Wednesday, May 23, 2007

Gerüchte und andere Heißgetränke

Solange über einen geredet wird ist man interessant. Sagt zumindest der Volksmund. Oder sagen das Leute mit einer schlechten Reputation die aus Tratsch und Gerüchten über sie etwas positives machen wollen?
Egal, mein Cousin Dirk sagt das jetzt auch. Nicht über seine Reputation sondern über meine.
Es ist verrückt. Je mehr ich veröffentliche und je bekannter ich dadurch werde um so öfter werde ich auch mit der Tatsache konfrontiert das sich wildfremde Menschen Gedanken über mich machen, sich Spekulationen hingeben oder gar bewusst falsche oder verdrehte Informationen in Umlauf bringen. Das fängt an bei der Presse die mir teilweise recht bizarre Prädikate aufdrückt und geht mit Gerüchten weiter die Leute in die Welt setzen weil...ja warum? Im Endeffekt ist es mir egal, es wundert mich nur. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Interview mit Julia Roberts gelesen in dem sie erzählte das sie manchmal morgens die Zeitung aufschlägt und gespannt darauf ist zu lesen was sie angeblich jetzt schon wieder angestellt hat. So ähnlich geht es mir auch, besonders mit Google.
Da lese ich dann das es mich gar nicht gibt und das mein Name in Wirklichkeit das Pseudonym eines hessischen Bestsellerautors ist , ebenfalls interessant ist das ich kein Mann bin sondern eine Frau, eine lesbische Aktivistin, Ende 40 mit Sitz in England um genau zu sein, außerdem weiß Google auch das ich zuerst mit Lindsay Lohan und dann angeblich mit Amy Winehouse liiert war, letzteres übrigens nachdem ich angeblich auf Entzug in der Betty Ford Entzugsklinik war. Dann spuckte Google neulich einen Link aus dessen Beschreibung mir doch ein bisschen den Atem nahm. „Und der erste Platz geht an Promis wie Paris Hilton, Jessika Simpson und...Trommelwirbel*...Danielle de Santiago!, konnte man da lesen. Was man da ebenfalls lesen konnte waren die Worte Skandal und auch...Skandalphotos! .Dios mio, ich hatte es gewusst, irgendwann würde irgendwer bei irgend einer unpassenden Gelegenheit peinliche Photos von mir machen, vorbei waren die Zeiten des Sex auf dem Balkon, in der Umkleide oder sonst wo. Natürlich klickte ich den Link sofort an, darauf gefasst meinen dicken Hintern nackt und durch ein Hotelzimmerfenster aufgenommen zu sehen, und sah auch Hintern...um genau zu sein sah ich nicht Hintern sondern Ärsche, allerdings nicht den meinen, denn zu den Ärschen gehörten jeweils auch ein Satz praller Möpse. Ich war auf einer Pornoseite in den weiten des WWW gelandet, die einfach mal kurzer Hand die Namen von mir und den Damen Hilton und Simpson genommen hatten um damit Kunden auf ihre Seite zu saugen. Lustig, denn in Amiland, wo ich bis her kaum irgendwas veröffentlicht habe, denkt man ich sei eine weibliche Pornoikone.
Neulich hatte ich ein anderes seltsames Erlebnis. Ich verließ gerade mit Nina das Haus als sie mich plötzlich anstieß und mich aufforderte doch mal „zu gucken“. Was denn?, fragte ich. Der Typ da, der macht Photos von uns, kam es zurück. Und tatsächlich, nur wenige Meter entfernt stand ein Mann und machte eifrig Photos von uns. Wir gingen simultan hinter unseren Sonnenbrillen in Deckung und gingen schnellen Schrittes weiter. So was ist echt seltsam. Abends erzählte ich Dirk davon und der meinte ich müsse mich an so was jetzt gewöhnen. Mal sehen, falls ich mich nicht daran gewöhnen kann werde ich demnächst immer eine mit verdünntem Tapetenkleister gefüllte Wasserpistole dabei haben. Warum? Na wenn die ihren Spaß wollen dann will ich auch was zu lachen haben...J

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