie mein Leben lang gekannt hatte, kleiner wurde. Die Reihen lichten sich. Wir sterben aus, dachte ich. Das Thema beschäftigte mich einige Tage und letztendlich kam ich dann zum Schluss das es an meiner Generation, sprich an mir, meinen Geschwistern, Cousins und Cousinen, ist dafür zu sorgen das die Familie nicht ausstirbt sondern nachwächst. Daher kommt wohl auch der Ausdruck Nachwuchs. Der geneigte Leser wird jetzt wahrscheinlich den Kopf schütteln und sich fragen warum ich für diese Erkenntnis so lange gebraucht habe. Ganz einfach, in meinem Denken sind wir alle noch selber Kinder, klar Dirk wird bald 40 und Nina stöhnt andauernd sie ginge auf die 30 zu, aber in mir...tief in mir, da denke ich immer noch das wir alle 16, 17 , 18 sind.
Die Sache mit dem Familiennachwuchs ist natürlich nicht der Auslöser für meinen Kinderwunsch, ehrlich nicht, ich wollte schon viel früher Kinder. Schon in meiner Beziehung mit M. redete ich ständig davon Kinder zu wollen. Dummerweise wollte M. keine Kinder und ging sogar soweit mir zu sagen das sie, würde sie von mir schwanger werden, abtreiben würde, evt. sogar ohne darüber mit mir zu sprechen. Sie wolle Karriere machen und außerdem wollte sie sich nicht ihr Bindegewebe ruinieren. Das hat einiges dazu beigetragen das M. Geschichte ist. Man bemerke: M. ist weg, der Kinderwunsch besteht immer noch. Aber wie das nun mal so ist, die die eigentlich keine Kinder wollen bekommen sie meist als erstes. Und so wird es nun auch niemanden wundern das ich neulich hörte das M. nun doch zugunsten eines Kindes ihre Bindegewebe ruiniert hat. Ich muss gestehen ich war ein bisschen empört, ja fast schon beleidigt, immerhin kenne ich den Erzeuger vom sehen her. Was soll es denn? Andererseits, ichkenne den Gen-Pool und bin darum nicht halb so neidisch wie ich sein könnte.
Aber warum willst Du denn nun Kinder?, fragt man mich immer wieder und erwartet eine großartige Antwort.
Meine Antwort darauf ist so großartig wie auch simpel: ich liebe Kinder und das was Kinder einem geben können ist das Einzigartigste überhaupt: wahre und unverfälschte Liebe. Ist Liebe an sich ein Droge dann ist die Liebe eines Kindes der wahre Stoff, 100% reines Kokain sozusagen. Kinder lieben einen bedingungs- und hemmungslos. Wenn man ein Kind gut behandelt, es versorgt und für es da ist, dann ist man für dieses Kind die ganze Welt. Dieses Kind legt sein ganzes Vertrauen in dich und glaubt fest an dich. Gibt es etwas wunderbareres?
Und Familie?
Um ehrlich zu sein will ich da ja auch. Klar euch klingt noch das „ich will mich nicht binden müssen um ein Kind zu haben“ in den Ohren und das stimmt auch so, nicht nur um ein Kind zu haben, aber gegen binden an sich habe ich nichts.
Aber kann ich das? Ich will das Komplettpaket: Ehering, Kind, Haus auf dem Land, Wohnung in der Stadt, großer Hund und weißer Gartenzaun. Aber bin ich reif dafür? Was ist mit Sex, Drugs & Rock n Roll? Ich meine diese Worte schreibt ein Mann der beruflich über Sex, gesellschaftliche Tabus und sonstige Ausschweifungen schreibt, das ganze auch noch auf zumeist autobiographischer Basis. Ich trinke...ich gehe aus...ich habe wilden, leidenschaftlichen „nichts ist heilig“- Sex. Bin ich schon reif genug das alles gegen Monogamie und Pampers zu tauschen? Ich bin irgendwie total hin und her gerissen. Einersatz liegen die Worte „ Ja, ich will“ recht locker auf meinen Lippen, andererseits ist es jetzt erst 12 Uhr 30 und ich bin bei meinem 4ten Grapefruit-Wodka und wurde heute schon zwei mal per SMS zum Geschlechtsverkehr eingeladen. Ich weiß wo die besten Gruppensexparties stattfinden, ich kann Unmengen trinken ohne zu kotzen, ich habe nicht ein kleines schwarzes Buch sondern zweieinhalb, ich kann das ABC mit der Spitze meiner Zunge schreiben und auch die Geheimnisse der weiblichen Ejakulation und des männlichen G-Punkts sind mir nicht fremd. Klingt das nach einem Mann der reif für die Ehe und für Kinder ist?
Ich weiß es nicht. Und bevor ich das nicht beantworten kann werde ich nicht aus einer Lust heraus Kinder in die Welt setzen. Warum? Weil ich meinem Kind nicht sagen möchte das ich vor seiner Geburt saufen konnte ohne zu kotzen sondern vielmehr das ich seit seiner Geburt all dies nicht vermisst habe.

Amen & out

Rest in Pieces

So, wir tragen Trauer, sozusagen. Godzilla ist gestorben ( Probleme bei der Häutung). Das macht mich natürlich sehr traurig, insbesondere weil auch meine andere Lieblingsmantis in absehbarer Zeit den Gang über den Jordan machen wird weil sie schon ein ziemlich altes Mädchen ist. Es fällt mir wirklich schwer mich daran zu gewöhnen das Mantiden halt „nur“ Insekten sind und dem entsprechend nicht für die Ewigkeit konzipiert sind sondern ein recht niedriges Verfallsdatum haben...L
Auf jeden Fall haben ich jetzt auch schon eine neue Gottesanbeterin, ihr Name ist Emily und sie ist eine wahre Fressmaschine. Etwa 2 cm lang ( noch ein Baby)und frisst Grillen die etwa doppelt so groß sind wie sie selber. Ich muss wohl nicht erst erwähnen das ich das kleine Monster super finde oder?

Amen &out

Zoo

Montagmorgen

Irgendwie fühle ich mich immer noch total verkatert.
Habe sehr schlecht geträumt und bin wie gerädert.
Dazu kommt jetzt auch noch wunderbarerweise das ich heute den Tag mit meinem Cousin Dirk und seinem Patenkind verbringe. Wir fahren in den Kölner Zoo, das wiederum führt zu der Frage ob ich das heute alles gelevelt bekomme: Katerstimmung, kleiner frecher Junge ( sechs Jahre alt& blond) und unter Umständen auch noch Affen, wenn ich Pech habe sogar...Paviane!
Ich hasse Affen, wirklich, kein Scheiß, es gibt für mich nur zwei Tierarten auf der ganzen Welt vor der ich mich fürchte: Affen und ...ich schäme mich fast es zu zugeben , Eichhörnchen.
Wobei das mit den Eichhörnchen ist eher ein extremer...Ekel.
Keine Ahnung warum. Ich weiß noch das meine Großmutter einen Pelzmantel besaß der außen grünes Wildleder war und der Innen mit Eichhörnchenfell gefüttert war. Als kleines Kind saß ich oft stundenlang in diesen Mantel gekuschelt, streichelte das Futter und stellte mir das gigantischgroße Eichhörnchen vor das einst dieses Fell getragen hatte. Ich wusste nicht das es nicht das Fell eines einzelnen Tieres war , sondern das man ein paar hundert Nagern ein etwa Streichholzschachtelgroßes Stück Fell aus dem Rücken schneidet um es für einen solchen Mantel zu nutzen. Wie gesagt mein Verhältnis zu Eichhörnchen ist eher von Ekel als von Angst geprägt, was mir aber wirklich Angst macht sind...Affen. Wenn ich Affen sage meine ich in erster Linie Paviane. Je größer der Affe um so weniger Angst habe ich vor ihm...will heißen das ich z.B. keinerlei Angst vor Gorillas habe. Chimpansen und Orangutans sind mir einfach egal...alle kleinen Affensorten finde ich scheußlich, aber der schlimmste von allen ist der Pavian...um noch genauer zu sein: der Mantelpavian. Habt ihr die schon mal gähnen sehen? Die verdammten Biester haben so ca.5 Millionen Zähne, das ist summa sumarum in etwa soviel an Zähnen wie der weiße Hai und Stefan Raab zusammen haben!
Ich werde immer wieder gefragt warum das an dem ist. Hm, ist es meine Mutter schuld? Kinder schieben ihren Müttern ja gerne für alles und jedes die Schuld in die Schuhe, aber in diesem Fall ist sie es wohl wirklich schuld. Meine Mutter hat einen Teil ihrer Kindheit in Afrika verbracht. Und als ich noch ein Kind war erzählte sie mir regelmäßig eine Geschichte über ein Rudel Affen das in der Nähe gelebt hatte. Sie lebten in einer Art Hügelgebiet und wenn Reisende vorbei kamen bettelten sie diese um Futter an. Waren die Reisenden bereit ihren Proviant mit den Affen zu teilen war alles in Ordnung, aber wehe wenn nicht, dann hoben die Affen Steine auf und bewarfen die Menschen damit.
Wenn das kein Grund ist Affen zu fürchten dann weiß ich es auch nicht. Den Rest meiner Phobie hat dann wohl Planet der Affen ausgelöst. Das Original versteht sich, nicht der laue Aufguss mit dem affigen Marky Mark.
Viele denken jetzt bestimmt ich würde scherzen, aber ich meine das vollkommen ernst. Neulich fragte mein Cousin Dirk mich, wir saßen gerade bei Subway und ich verschlang glücklich eines von diesen unglaublich perversen vegetarischen Fleischersatzdingern, ihr wisst schon, die mit viel Salat und dem komischen Tofu-Bio-Wasweißich-Pressklotz in der Mitte, auf jeden Fall saßen wir da und Dirk fragte mich plötzlich wie ich mich entscheiden würde wenn es darum ginge ob ich ein Zimmer betrete in dem ein Affe ist oder ob ich in ein Becken mit sechs schlecht gelaunten Haien springen würde. Ich nahm mir nicht mal die Zeit das Stück Pressklotz zu schlucken sondern nuschelte mit vollem Mund das ich auf jeden Fall die Schwimmflügel einpacken würde. Das sagt doch alles oder?
Ich meine...hey...Affen sind scheußlich. Das ist kein Affront gegenüber den Affen, wirklich nicht, ich fand Gorillas im Nebel super...aber ich fürchte ich habe über Affen die gleiche Meinung wie über einen Großteil der Menschen. Sie sind unerträglich in ihrer Art und ihrem Verhalten. Wusstet ihr das Affen extreme Hackordnungen haben? Das sie vergewaltigen? Das sie Kriege mit anderen Affen führen? Vor Jahren habe ich mal eine Dokumentation über zwei Affenrudeln gesehen die im selben Areal lebten und die sich nicht nur angriffen und bekriegten sondern auch versuchten sich gegenseitig systematisch die Jungtiere zu töten um so die jeweils andere Gruppe zu schwächen und auszurotten.
Also Kinder sprecht mir nach: Affen sind böööööööööse! So jetzt aber los, der Zoo wartet und ich bin total scharf darauf die Otter zu sehen.

Amen & out

Später am Abend.
Um es kurz zu machen: der Tag war super und auch die Affen waren erträglich. Nein, ehrlich, ich hatte super viel Spaß mit Dirk und dem Kleinen. Wir haben Eis und Kekse gegessen und Fruchtiger getrunken. Sebastian ( der Kleine) hatte Angst vor Spinnen und ich habe mir im Insektarium ( heißt das so?) Notizen gemacht was ich mir in nächster Zeit an Mantiden neu anschaffen möchte.

Amen & out

3...2...1...und trotzdem nicht meins!

Hatte ich eigentlich von dem Ebayunglück erzählt? Nicht? Doch? Was auch immer. Ich habe kürzlich bei Ebay einen wunderbaren Schreibtisch entdeckt. Nicht irgendeinen wunderbaren Schreibtisch sondern genau den Schreibtisch den ich seit den späten 90ern gesucht habe. Nicht zu groß, nicht zu klein, schwarz und natürlich, was sonst, Bauhaus.
Er war einfach perfekt und darüber hinaus hatte kurz vor Schluss noch keiner auf dieses Juwel von einem Arbeitsplatz geboten. Im Geiste sah ich mich schon an ihm sitzen und meine ganzen Unterlagen, Kopien und Notizen in die diversen Fächer einräumen. Ich brauchte ihn zum überleben, zumindest schien es mir so. Immerhin brauche ich dringend einen neuen Arbeitsplatz. Dazu muss man wissen das ich eigentlich genug Platz zum arbeiten habe. Zum Beispiel an meinem antiken Sekretär , aber benutze ich den? Nö, da stapele ich nur mein ganzes Zeug drauf und stopfe seine Schubladen mit Briefen und Postkarten voll. Die meiste Zeit arbeite ich am Esstisch im Wohnzimmer. Das klingt zwar total romantisch so nach Berliner Hinterhaus Idylle und ist auch ganz bequem aber leider wenig dekorativ da ständig eine Hälfte des etwa drei Meter langen Tisches mit meinem Schreibkram vollgebaut ist.
Auf jeden Fall hatte kurz vor Schluss noch keine Sau auf den Tisch geboten und, leichtsinnig, wie ich war gab ich irgendeine Summe ein, ich glaube das Doppelte des Mindestgebots oder so. Dann musste ich los, ich wäre zwar lieber am PC sitzen geblieben, musste aber zur Ausstellungseröffnung eines Freundes. Als ich, Stunden später und ziemlich von Vodka Lemon durchtränkt, wieder nach Hause kam und mich an meinem Schreibtisch erfreuen wollte musste ich dann ungläubig feststellen das mich irgend so ein blöder Bauer aus Timbuktu einfach mal eben um einen einzigen Euro überboten hatte und so das kostbare Stück eingeheimst hatte. Schweinerei!
Aber ich suche weiter. Wer also weiß wo sich ein perfekter Bauhausschreibtisch befindet meldet sich bitte umgehend, der Rest, der der nichts über den Aufenthalt von perfekten Schreibtischen weiß, drückt mir bitte einfach die Daumen.

Amen & out

Schulbus - Shortbus

Ich bin verliebt. Total und komplett. In wen? In Shortbus. Ich hatte das Shortbus-Cover schon einige Male in der Videothek meines Vertrauens gesehen und den Film auch schon einige Male in der engeren Auswahl gehabt, aber jedes Mal verlor Shortbus gegen Filme wie Kane, Basic Instinct 2, Ab durch die Hecke oder irgendein billiges Horrorfilmchen.
Gestern habe ich ihn dann mitgenommen, dummerweise war Subjekt Two schon ausgeliehen und ich war nicht in die Stimmung für „Ein gutes Jahr“, also packte ich Shortbus ein und hockte mich mit einer großen Schüssel Salat vor den Fernseher. Was soll ich sagen? Ich war schockiert. In den ersten 15 Minuten des Films wird man Zeuge wie sich ein junger Mann selber in den Mund spritzt und sich dabei filmt, ein andere spritzt auf ein Gemälde während er von einer Domina die Füße versohlt bekommt und eine asiatische Therapeutin turnt mit ihrem haarigen Boyfriend mal eben das komplette Kamasutra durch. Ich meine man sieht das wirklich, fullview sozusagen, mit Erektionen, Lubrikation, Vagina, Penetration und Sperma. Irritiert gucke ich vom Bildschirm zu meinem Salat und wieder zurück, die Gabel ist irgendwo zwischen Schüssel und Mund in der Luft festgefroren und eine Mischung aus Olivenöl, Balsamiko und Pinienkernen tropft auf meinen Oberschenkel. Ich hatte nicht gewusst das es ein Porno ist. Ist es aber auch nicht. Es ist ein wundervoller Lesben-Homo-Hetero- Streifen voller Verletzlichkeit und Emotion der halt mit der einen oder anderen sehr expliziten Szene garniert ist. Innerhalb von Minuten verknalle ich mich in alle Darsteller sogar in den komischen Twink obwohl ich keine dünnen blonden Typen leiden kann, in die Asiatin obwohl ich recht kühl gegenüber Asiaten bin und sogar in die Domina Severen obwohl die ein hartes Gesicht und ne schlimme Frisur hat. Ich verknalle mich in den transigen Chef des Shortbus und in ein wunderschönes tätowiertes Mädchen und ihren Partner das von der Asiatin beobachtet wird. Am meisten verknalle ich mich in eine der Lesben im Mösenpalast , ihr Name ist Bitch , sie hat Dreadlocks, ist Musikerin und hat einfach eine unglaubliche Ausstrahlung. Der ganze Film, seine Handlung, die Präsenz der Darsteller...alles berührt mich zutiefst. Der ganze verdammte Film ist wie eine Operation am offenen Herzen. Am Tag danach google ich mir die Seele aus dem Leib und untersuche minutiös die Shortbus-Homepage . Dort erfahre ich dann das es ursprünglich kein Skript zum Film gab sondern das die Schauspieler, die danach ausgewählt wurden wie sehr sie sich zu einander hingezogen fühlten, die ganze Geschichte selber im Rahmen eines Workshops erarbeiteten. Grandios. Ich bin sicher das jeder einzelne von ihnen sich selber gespielt hat, seine eigenen Erfahrungen in die Figuren und den Film hat einfließen lassen. Das ist echt...das ist Leben. Draußen ist Frühling und ich bin verliebt.

Amen & out

Das Heartbreak Hotel &Trix Niederhauser: von schlechten Enden und guten Anfängen.

Verkaterter Sonntagmorgen. Habe die halbe Nacht wachgelegen, getrunken und über X nachgedacht. Der letzte Schluck aus der Flasche muss wohl schlecht gewesen sein.
Godzilla ( meiner neuen Gottesanbeterin) scheint es auch nicht so ganz blümerant zu sein, sie hängt schlapp im Terrarium und zuckt mit dem Abdomen. Ob sie kurz vor der Imaginalhäutung ist? Warten wir es einfach ab.
Ich hasse es wenn der Tag so beginnt...oder sollte ich sagen wenn die Nacht so endet?
X...was machst Du? Denkst Du an mich so wie ich an dich denke? Denkst Du an mich wenn er in deinem Bett liegt? Ich denke an dich wann immer ich alleine bin, oder zu zweit, oder in Gesellschaft von vielen, ich denke tagsüber an dich und ich denke des nachts an dich, es ist zum kotzen. Kein Scheiß. Es ist wie irgendeine ekelhafte Krankheit die mich befallen hat und die dafür sorgt das ich immer so tue als ginge es mir gut, als würde ich flirten und mich an fremden Körpern erfreuen, aber subkutan bist Du immer dabei und beisst mir in mein beschissen- kluges Hirn das tausend Möglichkeiten ersinnt mich mit Erinnerungen an dich zu foltern.
Wie befreit man sich von so was? Wie kann ich mich befreien? Kann ich mich freificken?
Manchmal glaube ich das zu können, kann ich aber nicht. Immer diese tragischen Liebschaften die einem nach dem Ende so säuerlich aufstoßen und einem erst einmal auf unabsehbare Zeit das Leben verbittern.
Ich glaube ich muss das Thema der schlecht heilenden Wunden mal mit Trix besprechen.
Ah, von Trix habe ich noch gar nicht gesprochen oder? Trix ist , zwar mitnichten ein Mann, aber dennoch mein neuer Kumpel. Gemeint ist Trix Niederhauser, der Autorin von „Halt mich fest“. Ich hatte sie vor ein paar Monaten im Rahmen meines Frauenzimmer-Projektes angeschrieben, ihr gesagt das mir ihr Roman sehr gefallen hatte und sie gebeten doch auch einen Beitrag für mein Projekt zu verfassen. Also schrieb ich ihren Verlag an und der leitete meine Bitte an Madame Niederhauser weiter. Postwendend kam die Antwort. Geschmeichelt wäre sie und ja, gerne wolle sie eine Geschichte für das Frauenzimmer schreiben. Super. Mission erfüllt. Aber siehe da, Homegirl ist nicht nur eine talentierte Schreiberin sondern auch eine spannende Mailpartnerin und darüber hinaus auch noch ein Rock-Chick mit einer Vorliebe für Metall und Gitarren.
Mittlerweile schreiben wir uns jeden Tag, oft mehrfach, und befruchten uns gegenseitig mit unseren Ideen und Gedankengängen. Den offiziellen Posten als Trix´es platonisches Groupie in ihrer Band „Die lieben Tanten“ habe ich mir auch gesichert. Gestern habe ich ihr zum ersten Mal eine meiner neueren Geschichten geschickt und bin gespannt was ich Montag für ein Feedback erhalte. So was ist ja immer heikel. Schließlich ist jedes Wort was man, nachdem man eine Geschichte präsentiert hat, eine Kritik, eine Bewertung.
Über Kritiken haben wir uns auch erst vor ein paar Tagen ausgetauscht. Sie meinte sie würde auch immer alle Manuskripte verbessern und verändern wollen, worauf ich ihr mitteilte das ich sofort den Rotstift zücke sobald mir fremde Texte unter die Nase kommen. Ja, sie auch. Trotzdem war sie überrascht als ich ihr die zweiseitige „Blacklist“ zuschickte die ich kürzlich über eine Kurzgeschichte für den Herrenreiter geschrieben hatte. Du bist aber streng !, antwortete Trix und ich freute mich. Yes sir, streng bin ich. Ich halte selber nichts von Kritik. Die einzigen die mich kritisieren dürfen sind Dirk und Nina und selbst bei denen fühle ich mich ein wenig angeätzt. Selbst konstruktive Kritik ist mir ein Dorn im Auge. Alle Autoren sagen immer sie würden Kritik begrüßen...oder behaupten gar sie würden ihre Kritiken nicht lesen. Lügner, allesamt. Jeder liest seine Kritiken, immerhin hat man eine Arbeit geliefert von der man denkt das sie perfekt ist so wie sie ist und darum möchte man auch wissen was die werte Leserschaft davon hält. Trix ist da genau so ehrlich wie ich, auch sie ermutigt ihre Testleserinnen dazu ruhig alle Fehler im Plot anzustreichen, aber wenn sie das fertige Resümee erhält muss sie erst einmal schlucken und ist gelegentlich sogar ein bisschen eingeschnappt das es jemand wagt sie zu kritisieren ( was sie aber nie nach Außen zeigen würde). Aber letztendlich will sie es ja so. Geht mir ganz genauso. Ich mag das auch nicht. Alles das nicht mit „Ich lieeeeebe deine Geschichte“ beginnt verletzt mein Autorenherz zutiefst. Was soll ich sagen außer „Auah Auah mein Stolz!“?

Amen & out

Knut

Was soll ich sagen? Ich hasse Knut. Sicher der kleine weiße Fellball mit den ewig urinverfärbten Hinterläufen ist echt „knuddelig“ aber der Bohai der um ihn gemacht wird geht mir extrem auf die Nerven. Ich verstehe einfach nicht das Unmengen von Menschen, ganz so als wäre der Heiland und nicht etwa ein kleiner Bär geboren, in den Zoo pilgern um den kleinen Hosen- bzw. Hinterlauffellpisser zu bewundern und Knut-Andenken zu kaufen.
Was soll das? Jeden Tag werden in den kälteren Regionen dieser Erde diverse schönere, weil wilde, Eisbären erschossen und im Westen muss man damit rechnen das in Kürze an den Straßenrändern Knut-Kapellen errichtet werden. Der heilige Knut, Bezwinger der Langnese-Biene und Schutzpatron der Honigdiebe? Kraule Knuts Bauch und Du wirst sehen können, wahlweise zu Geld kommen oder schwanger werden?
Ich versteh es einfach nicht. Letztes Jahr wurde Bruno ( so hieß er doch oder?) zum Problembär erklärt und niedergemetzelt, diese Jahr wird die Geburt eines anderen Bären zum Ereignis und besagter Bär zum Medienliebling gekürt mit dem auch Leonardo die Caprio und die olle Paris posieren wollen.
Für mich ist Knut der wahre Problembär, nicht nur weil ich ein Problem damit habe das mir von jeder Titelseite seine kleine sabbrige Fellfresse entgegen grinst, sondern auch weil sich unsere kleine Bärigkeit seit kurzem ganz salonunfähig fühlt und alle Welt unglücklich ist das man Monsieur Petz nur noch im Minutentakt besuchen und erst Mal nicht mehr fotografieren darf. Gestern las ich dann noch im vorbeigehen, im Zeitungsladen meines Vertrauens, das Geständnis einer Schauspielerin : „Wie Knut mein Leben veränderte“. Grausig. Ehrlich, mir wird schlecht von so was.
Dazu kommen noch die ersten, wie unglaublich und albern ist das?, an Knut gerichteten Morddrohungen. Man siehe, sogar die regionalen Psychos „schießen“ sich auf Knut ein.
Alle regen sich auf. Jemand will den Bär ermorden! Komisch, bei Bruno hat das nicht mal halb so viele Gemüter erhitzt.

Amen & out

Kaltes, klares Wasser

22.April
Die Freude über die Veröffentlichung im Lesbischen Auge ist noch „warm“ da steht quasi schon die nächste ins Haus. In kürze wird meine Geschichte „Kaltes, klares Wasser“ im Charon- Verlag in dessen Reihe „Böse Geschichten“ erscheinen. Ich möchte hier über die Geschichte noch nicht all zuviel verraten, nur soviel, meine Testleser waren alle zu gleichen Maßen angeturnt als auch entsetzt.

Das wiederum hat mich dazu gebracht S. anzurufen um ihm zu sagen das ich diese Story über ihn und Lina geschrieben habe. Er hat sich gefreut, sich geschmeichelt gefühlt und rang mir das Versprechen ab ihm den genauen Veröffentlichungstermin und eine englische Übersetzung der Geschichte zukommen zu lassen.. S. ist ein eiteler Mann, er lebt für sich und seine Ausstrahlung. Er weiß das die Mischung aus Geld, Aussehen und Intelligenz unwiderstehlich ist und genießt es sich in der Gegenwart von Frauen in seiner intellektuellen Überlegenheit zu sonnen. Er findet das meine Dokumentation über das was ihn und Lina verband ein weiteres Stück in dem Puzzle aus Komplimenten ist die ihm tagtäglich zuteil werden.

Amren &out

Literaturpreisträger in Spe?

Hoch die Tassen. Kinners, es gibt was zu feiern!
Gestern Abend bekam ich die überraschende Nachricht das ich für den Limes–Award nominiert wurde. Genaues weiß ich selbst noch nicht freue mich aber trotzdem schon wie ein Schneekönig und werde euch auf dem Laufenden halten.

Amen &out.

Mein lesbisches Auge Nummer 6

Ich werde noch total irre. Ich meine noch irrer als ich eh schon bin.
Letzten Monat bekam ich eine Nachricht aus dem Haus Konkursbuch.
Die wunderbare (und sehr nette!!) Regina N. teilte mir mit das man, pardon Frau, im K-Verlag beschlossen hatte meine Geschichte „ La Chocolata“ in deren Anthologie-Reihe „Mein lesbisches Auge“ aufzunehmen . Ich war überrascht. Nein, war ich wirklich! Ich hatte die Geschichte bereits vor über einem Jahr an den Konkursbuch-Verlag geschickt und bis zu diesem Zeitpunkt keine Antwort darauf bekommen. Um ehrlich zu sein war ich davon ausgegangen das ihnen die Geschichte nicht gefallen hatte und zum zweiten hatte ich etwa einen Monat danach festgestellt das in der Reihe MLA scheinbar nur Frauen veröffentlicht wurden. Oh the gendercard!!! Vom eigenen Geschlecht in den, pardon, sprichwörtlichen Arsch gefickt. Jetzt, Monate später dachte ich ehrlich gesagt gar nicht mehr daran und war dann um so überraschter als sich Regina bei mir meldete und mir mitteilte das ihnen meine Geschichte sehr gut gefallen hätte und sie „La Chocolata“ in das Buch aufnehmen wollten.
Ich spielte gerade mit Dirk House of Dead als ich die Nachricht bekam und gewann an diesem Abend haushoch weil mein Adrenalinspiegel vor Freude so hochgeputscht war.
Also wartete ich. Ich hörte nichts mehr von Regina. Etwa zwei Wochen darauf hatte ich mir meine Fingernägel bis zum dritten Gelenk jedes Fingers abgeknabbert.
Ich schrieb Regina noch einmal an. Sie teilte mir mit dass das Buch jetzt erst einmal zur Leipziger Buchmesse vorgestellt werden würde und dann am Anfang des Monats die Belegexemplare für die Autoren rausgehen würden. Ich freute mich . Sehr. Ich schätze den Konkursbuch-Verlag und sein Image und freute mich wahnsinnig darüber unter diesem Dach eine meiner Geschichten unterbringen zu können.
Der Monat kam, was nicht kam waren die Bücher. Mir war schlecht. Ich war sicher sie hatten kurz vor Druck einfach mal meinen Namen gegoogelt und entdeckt das ich, trotz femininen . Vornamens, ein Mann bin. Ich erzählte meiner Freundin Nelly davon. Nelly ist Lesbe, Powerfrau, Künstlerin und auch sonst alles was man nur sein kann, inklusive wunderschön und klug. Sie war aufgebracht und rügte mich damit das sie sagte ich solle endlich aufhören so zu tun als wäre ich eine „Leckschwester“. Tu ich das? Ich war mir keiner Schuld bewusst. Als ich die Geschichte einsandte hatte ich nicht überprüft ob sie nur Autorinnen annahmen. Der Name, beharrte Nelly darauf das ich mich verstellte und klimperte mit dem Eis in ihrem Glas. Der Name? Ich guckte sie irritiert an. Ja, antworte sie, der Name ist sehr irreführend. Es ist ein Frauenname! Na und? Ich wies Nelly darauf hin das in meinem Personalausweis, etwa 3 Zeilen unter Danielle, steht das ich ein Mann sei. Du könntest ihn ändern, sagte Nelly und zog eine Augenbraue hoch.
Hab ich schon versucht, winkte ich ab. Jahrelang habe ich vorgegeben Daniel zu heißen, es fühlte sich komisch an. Es gab Zeiten da war es mir unangenehm Danielle zu heißen. Wenn man Danielle heißt, kein Interesse an Auto-Quartett hat und darüber hinaus noch unter dem Sternzeichen der Jungfrau geboren wurde, dann...ja dann hat man in der Schule immer irgendwie mit irgendwem Ärger. Also nannte ich mich jahrelang Daniel...und gelegentlich behauptete ich sogar ich wäre Löwe. Dann irgendwann hatte ich die Nase voll davon. Immerhin war es mein Name und meine Eltern haben sich dabei wohl etwas gedacht als sie diesen Namen für mich aussuchten. Also zurück zu den Basics und wieder den eigenen Namen auf die Karte.
Außerdem, knurrte ich Nelly an, was soll das überhaupt? Jeder kann im Internet sehen das ich ein Mann bin. Ich habe genug veröffentlicht und im Zuge davon gibt es x Stellen wo man in meiner Bio nachlesen kann das ich ein „Junge“ bin. Dazu kommt noch das jeder die zum Geschlecht und Namen passenden Bilder im Net ergoogeln kann. Aber..., unterbrach mich Nelly. Nichts aber!, schnitt ich ihr das Wort ab, denn darüber hinaus handelt meine Geschichte von einem Mann der vorgibt eine Frau zu sein. Das alles ist ja wohl mehr als genug. Sprach´s und trank meinen Vodka aus.
Das ist wiederum schon eine Weile her. Ich googelte: Mein Lesbisches Auge Nummer 6...und fand es. Mit Autorenliste...ich stand nicht darauf. Sie haben es rausgefunden, dachte ich. Ich wartete noch ein wenig. Dann schrieb ich wieder die wunderbare Regina an. Sofort kam die Antwort. Sie war ganz erstaunt das ich noch keine Belege bekommen hätte, meine Adresse wäre evt. im Verlag verloren gegangen. Sie gab mir eine weitere Email-Adresse an die ich mich wenden sollte. Auch da kam postwendend eine freundliche Antwort zurück, diesmal allerdings von der zauberhaften Babette. Babette schrieb mir das sie meine Adresse tatsächlich nicht gehabt hätte und die Belege sofort rausgehen würden und spätestens Donnerstag oder Freitag bei mir ankommen sollten. Heute ist Donnerstag. Seit genau...3 Stunden und 41 Minuten warte ich auf den Postboten. Ich habe keinen Zweifel daran das mir Babette umgehend die Belege geschickt hat. Aber wird meine Geschichte darin sein?
Ich hoffe ja.

Amen &out.


Etwa eine Stunde später...

Gerade war der Kurier hier und hat mir zwei Ausgaben vom lesbischen Auge gebracht.
Ha! Ich bin drin. Meine Geschichte ist sehr schön illustriert und auch sonst ist das Buch wunderschön gestaltete.
Es ist das erste Mal das einer meiner Texte in einer Anthologie erscheint die nicht nur ein erotisches Image hat sondern auch sehr explizit illustriert und bebildert ist.
Das ist schon etwas anderes...ein wenig seltsam...auf eine tolle Art. Ich bin begeistert.
Was total lustig ist, ist die Tatsache das die eine Frau auf dem Cover aussieht wie G.
G. ist die Hauptfigur in meiner autobiographischen Geschichte „La Chocolata“. Sie ist Künstlerin und Mexikanerin, eine wundervolle, kluge und starke Frau.
Die Frau auf dem Cover hat einen dunklen Teint, trägt große Kreolen und hat ihr dunkles Ebenholzhaar zusammengesteckt. Sie umarmt eine andere Frau von hinten, umschlingt sie liebevoll und küsst sie auf die Wange. Man kann ihre Nase kaum und ihr Lippen gar nicht sehen. Das lässt viel Spielraum für die Imagination, so das es mir die Möglichkeit gibt G. in ihr zu sehen.

Amen & out